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Weißenhorn/Günzburg: Dieses Minihaus war willkommen

Weißenhorn/Günzburg

Dieses Minihaus war willkommen

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    Rainer Seitz ist Besitzer dieses Tiny Houses im Günzburger Stadtteil Wasserburg. Er hat sich nach der Berichterstattung unserer Zeitung über die Diskussionen in Attenhofen an unsere Redaktion gewandt.
    Rainer Seitz ist Besitzer dieses Tiny Houses im Günzburger Stadtteil Wasserburg. Er hat sich nach der Berichterstattung unserer Zeitung über die Diskussionen in Attenhofen an unsere Redaktion gewandt. Foto: Andreas Brücken

    Der Widerstand gegen das geplante Minihaus in Attenhofen war groß, ebenso der Wirbel, den das Bauvorhaben ausgelöst hat. Nun haben Christina Strahl und Michael Putze einen Rückzieher gemacht und den Bauantrag für ihr Tiny House, der beim Landratsamt Neu-Ulm lag, zurückgezogen.

    Wie es letztlich zu dieser Entscheidung kam, ist nicht bekannt. Die Antragsteller waren bislang für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Auch das Landratsamt wisse über die Gründe nichts, sagt Birgit Prihoda, die bei der Behörde für die rechtliche Bauordnung zuständig ist, auf Nachfrage unserer Redaktion. Noch vor dem Rückzug habe das Landratsamt ein Schreiben an die Bauherren geschickt – mit dem Vorschlag, den Antrag bezüglich der Dachform gemäß des Bebauungsplans abzuändern. „Ansonsten wäre der Antrag abzulehnen gewesen“, ergänzt Prihoda.

    Das Mobilheim wird an Feriengäste vermietet

    Wie berichtet, war die Dachform des Minihauses der Knackpunkt bei dem Bauvorhaben, das weit über Weißenhorn hinaus Gesprächsstoff bot. Nachdem er von den Auseinandersetzungen in Attenhofen gehört hatte, meldete sich Rainer Seitz aus Günzburg bei unserer Redaktion. Der 49-Jährige hat ein mobiles Zuhause im Stadtteil Wasserburg aufstellen lassen und dabei ausschließlich positive Erfahrungen mit seinen Nachbarn gemacht.

    Bereits vor neun Jahren wurde das kleine Haus auf dem Grundstück seiner Eltern errichtet. Die ersten Reaktionen der Anlieger seien keinesfalls ablehnend, sondern neugierig gewesen, erzählt er. „Ich habe meine Nachbarn eingeladen, mal reinzuschauen.“ Die meisten Besucher seien überrascht gewesen, dass das Mobilheim im Inneren so viel Platz bietet: „Von außen sieht man nicht, wie gut der Raum ausgenutzt ist“, erzählt Seitz. Meistens vermietet er das Haus an Feriengäste des nahen Legolands. Doch könne er sich auch vorstellen, selbst einmal dort einzuziehen, sagt er.

    Das Haus hat Platz für zwei Schlafzimmer, eine gemütliche Wohnküche und Bad sowie eine separate Toilette. Die hellen Möbel in Holzoptik lassen die Zimmer freundlich und wohnlich aussehen. Doch das Ferienhaus lässt sich nicht ganz mit dem Modell vergleichen, das in Attenhofen geplant war. Denn in Wasserburg seien keine Vorgaben aus dem Bebauungsplan zu erfüllen gewesen, berichtet Rainer Seitz.

    Anwohner in Attenhofen sammelten 44 Unterschriften

    Darin nämlich waren die Unstimmigkeiten zwischen den Bauherren und einigen Anwohnern in Attenhofen begründet, die sich nicht mit der vorgesehenen Dachform abfinden wollten. Das Paar, das derzeit in Neu-Ulm lebt, wollte ein Tiny House mit einem Pultdach aufstellen lassen, während der Bebauungsplan für das Gebiet ausschließlich Satteldächer vorsieht. Nachdem der Bauausschuss sich für eine Befreiung ausgesprochen hatte, sammelten Anlieger 44 Unterschriften gegen den Beschluss, einige legten auch Widerspruch gegen die Pläne beim Landratsamt ein. Wegen des Protestes mussten sich die Unterzeichner wiederum Beschimpfungen von anderen Bürgern anhören.

    Gebaut werden sollte das Minihaus von Simon Hatzing aus Unterstadion (Alb-Donau-Kreis). Er wisse zwar, dass der Bauantrag zurückgezogen wurde, sagt er. Zu den Details wollte er sich nicht äußern.

    Mehr über das geplante Tiny House in Attenhofen lesen Sie hier:

    Tiny House in Attenhofen: Paar zieht Bauantrag zurück

    Großer Ärger ums geplante Tiny House in Attenhofen

    Protest gegen Minihaus: „Traurig, dass Menschen so denken“

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