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Weißenhorn: Dieser Mann fährt mit dem Fahrrad nach Jerusalem

Weißenhorn

Dieser Mann fährt mit dem Fahrrad nach Jerusalem

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    Auf einer Straßenkarte der Region im Nahen Osten hat Fahrrad-Pilger Paul Silberbaur seine geplante, 1500 Kilometer lange Route eingezeichnet.
    Auf einer Straßenkarte der Region im Nahen Osten hat Fahrrad-Pilger Paul Silberbaur seine geplante, 1500 Kilometer lange Route eingezeichnet. Foto: Andreas Brücken

    Ein Mann, ein Fahrrad und 1500 Kilometer Strecke: Das ist das ehrgeizige Vorhaben von Paul Silberbaur. Auf zwei Rädern will er sein Ziel Jerusalem erreichen. „Lebens-Danke-Wallfahrt“ nennt der 71-Jährige aus Weißenhorn seine Fahrt, die er am 13. März antreten wird. Mit dem Flugzeug wird Silberbaur zunächst in die israelische Hafenstadt Akko reisen. Von dort aus begibt sich der Pilger auf die Spuren Jesu.

    Erste Station der Tour sollen Nazareth und der See Genezareth sein. Die biblischen Stätten liegen wie „an einer Perlenkette aufgereiht“, sagt Silberbauer. Höhenunterschiede von etwa 1000 Metern muss Silberbaur mit seinem Tourenrad östlich des Toten Meers überwinden. Auch der Berg im jordanischen Sinaigebirge, wo Moses die zehn Gebote empfangen haben soll, liegt auf seinem Weg.

    Weiter führt die Reise zum Berg Masdar: „Von der Bergspitze auf über 700 Metern Höhe soll der Sonnenaufgang ein wunderbares Erlebnis sein“, erzählt Silberbaur, dem die Vorfreude auf die gewaltige Fahrradreise anzusehen ist. Wendepunkt der Radtour soll die Stadt Aqapa am Roten Meer sein, von der aus er durch die Wüste Negev die Stadt Jerusalem als letztes Ziel ansteuert. Auf bis zu 35 Grad Hitze muss sich der Radler auf dieser Fahrt einstellen: „Dann kommen zu den etwa 30 Kilogramm Gepäck auch noch drei Liter Wasser dazu.“

    Wie auf den beiden anderen Touren, die Silberbaur in den Jahren 2015 und 2016 von Weißenhorn aus durch Österreich entlang der Donau und durch die Türkei bereits hinter sich gebracht hat (wir berichteten), wird er auch auf der letzten Etappe alleine unterwegs sein: „Dann kann ich tun und lassen, was ich will“, sagt der sonst so gesellige Mann, der in der Fuggerstadt vielen als Vorsitzender des Liederkranzes bekannt ist. Leute kennenzulernen sei für ihn auch über alle Sprachbarrieren hinweg kein Problem, wie er sagt: „Wer freundlich und lächelnd auf seine Mitmenschen zugeht, hat keine Kontaktschwierigkeiten.“

    Ein etwas „mulmiges“ Gefühl haber er jedoch, wenn er alleine in seinem Zelt auf dem Feld übernachten müsse. Weit weg von jeder Zivilisation könne man ja nicht wissen, welche Tiere sich dort draußen herumtreiben, sagt er. Dann sei auch das morgendliche Aufstehen nach einer Nacht auf der Matte eine Herausforderung für den 71-Jährigen: „Du bist doch ein alter Säckel“, sage er in solchen Fällen zu sich selber, verrät Silberbaur und lacht.

    Geschwindigkeitsrekorde will Silberbauer auf seiner Tour freilich nicht brechen. Vier Wochen will sich der Weißenhorner dafür Zeit nehmen. Vielmehr liegen ihm, als gläubigem Christen, die vielen Begegnungen mit Menschen verschiedener Religionen am Herzen. Den Ängsten seiner besorgten Mitmenschen setzt er eine gute Reisevorbereitung und tiefes Gottesvertrauen entgegen: „Als Pilger ist der Himmel über mir, der auf mich aufpasst.“

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