Für Verwunderung sorgte jüngst ein Antrag der Firma Aldi im Weißenhorner Bauausschuss. Die Supermarktkette hatte trotz einer rechtmäßigen Baugenehmigung für die Filiale auf der Hasenwiese noch einen Bebauungsplan in Auftrag gegeben. In dieser Festsetzung, wie sie für jedes Baugebiet verabschiedet wird, sind die Nutzung, die Dimensionen und Formen der Gebäude oder die Gestaltung der Grundstücke festgelegt. Das Kuriose: Der Supermarkt auf der
Die Supermärkte auf der Hasenwiese waren zwar viele Jahre ein heftig diskutiertes Thema. Doch auch eine Bürgerinitiative, die alle Hebel in Bewegung setzte, konnte den Bau der beiden Supermärkte, unter anderem des Aldis, nicht verhindern. Johannes Amann (Weißenhorner Überparteiliche Wähler) kommentierte den eingereichten Antrag als „den besten Weg, den jeder Häuslebauer gehen sollte, wenn er zuerst baut und anschließend die Erlaubnis dafür einholt“. Auch Ulrich Hoffmann (ÖDP), der einer der entschiedensten Gegner des Projektes war, wollte wissen, warum Aldi jetzt einen Bebauungsplan beantragen würde.
Aldi will in Weißenhorn rechtlich auf der sicheren Seite sein
Michael Schrodi (CSU) reagierte gereizt auf die Anfragen seiner Ratskollegen: „Es wird Zeit, endlich einen Schlussstrich unter diese Sache zu ziehen!“ Stattdessen würde Amann den Eindruck erwecken, dass Aldi einen Schwarzbau an der Hasenwiese hochgezogen hätte. Auch Thomas Schulz (SPD) nutzte die Debatte, noch einmal die Skeptiker der Hasenwiese anzusprechen: „Man sieht, dass die Welt deswegen nicht zusammengebrochen ist und die befürchteten Staus ausgeblieben sind.“
Bevor die emotionalen Wogen in der Sitzung noch höher schwappten, intervenierte der Zweite Bürgermeister Ernst Peter Keller: „Aldi hat den Bebauungsplan in Auftrag gegeben, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.“ Bisher wurde der Entwurf den bereits bestehenden Gebäuden angepasst, während die Verkehrsflächen in ihrer Lage und Größe vorab von den Behörden abgesegnet wurden.
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