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Weißenhorn: Der neue Stadtpfarrer hat viel zu tun - und viel vor

Weißenhorn

Der neue Stadtpfarrer hat viel zu tun - und viel vor

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    Der neue Stadtpfarrer Lothar Hartmann, 55, ist sehr beeindruckt von der Weißenhorner Altstadt. Seit 1. Oktober ist der Nachfolger von Bernhard Mooser auch Leiter der neu gebildeten Pfarreiengemeinschaft Weißenhorn.
    Der neue Stadtpfarrer Lothar Hartmann, 55, ist sehr beeindruckt von der Weißenhorner Altstadt. Seit 1. Oktober ist der Nachfolger von Bernhard Mooser auch Leiter der neu gebildeten Pfarreiengemeinschaft Weißenhorn. Foto: Alexander Kaya

    Lothar Hartmann ist ein Frühaufsteher. Von seiner Wohnung im Pfarrhaus blickt er am Morgen gerne auf die noch ruhige Weißenhorner Altstadt mit der Stadtpfarrkirche und dem Oberen Tor. Gerade jetzt im Herbst sei das sehr beeindruckend, sagt er. Am 1. September hat der katholische Geistliche seinen Dienst als Stadtpfarrer in Weißenhorn angetreten – und einen sehr warmherzigen Empfang erlebt, wie er gut eineinhalb Monate später im Gespräch mit unserer Redaktion betont.

    Er erlebe sehr viel Wohlwollen, sagt der 55-Jährige, der zuvor in Dillingen tätig war. „Die Leute sind mir gegenüber sehr aufgeschlossen. Es tut mir gut, wenn sie sagen, der predigt gut und singen kann er auch.“ Gut eingelebt habe er sich auch in Weißenhorn. Und Arbeit, das wird im weiteren Verlauf des Gespräches deutlich, hat Hartmann genug. Nicht nur im Bereich der Seelsorge. Vieles muss er noch umpacken und ausräumen, zudem stehen Umbauarbeiten im historischen Pfarrhaus an, vor allem im Büro.

    Gottesdienste sind der Knackpunkt in der Pfarreiengemeinschaft

    Derweil hat das Bistum Augsburg bereits eine Entscheidung umgesetzt, die sich auf die tägliche Arbeit des Stadtpfarrers auswirkt: Seit 1. Oktober bildet die Weißenhorner Pfarrei mit den Filialen Grafertshofen und Emershofen sowie den Pfarreien Oberhausen, Hegelhofen, Attenhofen und Bubenhausen die Pfarreiengemeinschaft Weißenhorn – ein Konstrukt mit sieben Kirchenverwaltungen und fünf Pfarrgemeinderäten, wie Hartmann verdeutlicht. Ihm zur Seite steht nun Waldemar Obrebski, der den Claretinerorden verlassen hat.

    Knackpunkt bei der Leitung der Pfarreiengemeinschaft seien die Gottesdienste, sagt Hartmann. „Wir haben an die 20 heilige Messen pro Woche. Es ist klar, dass wir die nicht alle übernehmen können.“ Deshalb leiteten auch der Jugendpfarrer Daniel Rietzler und der Ruheständler Otto Lutz mit über 90 Jahren einzelne Gottesdienste (Lesen Sie hier ein Porträt über Ein Seelsorger, der die Kunst liebt ). Viele Gespräche führt Hartmann derzeit mit den verschiedenen Gremien in der Pfarreiengemeinschaft. „Die Chemie muss stimmen“, sagt er. Bei einem Klausur-Wochenende, an dem auch die Pfarrgemeinderäte, Kirchenpfleger und eine Mitarbeiterin des Amts für Gemeindeentwicklung der Diözese teilnehmen, soll demnächst analysiert werden, wie sich die einzelnen Pfarreien einbringen, ob es Probleme gibt und ob Änderungen vorgenommen werden müssen.

    Hartmann betont: „Augsburg und Rom sind weit weg. Wir müssen vor Ort schauen, wie wir zurechtkommen.“ Sein Ziel sei es, die Gemeinde lebendig zu halten. „Jeder hat etwas, was er einbringen kann. Eine Glaubensgemeinschaft lebt vom Miteinander, vom Mitmachen vieler.“

    Die Integration von Flüchtlingen liegt Lothar Hartmann am Herzen

    In Zeiten, in denen sich viele Menschen von der Kirche abwenden, hat sich der katholische Geistliche vorgenommen, den Glauben in die Zukunft zu führen. So ist eines seiner zentralen Anliegen, Kinder und Jugendliche wieder mehr an die Gemeinde heranzuziehen. Lobend erwähnt er an dieser Stelle Treffen engagierter Ministranten, etwa in Attenhofen und Weißenhorn. Aber auch die Integration von Flüchtlingen aus Nächstenliebe heraus liegt ihm am Herzen. „Das ist ein gesellschaftliches Anliegen, das können wir nicht der Politik überlassen“, sagt Hartmann. In Dillingen leitete er bereits eine Fußballgruppe mit 25 Asylbewerbern aus verschiedenen Ländern. In Weißenhorn würde er gerne das bestehende „Flüchtlings-Café“ fördern. Diese Treffen sollten aus seiner Sicht öfter stattfinden.

    Langfristig schwebt dem 55-Jährigen außerdem eine Wiederbelebung des Pfarrgartens vor, der aus seiner Sicht auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein sollte. Und er würde gerne den Altar in der Stadtpfarrkirche vervollständigen lassen, dem ein vierter Seitenaltar fehlt.

    Termin: Zum Kirchweihfest am Sonntag, 21. Oktober, 10 Uhr, sind Gottesdienste mit dem Kirchenchor in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt und in Oberhausen.

    Mehr über Lothar Hartmann lesen Sie hier: Pfarrer Hartmanns Weg führt nach Weißenhorn

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