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Weißenhorn: Führt die Stadt gemeinsam mit den Nachbarn die Gelbe Tonne ein?

Weißenhorn

Führt die Stadt gemeinsam mit den Nachbarn die Gelbe Tonne ein?

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    Im Landkreis Neu-Ulm gibt es bislang keine Kommune, in der Gelbe Tonnen genutzt werden. In anderen Landkreisen sind sie üblich.
    Im Landkreis Neu-Ulm gibt es bislang keine Kommune, in der Gelbe Tonnen genutzt werden. In anderen Landkreisen sind sie üblich. Foto: Sebastian Richly

    Was ist die beste Lösung zur Entsorgung von Verpackungsmüll – Wertstoffhof, Gelbe Tonne oder Gelber Sack? Mit dieser praktischen Frage hat sich der Weißehorner Stadtrat am Montagabend auseinandergesetzt. Der Anlass: Wegen eines neuen Ausschreibungsverfahrens des Vertragspartners für die Sammelsysteme wird der Abfallwirtschaftsbetrieb Neu-Ulm bald in Verhandlungen treten. Zuvor möchte der AWB jedoch wissen, wie die Präferenzen der Städte und Gemeinden im Landkreis sind.

    Fakt ist: Derzeit nutzen 14 von 17 Kommunen im Landkreis den Gelben Sack. Nur Weißenhorn, Vöhringen und Illertissen sammeln ausschließlich über den Wertstoffhof. Doch in der Fuggerstadt hat das System einige Gegner, insbesondere in den weiter vom Wertstoffhof entfernten Stadtteilen. Was ist die bessere Alternative dazu? Im Stadtrat gab es dazu unterschiedliche Meinungen. Die SPD zum Beispiel lehnt den Gelben Sack ab. Fraktionschef Hebert Richter äußerte sich als Befürworter des Wertstoffhofs, wobei er einräumte, dass die Stadt

    Ein Antrag der Grünen für den Gelben Sack ist 2015 gescheitert

    Die Grünen hingegen hatten schon 2015 beantragt, den Gelben Sack einzuführen. Doch dafür gab es keine Mehrheit. „Der Gelbe Sack ist der bessere Weg“, sagte Fraktionssprecher Ulrich Fliegel. Er werde alle zwei Wochen abgeholt, die Gelbe Tonne nur alle vier Wochen geleert. Die Entsorgung im Wertstoffhof hat aus Sicht von Fliegel nur Nachteile, unter anderem erfordere sie zusätzliche Autofahrten und führe zu langen Schlangen am Samstagvormittag.

    Johannes Amann (WÜW) und Thomas Schulz (SPD) wiederum lehnten die Säcke aus Umweltschutzgründen ab. „Wir müssen umdenken“, sagte Amann – weg von Produkten in Einwegverpackungen. Marcus Biberacher (CSU) warb förmlich für die Gelbe Tonne: Ihre Nutzung sei freiwillig – und obendrein kostenlos. Denn das Sammelsystem für Gelbe Tonne und Gelben Sack finanzieren die Verbraucher bereits über die Preise für Produkte mit Verpackungen, die den Grünen Punkt tragen.

    Statt sich auf eine Form festzulegen, schlug Bürgermeister Wolfgang Fendt zunächst vor, das Gespräch mit Vöhringen und Illertissen zu suchen. Denn der Illertisser Bürgermeister Jürgen Eisen, so berichtete

    Was passiert mit dem Wertstoffhof?

    Für Michael Schrodi (CSU) warf eine mögliche Entscheidung für ein Holsystem eine neue Frage auf: „Darf ich dann nichts mehr zum Wertstoffhof bringen?“ Fendt zufolge will der Illertisser Bürgermeister diese Abgabestelle trotz Gelber Tonne noch weiter betreiben lassen. Der zuständige Fachmann in der Weißenhorner Stadtverwaltung sage jedoch, das sei nicht möglich, ergänzte der Rathauschef. Marcus Biberacher schlug vor, auf dem Recyclinghof dann künftig einfach eine 1100-Liter-Tonne für Verpackungsmüll aufzustellen – als Angebot für diejenigen, die etwa aus Platzgründen keine Gelbe Tonne haben wollen.

    Wie auch immer die Lösung einmal aussehen könnte – auf Vorschlag von Fendt stimmte der Stadtrat nun lediglich darüber ab, ob die Stadt ein Holsystem für Verpackungsmüll einführen sollte. Details dazu will die Verwaltung mit den Nachbarstädten abstimmen. Das Ergebnis dieser Gespräche soll dann wiederum Grundlage für einen weiteren Stadtratsbeschluss sein. 16 Räte stimmten für dieses Vorgehen, fünf waren dagegen.

    Mehr über das Thema Müll in Weißenhorn lesen Sie hier: Der Abfall aus dem AKW kommt weiterhin nach Weißenhorn und Mehr Müll für das Kraftwerk im Eschach

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