Ein Video veranschaulicht das Problem eindrucksvoll: Selbst wenn der Hahn voll aufgedreht ist, kommt fast kein Wasser aus dem Duschkopf. So schildert es Philipp Hofmann, neu gewählter Stadtrat der CSU. Gefilmt wurde die Szene in einem Haus im Baugebiet Marktsteig in Biberachzell. Die Gebäude dort sind noch recht jung.
Zwölf Anlieger aus dem Gebiet haben sich nach Angaben der Stadtverwaltung bereits über den unzureichenden Wasserdruck beschwert. Mit dem Bau einer neuen Wasserleitung soll das Problem nun behoben werden. „Wir müssen in den sauren Apfel beißen und eine Extraleitung bauen, damit der Wasserdruck so ist, wie man es sich vorstellt und wie es der Käufer eines Grundstücks auch erwarten kann“, sagte Bürgermeister Wolfgang Fendt am Montagabend im Weißenhorner Bau- und Werkausschuss.
Wie es in der Sitzungsvorlage heißt, besteht im Bereich des Neubaugebiets wegen der Nähe und des geringen Höhenunterschieds zum Hochbehälter Oberreichenbach kaum ein natürlicher Wasserdruck. Zwar wurde bereits nach der Erschließung des Baugebiets Hungerberg eine Druckerhöhungsstation im Hochbehälter eingebaut. Doch die Anlage war zuletzt nur zeitweise in Betrieb – und offenbar reichte das auch nicht aus.
Grundstückseigentümer müssen den Bauarbeiten zustimmen
So soll nun eine separate Befüllleitung vom Wasserwerk Biberachzell zum Hochbehälter Oberreichenbach gebaut werden. Die Stadtverwaltung rechnet für die 750 Meter lange Leitung mit Kosten in Höhe von ungefähr 120.000 Euro. Da diese über eine Länge von 600 Metern auf Privatgrund verläuft, muss die Stadtverwaltung allerdings zunächst von den Eigentümern die Zustimmung zu den Bauarbeiten einholen. Der Bürgermeister hofft, dass dies problemlos gelingt. Parallel sollen die Planungen vorgenommen werden. Unklar ist bislang, ob sich das Projekt noch in diesem Jahr umsetzen lässt.
Michael Schrodi (CSU) konnte nicht nachvollziehen, dass das Problem nicht schon vorher bekannt war. „Wenn es dort gebrannt hätte, dann hätte die Feuerwehr auch keinen anständigen Wasserdruck gehabt“, gab er zu bedenken. Nicht nur im Hinblick aufs Duschen, sondern auch wegen der Feuerwehr sollte man vor der Erschließung der nächsten Baugebiete prüfen, ob der Wasserdruck ausreichend ist, forderte Schrodi. Es sei schließlich auch eine Selbstverständlichkeit, dass man als Bauherr einen vernünftigen Wasserdruck hat.
Für die Verlegung der neuen Leitung entstehen den Hauseigentümern jedenfalls keine zusätzlichen Kosten. Das habe man den Betroffenen schon mitgeteilt, sagte Bürgermeister Fendt auf Nachfrage von Philip Hofmann.
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