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Wasser: Stadt will zügig Brunnen graben

Wasser

Stadt will zügig Brunnen graben

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    Zwei der drei Brunnen bei Grafertshofen (im Bild das Wasserwerk) haben ausgedient – zwei neue Zisternen sollen entstehen. Sie und zwei alte Brunnen werden die Weißenhorner Bürger jährlich mit 700000 Kubikmeter Wasser versorgen.
    Zwei der drei Brunnen bei Grafertshofen (im Bild das Wasserwerk) haben ausgedient – zwei neue Zisternen sollen entstehen. Sie und zwei alte Brunnen werden die Weißenhorner Bürger jährlich mit 700000 Kubikmeter Wasser versorgen. Foto: Foto: A. Brücken

    Weißenhorn Das lange Warten auf neue Brunnen könnte bald ein Ende haben: Der Bau soll demnächst beginnen. Dies wurde in einer Sitzung des Bauausschusses bekannt. Das Vorhaben war bereits in den Jahren 2008, 2009 und 2010 geplant worden, ließ sich aber bislang nicht umsetzen: „Die Situation ist sehr verzwickt“, sagt Karl-Walter Simmendinger, im Rathaus unter anderem zuständig für die Wasserversorgung. So verlangte das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, das der Verwaltung bei der Suche nach geeigneten Plätzen für Brunnen zur Seite steht, zahlreiche Untersuchungen. Simmendinger erklärt: „Wasser ist unser Lebensmittel Nummer eins, da muss man eben genau hinschauen.“

    Gespräch soll letzte Zweifel ausräumen

    Das dauert offenbar: Zuletzt wiesen Prüfer des Amtes Mitte Januar auf Mängel in den vorliegenden Plänen hin. In den nächsten Tagen soll ein Gespräch zwischen Mitarbeitern der Stadtverwaltung, des Landratsamtes und Ingenieuren stattfinden. So sollen die Unstimmigkeiten geklärt und die Weichen für die Brunnen gestellt werden. Dann könnte wohl recht schnell gebaut werden, glaubt Simmendinger: „Das wäre wünschenswert.“ Denn die Zeit drängt: Ende dieses Jahres läuft die Genehmigung für die drei bestehenden Brunnen bei Grafertshofen aus – sie sind bereits in die Jahre gekommen, zwei werden keine

    Eine der Zisternen ist bereits 50 Jahre alt und gilt als „Sorgenkind“: Nach einem Hochwasser vor einigen Jahren wurden im Wasser coliforme Keime entdeckt. Diese giftigen Bakterien können zu Infektionen und Durchfall führen. Grund für die Verunreinigung ist wohl die Nähe des Brunnens zur Roth – starke Regenfälle hatten die Keime vom Ufer ins Wasser gespült, unterirdisch gelangten sie ins Reservoir der Zisterne.

    Die Stadt will die alten Brunnen durch zwei neue ersetzen – geplant sind zwei Flachbrunnen mit einer Tiefe von 15 bis 20 Metern. Sie sollen in dem Waldgebiet Katzenlohe südwestlich von Grafertshofen entstehen. Dort haben im vergangenen Jahr Probebohrungen stattgefunden. Zwar stießen die Ingenieure zunächst auf Sand, doch ein Stück weiter westlich wurde ein geeigneter Standort ausgemacht. Das Gebiet biete optimale Voraussetzungen für sauberes Wasser, sagt Simmendinger: „Es gibt außen herum nicht viel Landwirtschaft.“

    Dennoch musste das Areal exakt untersucht werden: Unter anderem sollte nachgewiesen werden, dass die chemische Zusammensetzung des Wassers aus den geplanten Flachbrunnen mit der des Wassers aus dem Tiefbrunnen zusammenpasst. „Nicht, dass es eine Reaktion gibt“, so Simmendinger. Dies konnte anhand der Untersuchungen jedoch ausgeschlossen werden.

    Für den Bau der Brunnen will das Wasserwerk einen Kredit über 520000 Euro aufnehmen. Deshalb müssen die Bürger für ihr Wasser künftig wohl mehr bezahlen. Wie viel ist noch nicht bekannt. Derzeit kostet ein Kubikmeter in Weißenhorn 92 Cent plus Mehrwertsteuer.

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