In einer hübschen Villa wohnen – wer möchte das nicht? In Weißenhorn ist das vermutlich Ende 2019 möglich, dann wird die Molfenter-Villa saniert und umgebaut sein. Der örtliche Unternehmer Andreas Kierndorfer plant, in dem historischen Gebäude ein Aparthotel einzurichten. Der Bauantrag zum Umbau und zur Sanierung des Hauses wurde im
Die Molfenter-Villa ist ein eingetragenes Baudenkmal. Das bedeutet, dass Kierndorfer einiges an Arbeit vor sich hat. Die Villa soll nach der Sanierung so aussehen, wie sie früher dastand. Und früher bedeutet, zu ihren besten Zeiten. „In den 60ern hat man ein Gebäude mit Flachdach angebaut, das gehört beispielsweise nicht zur ursprünglichen Struktur des Hauses.“ Diesen Teil habe er bereits abreißen lassen, so der Unternehmer. „Aus Denkmalsicht war das eine Bausünde.“
Ursprünglich sollte eine Gaststätte in die Molfenter-Villa
Der Unternehmer hat die alte Villa bereits vor knapp acht Jahren gekauft. Damals wurde das Dach schnell neu gedeckt. Wegen der undichten Stellen seien einige der Balken an der Decke abgefault und marode gewesen, diese seien ebenso erneuert worden. Ansonsten gebe es bislang nur Pläne. Wenn die Genehmigung da sei, gehe es aber sofort los. Schließlich hat Kierndorfer bis Ende nächsten Jahres ein straffes Programm vor sich.
Ursprünglich sei angedacht gewesen, in dem Herrenhaus, das Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, eine Gaststätte zu eröffnen. Doch dafür sei es nicht geeignet, „da müsste man Wände rausmachen und zu viele Räume umbauen“, sagt Kierndorfer. Das Gebäude solle vielmehr so bleiben, wie es ist. Die Idee eines Hotels hat er schon länger. Nachdem er den Hirsch in Attenhofen übernommen habe, sei ihm ein richtiges Hotel jedoch zu viel gewesen, sagt er. Deswegen kam der Gedanke auf, mehrere Apartments in das Gebäude zu integrieren. Es wird insgesamt zehn Stück geben, sechs Einzelapartments und vier mit einem Doppelbett. Auf jedem Stockwerk sind das dann fünf Zimmer, damit bleibe die Raumstruktur des Gebäudes erhalten.
Mitarbeiter auf Schulungen oder Urlauber könnten dort wohnen
Die Apartments sind für Urlauber gedacht, die längere Zeit in der Region verbringen. Vor allem aber für Mitarbeiter örtlicher Firmen. Diese seien oft für einige Tage oder Wochen auf Schulungen in Weißenhorn und schätzen es, eine Küchenzeile in ihrem Zimmer zu haben, glaubt Kierndorfer. Zudem werde es im Keller eine Waschmaschine und einen Trockner geben. Es wird jedoch in Weißenhorn keine Rezeption geben, die Gäste kommen mit einem Code hinein. Verwaltet wird das Aparthotel von Attenhofen aus. „Im Hirsch haben wir ja das Backoffice dafür“, sagt der Unternehmer.
Bevor Kierndorfer sich über die Inneneinrichtung Gedanken macht, kommt nun erst einmal die denkmalgeschützte Fassade dran. Fachleute untersuchen zunächst, welche Farbe das Haus einmal hatte. Auch die Fenster müssen ausführlich restauriert werden, es gebe etliche Anforderungen. „Die Villa soll ein Schmuckstück werden“, sagt Kierndorfer. Schließlich sei deren Lage am Ortseingang in Weißenhorn prominent, da waren sich auch die Mitglieder des Weißenhorner Bauausschusses einig. Sie freuten sich, dass das Projekt Molfenter-Villa nun anläuft und stimmten dem Antrag einstimmig zu.
An seiner Idee für eine Gastronomie hält Kierndorfer dennoch fest. Dazu soll ein Neubau auf dem Gelände entstehen: eine Brauereigaststätte mit Hausbrauerei und bayerischem Biergarten. Im Frühjahr sollen die Pläne dafür fertig sein und der Bauantrag eingereicht werden. Wenn alles nach Plan verläuft, kann die Gaststätte 2020 eröffnen.