Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Weißenhorn: Ärger über Hochspannungsleitung im Gewerbegebiet

Weißenhorn

Ärger über Hochspannungsleitung im Gewerbegebiet

    • |
    Eine Hochspannungsleitung verläuft über dem künftigen Gewerbegebiet Birkholz. Deshalb können die Flächen nicht anständig bebaut werden.
    Eine Hochspannungsleitung verläuft über dem künftigen Gewerbegebiet Birkholz. Deshalb können die Flächen nicht anständig bebaut werden. Foto: Alexander Kaya

    Es klingt wie ein Schildbürgerstreich: Die Stadt Weißenhorn schafft ein neues Gewerbegebiet, doch die Flächen können nicht anständig bebaut werden, weil sich eine Hochspannungsleitung über das Gebiet spannt. Durch diese ergeben sich für einige Grundstücke nämlich nur geringe Bauhöhen. Das war so nicht geplant und erzürnt die Stadträte ebenso wie den Bürgermeister.

    Stromleitung begrenzt die Bauhöhen

    Zur Sprache kam die Problematik mit den Bauhöhen am Montagabend im Stadtrat. Wie es in der Sitzungsvorlage heißt, wurden im Bebauungsplan die Bereiche unterhalb der Leitung nicht mit zulässigen Bauhöhen definiert. Die ursprünglichen Abstände bezogen sich auf das noch unerschlossene Gelände. Wegen der erforderlichen Sickerstrecke zum Grundwasser wurde das Straßenniveau laut Vorlage um bis zu einen Meter angehoben.

    Die zulässige Bauhöhe beträgt nun lediglich zwischen fünf und sechs Metern. Zwei Käufer, mit denen Vorverträge abgeschlossen wurden, wollen das nicht hinnehmen und erwarten von der Stadt, das ein weiterer Strommast aufgestellt wird. Das würde rund 200000 Euro kosten. Die LEW Verteilnetz GmbH, kurz LVN, hat auf Kosten der Stadt allerdings bereits im Herbst 2018 für die Erschließung des Gewerbegebiets einen zusätzlichen Strommasten aufgestellt, um eine Unterbauung der Freileitung zu ermöglichen.

    Stromleitung war ein Planungsfehler

    Michael Schrodi (CSU) sprach sich nun vehement dagegen aus, die LVN mit der Errichtung eines weiteren Strommastens zu beauftragen. „Das war ein völliger Planungsfehler“, sagte er über die Arbeit des externen Fachmanns, der für die Stadt die Erschließung des neuen Gewerbegebiets geplant hatte. „Das ist ein Witz, das ist was fürs Fernsehen“, schimpfte Schrodi. Und er erinnerte an Fehlplanungen beim Baugebiet Marktsteig in Biberachzell, wo der Wasserdruck wie berichtet in einigen Häusern nicht ausreicht, um vernünftig duschen zu können. Um dieses Problem zu lösen, muss eine neue Wasserleitung gebaut werden.

    Stadt schaltet Anwalt ein wegen Stromleitung

    • Bürgermeister Wolfgang Fendt war derselben Ansicht wie Schrodi. Als Jurist drückte er sich aber etwas gewählter aus: „Wir müssen prüfen, ob wir Regressansprüche gegenüber dem Sachverständigen haben.“ Vertreter der anderen Fraktionen im Stadtrat pochten ebenfalls darauf, dass die Angelegenheit näher untersucht wird. „Wir haben jetzt schon mehrere Fälle gehabt, wo das Planungsbüro seine Arbeit nicht gemacht hat“, sagte Bernhard Jüstel (WÜW). „Das Ganze ist sehr unglücklich und sehr unbefriedigend“, sagte Herbert Richter (SPD). Es hätte schon vorher auffallen müssen, dass etwas nicht passt, spätestens beim Bau der Straße, die einen Meter höher liegt als das ursprüngliche Geländeniveau, fügte er hinzu. Der Bürgermeister schlug vor, diesen Punkt der Tagesordnung noch einmal zurückzustellen, und reichte dafür einen Antrag zur Geschäftsordnung ein. Er wolle zunächst mit dem Rechtsanwalt der Stadt sprechen, um zu klären, ob da etwas zu machen sei, sagte Fendt. Sobald eine Rückmeldung vorliege und klar sei, ob die Stadt einen Regressanspruch hat, werde die Verwaltung das Thema den Stadträten erneut vorlegen. Das Gremium war einverstanden und stimmte Fendts Antrag einstimmig zu.
    • Lesen sie auch: Ein Parkdeck nahe der Altstadt kommt nicht so schnell
    • Bürgermeister Wolfgang Fendt fährt künftig Mercedes
    • Im Neubaugebiet in Biberachzell tröpfelt es nur aus der Dusche
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden