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Weißenhorn: Kleine Schule, große Aufgaben: Sie leitet die Grundschule Nord in Weißenhorn

Weißenhorn

Kleine Schule, große Aufgaben: Sie leitet die Grundschule Nord in Weißenhorn

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    Die 56-jährige Bärbel Brokmeier leitet seit August die Grundschule Nord in Weißenhorn.
    Die 56-jährige Bärbel Brokmeier leitet seit August die Grundschule Nord in Weißenhorn. Foto: Alexander Kaya

    Wenn Bärbel Brokmeier von ihrer neuen Arbeitsstelle spricht, dann klingt das auch ein wenig wie eine Liebeserklärung an Weißenhorn. Eine tolle Stadt, sagt sie, die kulturell so viel biete. Die Kulturnacht hat die 56-Jährige schon vor ihrem Wechsel an die Grundschule Nord in die Fuggerstadt gelockt. Inzwischen fährt sie täglich von ihrem Wohnort, dem Neu-Ulmer Stadtteil Reutti, dorthin. Seit August leitet Brokmeier die Einrichtung, an der momentan 135 Schüler unterrichtet werden.

    Ein modernes Gebäude, ein gutes Miteinander, eine wunderbare Lage – das sind aus ihrer Sicht die Vorzüge der Grundschule Nord. Zuvor arbeitete Brokmeier an der deutlich größeren Erich-Kästner-Grundschule in Ludwigsfeld, wo sie zwei Jahre lang Konrektorin war. „Ich konnte mir gut vorstellen, an der Grundschule Nord etwas zu bewegen und zu gestalten“, sagt sie über ihre Motivation zum Stellenwechsel. Ein Jahr lang wurde die Grundschule Nord kommissarisch von zwei Lehrerinnen geleitet, der frühere Rektor Markus Reiter ist seit September 2018 an den Grundschulen Altenstadt und Kellmünz.

    Obwohl ihre neue Schule klein sei, passiere dort sehr viel, sagt Brokmeier, die selbst zwei erwachsene Kinder hat. Drei Schwerpunkte gebe es im laufenden Schuljahr: Umweltbildung, Demokratieerziehung und Digitalisierung. So sollen die Kinder sich im Unterricht intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen und zu umweltbewusstem sowie umweltverträglichem Handeln angeleitet werden. Als demokratisches Element finden regelmäßig Schulversammlungen statt, bei denen die Schüler Probleme und Lösungen besprechen.

    Brokmeier schmiedet Plänen für die Grundschule Nord in Weißenhorn

    In technischer Hinsicht sei die Schule schon recht gut ausgestattet, sagt die Rektorin. „Nun werden wir auch iPads für die Schüler bekommen.“ Der Umgang mit digitalen Geräten sei heute selbstverständlich, Lehrer müssten aber entsprechend ausgebildet sein. „Je breiter das Kollegium aufgestellt ist, desto mehr Input kann man den Schülern geben.“

    Bei dem Punkt kommt sie auf ein Problem zu sprechen, mit dem die Grundschule Nord zu kämpfen hat: „Es gibt viele Aufgaben. An kleinen Schulen werden die auf wenige Schultern verteilt.“ Ihre Einrichtung wolle den Kindern aber Ähnliches bieten wie die Grundschule Süd, die mit mehr als 300 Schülern deutlich größer ist. Wegen der niedrigen Schülerzahlen und des Lehrermangels muss die Grundschule Nord befürchten, dass sie im nächsten Schuljahr eine zweite Kombiklasse bekommt, also eine weitere Klasse, in der Schüler aus zwei Klassenstufen zusammen unterrichtet werden. Brokmeier betreut selbst die Kombiklasse aus Erst- und Zweitklässlern. Mit dieser einen Klasse gehe es momentan noch gut, sagt sie. Doch eine zweite sollte es nicht geben. Die Rektorin hofft sehr, dass das Staatliche Schulamt dem Antrag der Stadt Weißenhorn auf Änderung des Schulsprengels, also des Einzugsbereichs der beiden Grundschulen, zustimmt. Das werde nicht so ganz einfach, hatte Bürgermeister Wolfgang Fendt jüngst im Hauptausschuss angedeutet. Am 27. Januar soll der Stadtrat einen Zwischenbericht erhalten. Brokmeier ist der Meinung, dass beide Grundschulen in der Stadt gleiche Möglichkeiten haben sollten, die Grundschule Nord dürfe man nicht verkümmern lassen.

    An der Grundschule in Weißenhorn herschen fast perfekte Bedingungen

    Die 56-Jährige zieht deshalb folgendes Fazit: Eigentlich gebe es an der Grundschule Nord perfekte Bedingungen, wenn das Problem mit den niedrigen Schülerzahlen nicht bestünde. Doch von der Zahl der Buben und Mädchen sind eben auch andere Faktoren wie Sekretariatsstellen oder Verwaltungsstunden abhängig. Platzprobleme bei der Nachmittagsbetreuung sind Brokmeier dagegen fremd. Die offene Ganztagsschule habe genug Kapazität, sagt sie. In einem Container nehmen die Kinder lediglich das Mittagessen ein.

    So schön die Rektorin das moderne und helle Schulgebäude auch findet – im Sommer kann es in den nach Süden ausgerichteten Klassenzimmern wegen der Glasflächen sehr heiß werden. „Man hat uns versprochen, dass in diesem Jahr die Beschattung kommt“, sagt Brokmeier. Sie hofft, dass die bis zum Frühsommer angebracht ist. Die Schulleiterin unterrichtet selbst in einem der betroffenen Räume.

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