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Vöhringen: Vöhringen muss sparen – will aber trotzdem große Projekte umsetzen

Vöhringen

Vöhringen muss sparen – will aber trotzdem große Projekte umsetzen

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    Die Corona-Krise zwingt Vöhringen zum Sparen. Im aktuellen Haushalt ist eine Kreditaufnahme von fast 4,8 Millionen Euro vorgesehen.
    Die Corona-Krise zwingt Vöhringen zum Sparen. Im aktuellen Haushalt ist eine Kreditaufnahme von fast 4,8 Millionen Euro vorgesehen. Foto: Mathias Becker (Archivbild)

    Dass die Corona-Pandemie nicht spurlos an der finanziellen Lage Vöhringens vorbei geht, wurde bereits in den Vorberatungen deutlich. Auch wenn sich die Stadt auf notwendige Pflichtaufgaben konzentriert, wird es nicht ohne Kredit gehen. Fast fünf Millionen Euro neue Schulden wird die Stadt in diesem Jahr wohl machen. Dem stimmten nun auch alle Stadträte zu, als sie den Haushalt in ihrer jüngsten Sitzung offiziell verabschiedeten.

    In Vöhringen muss gespart werden.
    In Vöhringen muss gespart werden. Foto: Felicitas Macketanz (Archivfoto)

    Begleitet wurde dieser Beschluss von den traditionellen Haushaltsreden der Fraktionen. Markus Prestele, Fraktionssprecher der CSU, bekräftigte dabei, dass der Etat geprägt sei von sparsamer Haushaltsführung. Er sprach auch die steigende Pro-Kopf-Verschuldung an. Doch: "Diese Entwicklung gilt es zu stoppen."

    Vöhringen braucht Kredit über mehrere Millionen Euro

    Gleichzeitig erinnerte Prestele daran, dass die Stadt ihr Geld für wichtige Dinge ausgibt: Höhere Personalkosten etwa fallen im Bereich Kinderbetreuung an, weil Vöhringen sein Angebot an Betreuungsplätzen aufgestockt hat. Kräftig zu Buche schlägt auch die neue Trinkwassernotverbundsleitung nach Senden (nach aktuellen Planungen kostet das Projekt 702.100 Euro brutto, was die Stadt aber nicht allein tragen muss), die Sanierung des Friedhofs Süd oder auch Investitionen in Klima- und Umweltschutz.

    Volker Barth, Fraktionssprecher der SPD, zog in seiner Rede bezüglich des Etats das Fazit: "Alles in allem ein Haushalt, denn wir dennoch voll mittragen können." Trotz der Kreditaufnahme in Höhe von rund 4,8 Millionen Euro. Auch Barth vertrat die Ansicht, dass in Vöhringen viele sinnvolle Investitionen auf dem Programm stehen. Auch viele der Ziele, die die SPD für sich mit der Beginn der neuen Legislaturperiode neu definiert hat, seien im Haushalt wiederzufinden, so Barth. Dazu zählte er etwa Kinderbetreuung, ökologische Maßnahmen, Infrastruktur oder auch Vereine, die trotz der "wirklich nicht einfachen finanziellen Situation" weiterhin unterstützt werden.

    Einen Wermutstropfen sieht Barth aber darin, dass ein angedachtes Projekt für bezahlbaren Wohnraum in diesem Jahr noch nicht begonnen werden kann.

    Freie Wähler mahnen zur Vorsicht beim Vöhringer Haushalt

    Die Rede für die Freien Wähler hielt Peter Kelichhaus. Er schloss sich zum einem dem Dank seiner Vorredner an den Kämmerer Andreas Maaß für die Erstellung des Haushalts an. Er nutzte die Gelegenheit aber auch, um das ein oder andere kritisch anzusprechen. "Wir müssen aufpassen, dass wir Sorgfalt und Transparenz angesichts von Schnelligkeit nicht außer Acht lassen", so Kelichhaus. Das sei allerdings kein neues Problem.

    Zudem stellte Kelichhaus fest, dass der aktuelle Haushalt stark an den vom vergangenen Jahr angelehnt sei. Wenn die Pandemie ausgestanden sei, müsste man das für das kommende beim Jahr nochmal auf den Prüfstand stellen. Die Devise müsse weiterhin Vorsicht lauten.

    Vöhringens Haushalt 2021: Die wichtigsten Zahlen

    Es muss ein Kredit in Höhe von etwa 4,7 Millionen Euro aufgenommen werden.

    Der Verwaltungshaushalt umfasst circa 37,3 Millionen Euro.

    Im Vermögenshaushalt stehen Investitionen in Höhe von rund 9,9 Millionen.

    Zu den teuersten Posten im gesamten Haushalt gehört mit 530.000 Euro der Ausbau der Möslegasse.

    Beim Baugebiet Kranichstraße fallen 2021 viele Ausgaben an, unter anderem durch die Herstellung der Abwasseranlage (20.000 Euro) und der Wasserversorgung (12.000 Euro), die Errichtung eines Kinderspielplatzes (40.000 Euro) sowie den Erwerb von Grundstücken (160.000 Euro) und Straßengrundstücken (200.000 Euro).

    Für die Erweiterung und Umgestaltung des Friedhofs Süd sind im Haushalt 450.000 Euro angesetzt. Für die Sanierung der Entwässerungsanlagen an Wertstoffhof und Recyclinghof ebenfalls.

    450.000 Euro sollen auch für den Klimaschutz ausgegeben werden.

    Die Grünen sind erst seit der Kommunalwahl vor gut einem Jahr wieder mit vier Abgeordneten in dem Gremium vertreten. Fraktionssprecher Markus Harzenetter nutzte die Gelegenheit, deutlich zu machen, wofür sich seine Partei im Stadtrat einsetzen will: Klima- und Umweltschutz. "Wir haben die Aufgabe, den kommunalen Klimaschutz ernsthaft voranzutreiben und das Artensterben vor Ort aufzuhalten." Insofern begrüße er den Ausbau der Photovoltaikanlagen auf den stadteigenen Dächern.

    Der Vöhringer Haushalt dieses Jahres hat ein Volumen von rund 47.160.000 Euro. Um alle anstehenden Investitionen zu decken, muss ein Kredit von knapp 4,8 Millionen Euro aufgenommen werden. Geprägt waren die Haushaltsberatungen vor allem von der Corona-Pandemie. Die führte auch zu Einnahmeeinbußen bei der Einkommens- und Gewerbesteuer. Zu den größten Projekten in diesem Jahr gehören zum Beispiel der Ausbau der Möslegasse, die Sanierung des Friedhofs Süd oder die Erschließung des Baugebiets Kranichstraße.

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