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Ulm: Willkommen auf dem neuen Albert-Einstein-Platz

Ulm

Willkommen auf dem neuen Albert-Einstein-Platz

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    Die ersten Säulen stehen schon. Der künftig Albert-Einstein-Platz ist noch eine Großbaustelle, doch bereits begehbar. Rings herum werden die Gebäude nun täglich höher.
    Die ersten Säulen stehen schon. Der künftig Albert-Einstein-Platz ist noch eine Großbaustelle, doch bereits begehbar. Rings herum werden die Gebäude nun täglich höher.

    Die offene Wunde im Herzen Ulms schließt sich langsam: Bei den Sedelhöfen und dem angeschlossenen Hotel am Bahnhofsplatz 7 gegenüber des Hauptbahnhofs geht es rasant aufwärts. Die ersten der ersehnten Parkplätze tief unter der Erde sehen schon fix und fertig aus: Die Wände sind geweißelt, die Neonröhren strahlen. Nur die Markierungen auf dem Beton fehlen. Im Rondell, das schon in einem Jahr die Autos auf 700 Parkplätze verteilt, fahren derzeit aber nur Gabelstapler und transportieren meterhohe Lüftungsanlagen.

    Die Baustelle in bewegten Bildern:

    Luftig wie eine Kathedrale wirkt der fünf Meter hohe Raum, in dem bereits nach Ostern kommenden Jahres ein Supermarkt einziehen soll: Die 3300 Quadratmeter sind im Rohbau fertig, Lüftungsanlagen werden auch hier bereits installiert. Während die Rolltreppe ins Herz der Sedelhöfe noch auf sich warten lässt, ist die statische Treppe schon begehbar: 35 Stufen führen ins spätere Herz der Sedelhöfe, den Albert Einstein-Platz. Und der ist längst asphaltiert.

    Die Baustelle in Bildern:

    In die Höhe ragende Säulen und die Grundmauern der sich um die Piazza gruppierenden Gebäude, lassen bereits erahnen, dass hier ein Stück Stadt und kein Einkaufszentrum gebaut wird. „Und ich bin froh, dass die Sedelhöfe keine Shopping-Mall sind“, sagt Lothar Schubert, geschäftsführender Gesellschafter des Investors, DC Development. Viel mehr werde Wohnen, Einkaufen und Arbeiten hier verbunden.

    Tief im Herzen der Baustelle:

    Mit dem im Onlinehandel groß gewordenen Moderiesen Zalando steht erst ein Textilgeschäft fest. Ende des Jahres will Schubert weitere Namen verkünden. An Nachfrage mangle es nicht. Doch in sich schnell wandelnden Zeiten werde der Planungshorizont der potenziellen Mieter immer kürzer. Viele wollten nur über drei Jahre laufendende Mietverträge, was Schubert aber entschieden zu kurz sei.

    Mit der Vermarktung der 112 Wohnungen habe DC Developments noch nicht begonnen. Das habe Zeit. Schubert will voraussichtlich erst nach Mietern suchen, wenn erste Wohnungen fertig sind. Denn man müsse ja sehen ob es einem hier gefällt. Zu kaufen gibt es die Wohnungen im Übrigen nicht.

    Was ist mit Albert Einstein?

    Offen ist noch, wie die Rolle von Albert Einstein am Albert-Einstein-Platz aussehen wird. Wie Schubert betont, stehe er zu seinem Versprechen, dass auf diesem Grund geborene Physikgenie zu würdigen. 45 Paletten mit Steinen der Reste seines Geburtshauses wurden eingelagert. Doch eine eigens gegründete Arbeitsgemeinschaft unter Beteiligung von Ulmer Stadträten habe noch nicht entschieden, wie die Backsteine in das Quartier integriert werden sollen.

    Während die erhofften „großen Namen“ der Textilbranche um die Laufzeit der Mietverträge feilschen, plant ein Hotelier aus Düsseldorf langfristig im Nachbarbau: Eine Laufzeit von 20 Jahren habe der Mietvertrag, den Otto Lindner, Vorstand der Lindner Hotel AG, für seine Firma unterschrieb. Die Sedelhöfe wachsen in die Höhe, am Bahnhofsplatz 7, direkt daneben, tut sich noch eine Baugrube auf. Dennoch ist Schubert überzeugt, dass das Hotel mit seinen 147 Zimmern auch Ostern 2020 bezugsfertig ist. Denn der Hotelbau habe im Gegensatz zu den Sedelhöfen, die 16 Meter in die Tiefe reichen, nur ein Untergeschoss.

    Etwa 200 Millionen Euro kosten die Sedelhöfe, 40 Millionen der Hotelbau. Im Erdgeschoss sind hier, so Schubert, 530 Quadratmeter für fünf bis sechs kleinere Läden vorgesehen.

    Bei der Vorstellung des geplanten Hotels der neuen Kette „Me and All“ betonte Schubert, dass die dahinter stehende Firma um Otto Lindner sich gegen 14 Mitbewerber durchgesetzt habe. Lindner, dessen Familie seit 45 Jahren Hotels betreibt, hat ehrgeizige Pläne: „Wir wollen das Wohnzimmer der Stadt werden.“

    Sein Konzept funktioniere in Düsseldorf und Mainz schon sehr gut. Jeden zweiten bis dritten Tag sollen auf der 230 Quadratmeter großen Dachterrasse inklusive einer Freiluftbar Veranstaltungen stattfinden: Lesungen, Konzerte oder auch ein winterlicher Markt. Dies sorge dafür, dass das Hotel nicht nur durch Reisende aus aller Welt, sondern Bürgern der Region belebt werde.

    Zu viele Hotels in Ulm?

    Dass es in Ulm zu viele Hotels gibt, glaubt Lindner nicht. Zumal die Inbetriebnahme der Neubaustrecke Ulm-Stuttgart für einen weiteren Schub sorgen werde. Wie in allen Hotels üblich, werden die Zimmerpreise auch im Vier-Sterne „Me and All“ je nach Angebot, Nachfrage und Zimmertyp schwanken: Lindner schwebt eine Spanne von 90 bis 220 Euro pro Doppelzimmer vor.

    Als „Roter Faden“ des Designkonzepts schwebt Lindner das Thema „Urban Gardening“ vor. Eine völlig begrünte Wand empfange den Gast ander Rezeption. Und das Grün setze sich anhand von Rankpflanzen und Blumennetzen von den Zimmern bis zu bepflanzten Bögen über der Bar auf der Dachterrasse fort. Inklusive der Reinigungskräfte einer externen Firma werden im Hotel 35 bis 40 Arbeitsplätze entstehen.

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