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Weißenhorn: Bausubstanz des Heimatmuseums weist erhebliche Mängel auf

Weißenhorn

Bausubstanz des Heimatmuseums weist erhebliche Mängel auf

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    Die geplante Sanierung des Gebäudeensembles mit Altem Rathaus, Oberem Tor und Heimatmuseum wird sehr viel Geld kosten.
    Die geplante Sanierung des Gebäudeensembles mit Altem Rathaus, Oberem Tor und Heimatmuseum wird sehr viel Geld kosten. Foto: Archivfoto Roland Furthmair

    Das Ergebnis der Untersuchung lässt sich aus Sicht von Herbert Richter nur mit einem Wort zusammenfassen: ernüchternd. Auf Anregung des SPD-Fraktionsvorsitzenden haben die Gutachter Jan Schubert und Karl G. Schütz am Montagabend im Weißenhorner Stadtrat eine statische Beurteilung zum Gebäudeensemble abgegeben, in dem das Heimatmuseum untergebracht ist. Die Einrichtung soll bekanntlich erweitert und der Komplex saniert werden. Doch das Fazit der Ingenieure lautet: Museumsgebäude, Oberes Tor und Altes Rathaus weisen erhebliche Schäden auf.

    In Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege hat das Fachbüro Dr. Schütz Ingenieure aus Kempten die Räume begutachtet und die Mängel dokumentiert. Schubert zufolge wurden im Gebäude des Heimatmuseums (1534 errichtet) erhebliche Fäulnisschäden an maßgeblichen Bauteilen des Dachstuhls festgestellt. Ein „teilweise erschreckendes“ Bild habe sich an tragenden Deckenbalken geboten. Die Ingenieure berechneten eine maximal zulässige Nutzlast für die Decke von 100 Kilogramm pro Quadratmeter. Das sei weit entfernt von der Norm für die Museumsnutzung. Die liege bei 500 Kilogramm pro Quadratmeter, sagte Schubert.

    Noch einmal deutlich älter als das Museumsgebäude ist das Obere Tor (erbaut etwa 1470 bis 1480). Auch dort gebe es erhebliche Fäulnisschäden am Turmdach, darüber hinaus starke Deckendurchbiegungen, berichtete Schubert. Die Belastbarkeit sei momentan von einer Museumsnutzung weit entfernt. Statische Schäden gebe es auch am Wehrgang, zudem Mängel an der Durchfahrt.

    Kosten des Projekts werden auf 10,7 Millionen Euro geschätzt

    Auch das Alte Rathaus ist in seinem jetzigen Zustand wegen Fäulnisschäden und weiteren Mängeln aus Sicht des Ingenieurbüros für die vorgesehene Museumsnutzung nur eingeschränkt geeignet. Altersbedingt weise das Gebäude aber weniger Schäden auf als die anderen Teile des Ensembles, sagte Schubert. Das Alte Rathaus wurde 1761 unter Verwendung bestehender Wände und Gewölbe eines Vorgängerbaus von 1576 über die ehemalige Stadtmauer gebaut. In der Dringlichkeitsliste bei der Sanierung platzierten die Gutachten diesen Teil an die dritte Stelle, das Obere Tor steht auf Platz 1 vor dem Heimatmuseum.

    Mit dem Gutachten wird nun noch deutlicher, was für ein Kraftakt die vorgesehene Sanierung und Erweiterung des Weißenhorner Heimatmuseums ist. Im städtischen Bauprogramm für 2020 werden die geschätzten Kosten mit 10,7 Millionen Euro angegeben. So sagte auch Bürgermeister Wolfgang Fendt nach der Präsentation der Ingenieure: „Es ist heftig, was auf uns zukommt.“ Aber deshalb bekomme die Stadt auch eine hohe Förderung. „Wir haben Zusagen über sechs Millionen Euro für die Sanierung“, sagte Meilenstein für Weißenhorner Heimatmuseum)

    Stadtverwaltung und Stadträte ließen sich durch die statische Beurteilung der beratenden Ingenieure jedenfalls nicht entmutigen. Fendt betonte: „Wer die Geschichte seiner Stadt ernst nimmt, der weiß: Hier muss was passieren.“ Dem widersprach niemand im Gremium.

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