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Ulm: Wird die B10 für die Landesgartenschau verengt?

Ulm

Wird die B10 für die Landesgartenschau verengt?

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    Die Brücke über das Blaubeurer Tor ist ein Beispiel für den unsensiblen Umgang mit der Bundesfestung in der Vergangenheit. Die Landesgartenschau soll das reparieren. Doch was passiert mit der B10, die auch über die Brücke führt? Es gibt Überlegungen, sie zurückzubauen – zugunsten von mehr Grünflächen.
    Die Brücke über das Blaubeurer Tor ist ein Beispiel für den unsensiblen Umgang mit der Bundesfestung in der Vergangenheit. Die Landesgartenschau soll das reparieren. Doch was passiert mit der B10, die auch über die Brücke führt? Es gibt Überlegungen, sie zurückzubauen – zugunsten von mehr Grünflächen.

    Fast wirkt es, als solle die Landesgartenschau in elf Jahren alle Probleme der Stadt Ulm auf einmal lösen. So viele Hoffnungen verbinden die Stadträte mit der Schau, die nach Angaben von Baubürgermeister Tim von Winning je nach Größe zwischen 20 und 100 Millionen Euro kosten könnte. Und tatsächlich hat die Stadt

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    Baubürgermeister Tim von Winning und sein persönlicher Referent Jochen Aminde, gleichzeitig Projektleiter für die Landesgartenschau, setzen auf Ideen von externen Experten und auf Anregungen der Bürger. Die können sich ab der kommenden Woche beteiligen: Am Dienstag, 14. Mai, findet von 19 Uhr an ein Informationsabend im Stadthaus statt. Nach drei Vorträgen zu den Themen „Was war?“, „Was ist?“ und „Was ist möglich?“ soll es einen Austausch mit interessierten Bürgern geben. Es folgen Bus-Exkursionen zu den Gartenschauen in Heilbronn, Wassertrüdingen und im Remstal, eine Experten-Klausur, Gutachten, Studien, Beratungsgespräche und mehr. Die Planungen sollen erst im Jahr 2025 beginnen – was einige Stadträte im Bauausschuss am Dienstagabend zweifeln ließ: Kann ein derartig großes Projekt in gerade einmal fünf Jahren bewältigt werden?

    Landesgartenschau kommt 2030 nach Ulm

    Schon jetzt haben die Räte eine Wunschliste auf den Tisch gelegt: Zum Beispiel, dass nicht nur die Wilhelmsburg und ihre Umgebung als parkähnliches Gartenschaugelände gestaltet wird, sondern auch der Blaupark. SPD-Fraktionschefin Dorothee Kühne forderte: „Wir müssen etwas elektrisierendes für uns finden.“ Das sei der Stadt Koblenz mit ihrer Seilbahn gelungen. Die ist auch in Ulm im Gespräch – als Verbindung zu

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    Die Verbindung zur Wilhelmsburg dürfte eine der größten Herausforderungen darstellen: Die Bahngleise verlaufen wie eine Schneise zwischen dem Michelsberg und der Stadtmitte. Jede Entscheidung, die die Stadt in den nächsten Jahren im Zusammenhang mit Brücken und Straßen in dieser Umgebung trifft, beeinflusst auch die Landesgartenschau. Neue Lösungen sollen auch für den Knotenpunkt am Ehinger Tor gefunden werden.

    61.000 Fahrzeuge rollen jeden Tag über die B10 durch Ulm

    Knifflig wird es nicht nur dort. Mit der B10 verläuft eine weitere Schneise durch die Stadt. 61.000 Fahrzeuge rollen jeden Tag über die Bundesstraße – mehr als auf manchen bayerischen Autobahnen. Wenn die Stadt der Kultur und der Natur mehr Raum geben will, was geschieht dann mit dem Verkehr? Die CDU-Fraktion denkt laut darüber nach, die

    Die Christdemokraten können sich vorstellen, die Bundesstraße zwischen dem Blaubeurer Ring und dem Hindenburgring, der auch unter dem Namen Söflinger Kreisel bekannt ist, zurückzubauen oder in einen Tunnel zu verlegen. Grünen-Politiker Michael Joukov-Schwelling bezeichnete letztere Idee als nicht umsetzbar. Ein solches Projekt sei unglaublich teuer und bis zum Beginn der Landesgartenschau 2030 nicht umsetzbar. Die B10 zu verengen, können sich die Grünen hingegen vorstellen – „wohl wissend, dass es unpopulär wird“, wie Joukov-Schwelling sagte. Auch FWG-Mann Gerhard Bühler kündigte an: „Wir sind dabei, aber es wird nicht ganz einfach.“ Warum, das fasste sein Fraktionskollege Karl Faßnacht zusammen: Die B10 führt auch zu den großen Gewerbegebieten Ulmer Norden und Donautal. „Da kann man nicht einfach eine Spur wegnehmen“, warnte er.

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    Der Baubürgermeister kann sich einen solchen Eingriff dagegen vorstellen. Dass es möglich sei, zentrale Verkehrsachsen zu verschmälern, habe das Beispiel Neue Mitte gezeigt. „Ich glaube, dass wir auf viel Erfahrung zurückgreifen können“, sagte von Winning. Doch zuerst müsse eine zentrale Frage beantwortet werden: „Welche Bedeutung hat die B10 zukünftig für die Stadt Ulm?“

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