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Weißenhorn: Baugebiet am Waldrand ist gestrichen

Weißenhorn

Baugebiet am Waldrand ist gestrichen

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    Diese Wiese südlich von der Verlängerung der St.-Johannis-Straße im Osten Weißenhorns wird nicht zum Baugebiet.
    Diese Wiese südlich von der Verlängerung der St.-Johannis-Straße im Osten Weißenhorns wird nicht zum Baugebiet. Foto: Alexander Kaya

    Die Freifläche südwestlich der Vierzehn-Nothelfer-Kapelle in Weißenhorn, also das Grundstück zwischen Waldrand und den bestehenden Häusern an der Pestalozzistraße, wird nicht zum Baugebiet. Mit einer äußerst knappen Mehrheit von acht zu sieben Stimmen hat sich der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung dagegen ausgesprochen, ein Bebauungsplanverfahren mit dem Namen „Kapellenäcker II“ einzuleiten.

    16 Bauplätze ließen sich aus Sicht der Stadtverwaltung auf dem Grundstück im Osten von Weißenhorn realisieren. Schon vor Jahren hatte die Kommune die Fläche gekauft. Nun hielt die Verwaltung die Gelegenheit für günstig, um die Ausgabe wieder reinzuholen, indem sie dort stark nachgefragtes Bauland schafft. Bereits mehrfach hatte sich der Bauausschuss mit dem Vorhaben befasst.

    Gegner überstimmen Befürworter

    Franz Josef Niebling (CSU) machte jedoch sofort deutlich, dass er weiteren Planungen nicht zustimmen werde. Er erinnerte an einen Beschluss aus dem Jahr 2008, als ein Baugebiet dort aus städtebaulichen Gründen abgelehnt wurde, weil das Gelände zum Wald hin ansteigt. Ulrich Fliegel (Grüne) ergänzte, dass die Fläche viel zu nah am Wald liege und deshalb der Natur überlassen werden sollte.

    Natalie Merk vom Baureferat betonte hingegen, dass der vorgeschriebene Abstand von 25 Metern zum Wald eingehalten werde. Zudem sei das Grundstück einst bewusst mit dem Ziel gekauft worden, es zu Bauland zu machen. „Wer A sagt, muss auch B sagen“, fügte Herbert Richter (SPD) hinzu. Er plädierte dafür, die Planungen fortzusetzen und das Neubaugebiet auch zu realisieren. Michael Schrodi (CSU) wollte dem nur zustimmen, wenn auch die Fläche nördlich der St.-Johannis-Straße überplant werde. „Den Leuten da oben sagt man seit 40 Jahren, dass sie dort nicht bauen dürfen“, berichtete Schrodi. Letztlich überstimmten die Gegner des Baugebiets die Befürworter.

    Baugebiet nördlich des Spitalwegs ist beschlossen

    Den ablehnenden Beschluss konnte Johannes Amann (WÜW) jedoch nicht auf sich sitzen lassen. Als das Gremium schon bei einem ganz anderen Punkt der Tagesordnung war, schob er nach, dass die Stadt das Grundstück einst für 750000 Euro gekauft habe. Dieses Geld habe man nun „rausgeschmissen“, wetterte Amann. Er sprach von einer „Farce für den Steuerzahler“.

    Diese Aussagen wiederum brachten Michael Schrodi auf die Palme. Am Ende der öffentlichen Sitzung ergriff er noch einmal das Wort und rügte seinen Ratskollegen dafür, Informationen aus nicht öffentlicher Sitzung ausgeplaudert zu haben. Zudem betonte er, dass das Gremium nicht beschlossen habe, die Fläche nun brach liegen zu lassen. Er machte noch einmal seine Haltung deutlich, dass er für eine Bebauung des Geländes wäre, sofern man nördlich der St-Johannis-Straße auch eine Bebauung zulässt.

    Ganz ohne Diskussion beschloss das Gremium in der Sitzung den Bebauungsplan „Nord II“ für ein Baugebiet nördlich des Spitalwegs in Weißenhorn. Dort sollen Mehrfamilienhäuser entstehen. Ebenso einstimmig wurde die Verwaltung beauftragt, die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet „Kreuzäcker“ in Oberreichenbach auszuschreiben. Dort sind am westlichen Ortsrand zehn Bauplätze geplant.

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