Die Männer von „Sliti Hapci“ grooven sich warm an diesem Sommerabend. Der Frontmann, mit langem Zopf und Flatterhose, zappelt sich locker, er rappt, singt und jauchzt – und fordert das Ulmer Publikum auf, mitzumachen. Der Soundmix, der aus den Boxen dringt, vermischt Balkan-Pop mit Reggae, Saxofon swingt mit Congas und Gitarren. Ein jamaikanischer Strand? Weit und breit nicht in Sicht. Die Männer singen auch keine Bob-Marley-Evergreens – dafür bieten sie Reggae-Musik aus ihrer Heimat Slowenien. Und das alles unterm Sternenhimmel, im Hof einer alten schwäbischen Festung. Auf der Ulmer Wilhelmsburg finden fünf Wochen lang Kulturevents aller Art statt – in einem virusgeplagten Sommer. In ihrer dritten Auflage entwickelt sich diese Kulturreihe „Stürmt die Burg“ zum Zufluchtsort. Vieles, was in Corona-Zeiten schon verloren schien, findet hier eine Bühne.
Ulm