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Weißenhorn: Jetzt will Aldi auf der Hasenwiese loslegen

Weißenhorn

Jetzt will Aldi auf der Hasenwiese loslegen

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    Wird diese Wiese nun nach jahrelangen Streitigkeiten bebaut? Momentan sieht es sehr danach. Aldi will bekanntlich auf dem westlichen Teil der Hasenwiese zwei Supermärkte errichten.
    Wird diese Wiese nun nach jahrelangen Streitigkeiten bebaut? Momentan sieht es sehr danach. Aldi will bekanntlich auf dem westlichen Teil der Hasenwiese zwei Supermärkte errichten. Foto: Stefan Kümmritz

    Es kommt Bewegung in das Bauprojekt von Aldi auf der Hasenwiese, um das schon seit Jahren gestritten wird. Der Discounter hat sich dazu entschlossen, mit den Detailplanungen für die beiden Supermärkte samt Zufahrt und Parkplatz zu beginnen, obwohl der Fall juristisch noch nicht vollständig geklärt ist. Derzeit steht noch eine Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs aus.

    Im Gespräch mit unserer Zeitung kündigte Christoph Zeller, Leiter Filialentwicklung bei Aldi in Altenstadt, gestern an: „Wir wollen die Winterpause nutzen, um den Bau voranzutreiben.“ Damit rückt das Unternehmen von seiner bisherigen, zurückhaltenden Linie ab. Bislang hatte es stets betont, Rechtssicherheit in dem Projekt haben zu wollen. Die Baugenehmigung des Landratsamts Neu-Ulm liegt bekanntlich schon länger vor, Aldi hätte also schon längst mit dem Bau auf dem westlichen Teil der Hasenwiese beginnen können. Doch mehrere Anwohner hatten gegen den Bescheid geklagt.

    Nun sagt Zeller: „Das Risiko ist überschaubar.“ Wie berichtet, hat das Verwaltungsgericht Augsburg im April alle vier Klagen gegen das Vorhaben abgewiesen. Ein Kläger hat daraufhin Antrag auf Zulassung zur Berufung gegen das Urteil gestellt. Darüber muss der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München entscheiden. Doch das kann noch dauern. Zeller zufolge möchte Aldi jetzt nicht noch mehr Zeit verlieren – und geht das Projekt an.

    Wenn das Gericht in München den Antrag des Klägers abweisen sollte, dann hat sich das Verfahren ohnehin erledigt. Nur wenn es dem Antrag stattgibt, geht die juristische Auseinandersetzung in eine neue Runde. Trotz des Risikos, dass dann noch ein weiterer Prozess auf Aldi zukommen könnte, will der Discounter sich jetzt an die Ausführungsplanung machen. Die Baugenehmigung gibt schon den groben Rahmen vor. Nun gehen die Techniker und Handwerker im Auftrag von Aldi ins Detail. Im Frühjahr könnten dann schon die Bauarbeiten auf der zentralen Fläche in Weißenhorn beginnen. Zeller geht von neun bis zehn Monaten Bauzeit aus. „Unser Wunsch ist, dass wir Ende des nächsten Jahres beide Läden aufsperren“, sagt er. Den größeren Laden mit 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche will Aldi selbst betreiben, in den kleineren mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche soll Feneberg einziehen. Die bestehende, nahe gelegene

    Die Planungen und den Bau selbst sieht Zeller nicht als kritischen Punkt in dem genannten Zeitplan. Die spannenden Frage ist aus seiner Sicht eher, ob sich rechtzeitig Baufirmen für das Vorhaben finden lassen. Wegen der guten Konjunktur ist die Nachfrage derzeit sehr groß, viele Firmen und Handwerker können sich vor Aufträgen kaum retten.

    Bürgermeister Wolfgang Fendt sagte gestern über die Ankündigung von Aldi: „Es ist eine Nachricht, die viele Leute erfreuen wird.“ Es habe viele Unsicherheit geherrscht und viele Befürchtungen gegeben, nachdem bekannt worden war, dass der frühere Eigentümer das Feneberg-Gebäude an der Kammerlanderstraße verkauft hatte. Sofort gingen Gerüchte um, dass der Supermarkt schließt – was eine Unterversorgung in zentraler Lage bedeutet hätte.

    Immer wieder hatte der Rathauschef zuletzt betont, dass sich die Mehrheit der Weißenhorner die neuen Supermärkte wünscht und es kaum erwarten kann, bis es mit dem Bau endlich losgeht. Ein Bürgerentscheid über das Thema liegt bereits fünf Jahre zurück. 2012 hatte sich eine Mehrheit der Bürger gegen eine Abkehr von dem Projekt ausgesprochen, der Stadtrat hatte daraufhin einen Bebauungsplan auf den Weg gebracht. Gegner des Projekts befürchten vor allem, dass durch die neuen Märkte das Verkehrsaufkommen entlang der Reichenbacher Straße deutlich zunehmen könnte.

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