Bauwillige sollen im Weißenhorner Stadtteil Oberreichenbach nächstes Jahr zum Zug kommen: Bürgermeister Wolfgang Fendt geht davon aus, dass das Neubaugebiet am westlichen Ortsrand im Frühjahr erschlossen wird. Der Auftrag für den Straßenbau sei nun erteilt, sagte der Rathauschef am Mittwochabend bei der Bürgerversammlung im Schützenheim in Oberreichenbach. Wenn es normal laufe, sollten die neun Bauplätze im nächsten Jahr fertig sein.
Vor ungefähr 40 Zuhörern erläuterte Fendt den Bebauungsplan für das Areal, das durch eine Sickermulde vor Hochwasser geschützt werden soll. Am Ende der neu zu bauenden Straße ins Wohngebiet ist auch ein Kinderspielplatz geplant. Zum Kaufpreis könne man momentan noch nichts Genaues sagen, berichtete Fendt. Die Größenordnung könne zwischen 100 und 130 Euro pro Quadratmeter liegen. Zum Vergleich: In der Weißenhorner Innenstadt sind es 170 bis 200 Euro.
Aktive Feuerwehrleute erhalten zusätzliche Zähler
Dem Bürgermeister zufolge haben Bürger aus Ober- und Unterreichenbach hervorragende Chancen, an einen der Bauplätze zu kommen. Er verweis auf das künftig angewendete Punktesystem bei der Bauplatzvergabe. „Wenn Sie Reichenbacher sind und in Reichenbach bauen wollen, kriegen Sie schon einmal acht Punkte“, sagte Fendt. Ein Bewerber mit drei Kindern, der seinen Wohnsitz außerhalb Weißenhorns habe, komme nur auf sechs Punkte. Zudem erhielten Einheimische drei zusätzliche Punkte, wenn die Eltern bereits im Ort wohnen. Damit nicht genug: Aktive Feuerwehrleute bekommen zwei Punkte extra, wenn sie in leitender Funktion sind, sogar vier. Für eine Vorstandstätigkeit in einem Weißenhorner Verein seit mindestens vier Jahren kommen noch einmal zwei Punkte dazu. „Da müssten Sie schon viel Pech haben, wenn Sie keinen Platz bekommen“, sagte Fendt zu den Zuhörern.
Trotz dieser guten Aussichten machten die Dorfbewohner deutlich, dass das Baugebiet nun möglichst bald fertig werden sollte. „Das zieht sich“, sagte ein Mann, der auf frühere Aussagen verwies, wonach die Baugrundstücke schon 2017 hätten zur Verfügung stehen sollen. Ein anderer Bürger sagte: „Da ist einiges schief gelaufen.“ Zur Erinnerung: Bereits im Juli hatte die Stadt wie berichtet ein Angebot für die Erschließungsarbeiten vorliegen. Der Bauausschuss erachtete es allerdings als zu teuer und lehnte ab.
Nun ist der Auftrag erteilt und Fendt zeigte sich zuversichtlich, dass die künftigen Eigentümer im Sommer oder Herbst 2020 mit dem Rohbau beginnen können. Und er sagte auf Nachfrage eines weiteren Zuhörers zu, sich dafür einzusetzen, dass das Dorffest in seiner jetzigen Form erhalten bleibt. Denn es gibt auch Befürchtungen in Oberreichenbach, dass Neubürger nicht viel von der Tradition halten und gegen das Fest vorgehen könnten.
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