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Unterelchingen: Weihnachtliches aus Altpapier beim Stadelzauber

Unterelchingen

Weihnachtliches aus Altpapier beim Stadelzauber

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    In romantisches Licht getaucht war das historische Ensemble an der Unterelchinger Pfarrkirche St. Michael beim Stadelzauber.
    In romantisches Licht getaucht war das historische Ensemble an der Unterelchinger Pfarrkirche St. Michael beim Stadelzauber. Foto: Andreas Brücken

    Die Pfarrkirche von St. Michael strahlt in einem romantischen Licht und über den Pfarrgarten liegt der Duft von Glühwein und Bratwurst: Mit dem Stadelzauber wirft die Adventszeit ihren Schatten voraus. Zum dritten Mal hat die katholische Kirchenstiftung zu der Veranstaltung eingeladen. Billiges Plastikspielzeug oder mittelalterliche Dekoartikel suchten die Gäste des Stadelzauber hier in Oberelchingen vergebens. Stattdessen haben sich Handwerker und Hobbykünstler rund um das historische Ensemble für zwei Tage niedergelassen. Eine von ihren ist Wilma Nefati aus Nersingen.

    Unikate statt Massenware hat die Händlerin im Angebot. „Alles aus eigener Herstellung“ versichert sie und zeigt einen Tontopf, in dem einst Braten geschmort wurden. Den Küchengegenstand hat Nefati zum Adventskalender umdekoriert. Die zahlreichen Weihnachtskarten sind aus Altpapier hergestellt. Nefati schneidet glänzende Alufolie, schimmernde Kaffeeverpackungen oder glitzernde Tüten aus und klebt sie als verspielte Motive auf Kartons. Selbst abgetragene Hosen bekommen bei der Künstlern eine zweite Chance: als Einkaufstasche. Gebrauchten Gegenständen eine neue Funktion zu geben habe sie sich von ihrer Großmutter abgeschaut, sagt die Nersingerin: „Wir haben damals schon Upcycling betrieben, als es dieses Wort noch gar nicht gab.“

    Kunsthandwerker aus der Region beim Stadelzauber in Unterelchingen

    Die beiden Schmuckkünstler Steffi und Rolf Schöffler haben in die Besteckschublade gegriffen und aus silbernen Löffeln und Gabeln originelle Schmuckstücke gestaltet. Gleich nebenan zeigt der Holzdesigner Josef Mißbach seine eigenwilligen Werke wie den Adventskalender für sparsame Schwaben, bei dem ein vierkantiges Stäbchen nach jeder wöchentlichen Drehung das Nahen des Fests anzeigt.

    Feuer und Flamme für den Stadelzauber ist Dagmar Gossner, die rustikale Dekorationen für Haus und Garten verkauft. Bereits zum zweiten Mal hat sich die Händlerin aus Weißenhorn an der Veranstaltung beteiligt und ist äußert zufrieden: „Vor allem die Adventskränze sind schon fast ausverkauft.“ Die Kombination von rostigem Metall und Holz seien in diesem Jahr der größte Verkaufsschlager.

    Stadelzauber in Unterelchingen: Erlös geht an Ensemble um St. Michael

    Auch der achtjährige Leon ist mit den Geschäften auf dem Stadelzauber zufrieden. Die Buben und Mädchen der dritten Klasse haben gemeinsam mit ihren Eltern gebacken und gebastelt und wollen den Erlös aus dem Verkauf für das Schullandheim inverstieren. Muffins, Cookies und gebrannte Mandeln gehen dafür über den Ladentisch.

    Neben den fast 40 Ausstellern und Händlern, die Schmuck, Textilien und Dekoartikel verkaufen, haben die Veranstalter auch in diesem wieder ein vielfältiges Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Den musikalischen Rahmen im großen Zelt bieten unter anderem der Schwäbische Albverein Elchingen, die BrassBande oder das Hackbrett-Orchester „Gelbe Saiten“. Wer wissenswertes über die historische Pfarrkirche erfahren will, folgt der Führung von Richard Ambs, dem fachkundigen Historiker der Gemeinde. Die jungen und junggebliebenen Besucher lassen sich von Rosemarie Weber in das Reich der Märchen im Haus Sankt Michael entführen.

    Für die Veranstaltung haben engagierte Mitglieder der Pfarrgemeinde mit angepackt. Der Erlös aus der Veranstaltung soll unter anderem für die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Ensembles verwendet werden.

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