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Weißenhorn: Drei Tenöre bieten beste Unterhaltung

Weißenhorn

Drei Tenöre bieten beste Unterhaltung

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    Die drei Tenöre der Staatsoper Stuttgart – Bo Yong Kim, Ivan Jonkov und Gergely Németi (von links) – sangen an Neujahr in Weißenhorn.
    Die drei Tenöre der Staatsoper Stuttgart – Bo Yong Kim, Ivan Jonkov und Gergely Németi (von links) – sangen an Neujahr in Weißenhorn. Foto: Stefan Kümmritz

    Ein Bad zu Neujahr in der Roth, der Iller oder der Donau wäre den drei Tenören von der Stuttgarter Staatsoper, Bo Yong Kim, Ivan Jonkov und Gergely Németi, am kalten Neujahrstag bestimmt nicht in den Sinn gekommen. Lieber nahmen sie ein Bad in der Menge, und zwar in der Menge der Besucher im fast ausverkauften historischen Stadttheater Weißenhorn. 100 Minuten lang begeisterten die drei das Publikum mit einer bunten Mischung von Liedern aus bekannten und weniger populären Opern und Operetten, wobei die Zuhörer vor allem im zweiten Teil der Matinee gelegentlich mitsummen oder mitklatschen sollten und es phasenweise auch taten.

    Die Stadt hatte ein besonderes Konzerterlebnis versprochen und ein solches wurde es auch. Dass diese drei großartigen Tenöre sowie die begleitende Pianistin Christina Polly-Sibenik (auch von der Staatsoper der baden-württembergischen Landeshauptstadt) am Neujahrsvormittag in der Fuggerstadt auftraten, war Organisator Heinrich Graf und dessen guten Beziehungen zur Staatsoper zu verdanken, der noch dazu kompetent und launig durch das Programm führte.

    Zum Jauchzen schön: Tenöre der Staatsoper Stuttgart in Weißenhorn

    Die drei Tenöre singen in verschiedenen Stimmlagen und genau diese Mischung war so reizvoll. Und: Das Trio ergänzte sich prächtig. Der Koreaner Bo Yong Kim hatte die tiefste und kräftigste Stimme und so waren eher dramatische Lieder sein Metier. Der in Rumänien geborene, ungarnstämmige Gergely Németi war in höherer Stimmlage singend eher ein Mann der leichteren Muse, wobei er Lieder über die österreichische Hauptstadt Wien – zum Beispiel „Wien, du Stadt meiner Träume“ – zum Jauchzen schön darbot. Ivan Jonkov schließlich, beim Dreierauftritt immer zwischen den beiden anderen stehend, war ein wunderbares Verbindungsglied und überzeugte zudem mit Mimik, Gestik und zum Ende des Programms hin mit ein paar Späßchen, die seine beiden Mitstreiter freudig mittrugen.

    Der erste Teil des stark italienisch geprägten und auch viel in dieser Sprache gesungenen Konzerts war etwas ernster. So zum Beispiel das Lied aus der Operette „Gräfin Mariza“ von Emmerich Kálmán, das Drama um die Liebe von Graf Tassilo zu Mariza, in dem es kleine Katastrophen gibt, sich aber am Ende alles auflöst. Zum ersten Mal Bravo-Rufe zusätzlich zum großen Beifall des Publikums gab es bei „Dein ist mein ganzes Herz“. Nein, das war nicht der Hit von Heinz Rudolf Kunze, sondern ein Lied aus dem „Land des Lächelns“, einer romantischen Oper von Franz Léhar.

    Im zweiten Teil zeigte noch einmal jeder der drei Tenöre solo sein ganzes Können, um schließlich gemeinsam ein Medley anzustimmen mit Klassikern wie „Mamma son tanto felice“, das hierzulande einst auf Deutsch durch Heintje bekannt wurde, „La Donna e mobile“ aus dem „Rigoletto“ von Verdi, oder „Funiculì, Funiculà“, dem italienischen Volkslied. Und weil das Publikum so begeistert applaudierte, geizten die Tenöre nicht mit Zugaben, unter anderem mit „O sole mio“. Da waren die Besucher völlig aus dem Häuschen. Dieses, sprich das Theater, verließen sie dann auch mit dem Bewusstsein, großartig ins neue Jahr gestartet zu sein.

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