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Weißenhorn: Keime und kaputte Pumpen

Weißenhorn

Keime und kaputte Pumpen

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    Gegen Keime und für einen Notverbund: In Sachen Trinkwasser arbeiten Weißenhorn und Roggenburg aktuell eng zusammen.
    Gegen Keime und für einen Notverbund: In Sachen Trinkwasser arbeiten Weißenhorn und Roggenburg aktuell eng zusammen. Foto: Alexander Kaya

    Keime im Wasser: Im Roggenburger Ortsteil Schießen hatte man zuletzt mit einem undichten Hochbehälter zu kämpfen und mischt deshalb, wie berichtet, vorsorglich Chlor ins Trinkwasser. Darum kümmert sich der Weißenhorner Wasserwerksmeister – denn in Sachen Trinkwasser arbeiten Fuggerstadt und Klostergemeinde aktuell eng zusammen. Die Kooperation wird sich an an derer Stelle fortsetzen, so soll ein Notverbund zwischen Biberachzell und

    In Weißenhorn geht es etwa um die drei Brunnen bei Grafertshofen: Können sie restauriert werden – oder muss ein Neubau her. Diese Frage stellt sich in der Fuggerstadt seit einigen Jahren. Hintergrund ist ein Vorfall aus dem Jahr 2003, als bei einem Starkregen das Wasser aus der Roth in eine der Grafertshofer Quellen drückte und es zu Verunreinigungen kam. Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamts pochen seither auf einen Neubau. Im Rathaus geht man davon aus, dass die Brunnen saniert werden können – das wäre günstiger und die Qualität des Wassers sei ohne Tadel.

    Eine Entscheidung in der Brunnenfrage steht aus, doch 2016 könnte Bewegung in die Sache kommen. Die Stadt hat kürzlich ein neues Büro beauftragt, dort werden nun die Ergebnisse aller bisherigen Untersuchungen zu den Brunnen geprüft. Im Februar könnte dann feststehen, wie es weitergeht, sagt Karl-Walter Simmendinger, der in der Stadtverwaltung unter anderem für das Wasser zuständig ist. „Wir hoffen, dass sich daraus eine geeignete Marschrichtung ergibt.“

    Die steht in Roggenburg bereits fest: Dort sieht der Wasserwerksmeister Weißenhorns nach dem Rechten. Anlass zu dieser gaben Probleme in der Schießener Wasserversorgung: Weil der Hochbehälter Schäden aufweist, gelangten immer wieder Keime ins Wasser. Aktuell organisiert ein Verein die Versorgung, nach dessen Auflösung übernimmt die Gemeinde die Aufgabe, das soll 2017 geschehen. Eine Wertung will Simmendinger nicht vornehmen, nur so viel: „Man muss schon schauen, dass das passt.“ Immerhin verfüge der

    Auch der Roggenburger Bürgermeister Mathias Stölzle sieht Handlungsbedarf: „Wir hatten im Jahr 2015 mehrfach Insektenbefall.“ Den Verein selbst trifft aus Stölzles Sicht keine Schuld, viel mehr stehe man am Ende eines „schleichenden Prozesses“. Nun geht es in der Klostergemeinde darum, was getan werden muss – oder kann. Ob sich der mittlerweile 60 Jahre alte Hochbehälter noch reparieren lässt, sei fraglich, sagt Stölzle. Das soll eine Studie herausfinden, bei der Experten die drei Wasserversorgungen in Roggenburg, Schießen und Biberach genau unter die Lupe nehmen. Bis Mitte 2016 könnten die Befunde vorliegen, hofft Stölzle.

    Dankbar ist er für die Weißenhorner Amtshilfe. Aktuell verfüge Roggenburg nicht über das nötige Fachpersonal, „wir kaufen die Expertise ein“. Man wolle eine Fachkraft für Wasserwirtschaft ausbilden, aber das dauere. Offiziell laufe die Kooperation bis Ende 2016. Im vergangenen halben Jahr hat sich der Wasserwerksmeister rund 60 Stunden mit den Roggenburger Wassernetzen beschäftigt, die Arbeitszeit wird in Rechnung gestellt. „Ein eigener Meister wäre teurer“, sagt der Weißenhorner Wasserchef Simmendinger.

    Eine Zusammenarbeit wird es auch an anderer Stelle geben: So soll im Zuge des Radwegbaus zwischen Biberachzell und Biberach eine Wasserleitung verlegt werden. Die Kosten teilen sich die Kommunen. Über den Notverbund können beide Seiten bei Bedarf Wasser vom Nachbarn beziehen. Zuletzt war das im Januar 2015 notwendig: In der eigenständigen Wasserversorgung von Biberachzell, Ober- und Unterreichenbach sowie Asch war eine Pumpe kaputt gegangen, die Versorgung von 1000 Bürgern drohte zusammenzubrechen. Eilig bauten Feuerwehrleute ein Behelfsnetz mit Schläuchen auf, durch das Wasser von Biberach nach Asch strömen konnte.

    Ein solcher Notbehelf soll künftig durch die feste Leitung überflüssig werden.

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