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Weißenhorn: Demo in Weißenhorn: Radler erobern die Stadt zurück

Weißenhorn

Demo in Weißenhorn: Radler erobern die Stadt zurück

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    Mit Helm auf dem Kopf radelten die meisten Teilnehmer der Demo durch die Fuggerstadt.
    Mit Helm auf dem Kopf radelten die meisten Teilnehmer der Demo durch die Fuggerstadt. Foto: Angela Häusler

    Ein seltener Anblick bot sich am Samstag in Weißenhorn: Rund 150 Radler rollten in gemütlichem Tempo und im großen Pulk quer durch die Innenstadt und demonstrierten damit für mehr Fahrradfreundlichkeit. Das Radfahren brauche mehr Aufmerksamkeit, waren sich die Organisatoren einig.

    „Heute nehmen die Radfahrer Weißenhorn in Beschlag“, hatte Franz Schmid vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) vor dem Start dieser ersten Radler-Demo der Fuggerstadt auf der Hasenwiese angekündigt. Mit einer Demonstration auf die Belange der Radler aufmerksam zu machen, diese Idee setzten ADFC, Bund Naturschutz, die örtlichen Grünen und die ÖDP gemeinsam um und riefen alle Rad-Fans zur Teilnahme auf.

    Viele Verbesserungen für Radfahrer hängen in der Warteschleife

    Die Stadt Weißenhorn ist zwar seit 2017 Mitglied in der „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen“ und lässt derzeit ein Konzept erarbeiten, das die Bedürfnisse von Rad- und Fußgängern in den Blick nimmt. Doch bisher hängen angestrebte Verbesserungen etwa in puncto Verkehrssicherheit noch in der Warteschleife. Zur Umsetzung fahrradfreundlicher Maßnahmen hat die Stadt Zeit bis 2021.

    Zu tun, betonte ADFC-Vertreter Schmid, gebe es in Weißenhorn einiges. Warum es etwa keinen Angebotsstreifen für Radler in der Illerberger Straße gebe, fragte er, warum die Radwegeführung oft nicht eindeutig sei und „warum unternimmt niemand was gegen das tägliche Chaos am Gymnasium?“. Schon mit kleinen Mitteln sei da vieles zu verbessern, betonte er. In dasselbe Horn stieß der Weißenhorner Grünen-Stadtrat Ulrich Fliegel. Denn der Ausbau von Radwegen sei viel kostengünstiger als Straßen für Autos und noch dazu emissionsfrei. „Die Verkehrswende ist ohne Fahrrad nicht machbar“, erklärte er, denn nur damit lasse sich der Verkehr effektiv reduzieren.

    Die Arbeitsgruppe Fahrradfreundlichkeit hat für Weißenhorn viele Idee

    Die in Sachen Fahrradfreundlichkeit initiierte Arbeitsgruppe habe bereits viele Ideen, berichtete ÖDP-Stadträtin Sabine Snehotta. Aufseiten der Bürgerschaft gehe es nun auch darum, „aufs Rad zu setzen und das Auto in der Garage stehen zu lassen“, sagte sie und betonte: „Das hier ist eine Demo für etwas, nicht gegen etwas.“ Radwege seien „zentraler Teil einer zukunftsweisenden Mobilität“, stellte Wolfgang Döring von der Neu-Ulmer Kreisgruppe des BUND fest und forderte: „Wir müssen weg von der einseitigen Bevorzugung des Autoverkehrs.“

    Von der Hasenwiese aus führte die Demo-Route die Radler unter anderem durch die Reichenbacher- und die Günzburger Straße, die Herzog-Georg-Straße und die Memminger Straße. Im Anschluss hatten die Teilnehmer noch Gelegenheit zu gemeinsamer Diskussion und Ideenaustausch.

    Mit der regen Teilnehmer zeigte sich Lokalpolitiker Fliegel sehr zufrieden, denn erwartet hatten die Veranstalter circa 100 Mitfahrer. Für Weißenhorn sei diese Demo seines Wissens nach übrigens die erste seit Jahrzehnten gewesen, erklärte er. „Bei der letzten ging es um die Müllverbrennung, das dürfte schon 30 Jahre her sein.“

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