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Weißenhorn: Mehr Müll für das Kraftwerk im Eschach

Weißenhorn

Mehr Müll für das Kraftwerk im Eschach

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    Voraussichtlich werden es Ende des Jahres Insgesamt 107.500 Tonnen Müll sein, die 2018 im Müllheizkraftwerk in Weißenhorn verbrannt wurden. Von 2019 an könnte die Leistung auf 110.000 Tonnen steigen.
    Voraussichtlich werden es Ende des Jahres Insgesamt 107.500 Tonnen Müll sein, die 2018 im Müllheizkraftwerk in Weißenhorn verbrannt wurden. Von 2019 an könnte die Leistung auf 110.000 Tonnen steigen. Foto: Alexander Kaya (Archivfoto)

    Darf im Weißenhorner Müllheizkraftwerk künftig mehr Müll verbrannt werden? Darüber entscheidet der Kreistag kommende Woche. Begeistert sind die Mitglieder der Weißenhorner Bürgerinitiative gegen

    Hintergrund der Erhöhung der Müllmenge ist ein akuter Entsorgungsengpass, der überregional Probleme macht. Schon in den vergangenen beiden Jahren sei in der Weißenhorner Anlage eine größere

    Mit der gestiegenen Auslastung ist die Weißenhorner Anlage nicht allein, in ganz Bayern sind derzeit die Kapazitäten knapp. Das liege zum Teil an der aktuellen Hochkonjunktur, wo gerade in Betrieben vermehrt Abfälle entstehen, sagte Thomas Moritz, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises. Gleichzeitig habe sich der Markt für Abfälle verändert, auch, weil China seinen lange üblichen Import riesiger Mengen Plastikmüll per Gesetz gestoppt hat. Jetzt haben viele Unternehmen, die Abfälle bisher günstig im Ausland entsorgten, ein Problem. „In Süddeutschland sind definitiv alle Anlagen zu 100 Prozent voll“, betonte Moritz.

    Auch im hiesigen Kraftwerk haben vor allem Betriebe ein Problem, ihren Müll noch unterzubringen. Vertreter aus Industrie und Wirtschaft, der Kreistagsfraktionen und des Abfallwirtschaftsbetriebs haben den Engpass am 19. November gemeinsam erörtert. Nun beantragt die Kraftwerksleitung die Erhöhung. Gleichzeitig sollen begleitende Maßnahmen dafür sorgen, dass die Müllmenge nicht noch weiter steigt. Dazu gehören die Herkunftskontrolle der Abfälle sowie mehr Kontrollen auf Wertstoffe. Auch sollen landkreisfremde Anlieferer abgewiesen und die Altholzabtrennung erweitert werden. Gewerbliche Anlieferer brauchen künftig eine schriftliche Annahmeerklärung beim Entsorgungs- und Wertstoffzentrum und beim Müllheizkraftwerk. Auch eine Information an die Kommunen im Kreis bezüglich zusätzlicher Abfallverwertung, etwa über Biotonnen, soll erfolgen.

    Durch Entsorgung über Biotonnen lasse sich die Müllmenge reduzieren, sagte auch Freie-Wähler-Kreisrat Jürgen Bischof. Er glaubt, dass die Anlage in Weißenhorn bezüglich der künftigen Mengen „einen zusätzlichen Puffer“ brauche. Es dürfe nicht passieren, dass Unternehmen, die trotz höherer Kosten der örtlichen Anlage treu waren, nun verdrängt würden. Entschieden für die Erhöhung sprach sich Franz Josef Niebling (CSU) aus. Schließlich habe ein Gutachten gezeigt, dass die ausgestoßene Luft sauberer sei, wenn die Anlage auf Volllast laufe. Zudem entstehe dann auch mehr Wärme – und die nutzen viele

    Mehreren Bürgern war dennoch nicht wohl bei der Sache. „Angefangen haben wir mit 86000 Tonnen“, sagte eine Frau, die stärkere Emissionen befürchtete. Weniger Auslastung bedeute höhere Kosten, gab Wolfgang Metzinger vom Abfallwirtschaftsbetrieb zu bedenken. An laufenden Verträgen mit anderen Kommunen etwas zu ändern, sei nicht ratsam, ergänzte er, denn „wir sind in der glücklichen Lage, zu 95 Prozent unbelasteten Hausmüll zu haben“. Mehr Gewerbemüll bedeute auch höhere Schadstoffbelastung.

    Steigende Müll-Anlieferung bedeute auch mehr Lastwagen in Weißenhorn, wandte der örtliche BUND-Sprecher Günter Petters ein. Zumal bei der Entsorgung Schlacken zurückblieben.

    Entscheiden wird der Umwelt- und Werkausschuss des Kreistags am Montag, 3. Dezember. Stimmt er der Erhöhung zu, kann die Werkleitung bei der Regierung von Schwaben ein entsprechendes Anzeigeverfahren einleiten.

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