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Ulm: Wieder Sorgen beim Berblingerturm

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Wieder Sorgen beim Berblingerturm

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    An der Ulmer Adlerbastei wird gearbeitet: Hier entsteht der Berblingerturm. Seine Einweihung ist schon wieder verschoben worden, diesmal sind die Corona-Regeln schuld.
    An der Ulmer Adlerbastei wird gearbeitet: Hier entsteht der Berblingerturm. Seine Einweihung ist schon wieder verschoben worden, diesmal sind die Corona-Regeln schuld. Foto: Dagmar Hub

    Albrecht Ludwig Berblinger macht es der Stadt Ulm nicht einfach: Die Pro- und Contra-Diskussionen um den geneigten Turm, der an der Adlerbastei gebaut wird, dauern in der Bevölkerung und im Gemeinderat an. Die Kosten für das vom Münchner Künstlerduo Johannes Brunner und Raimund Ritz entwickelte Projekt schossen in die Höhe und der Turm, der das Gefühl vermitteln soll, wie es sich in schwindelnder Höhe für Berblinger vor seinem Absprung angefühlt haben mag, wird nicht ohne Einschränkungen zu besteigen sein. Und dann sind da ja auch noch Corona und die Auflagen des Landes zur sozialen Distanzierung. Vorgaben, unter denen eine Einweihungsfeier für den Berlingerturm derzeit nicht möglich wäre. Gleichzeitig sind Arbeiten an der Stadtmauer sichtbar, direkt an der Stelle unterhalb des geplanten Turmes. Wie ist der aktuelle Stand?

    „Wir sind stolz, dass wir gut im Zeitplan sind“, sagt Milica Jeremic, Hauptabteilungsleiterin des städtischen Gebäudemanagements. Der eigentlich für den Mai geplante Einweihungstermin musste wegen der Corona-Verordnungen verschoben werden, die in Baden-Württemberg nach derzeitiger Planung am 15. Juni außer Kraft treten. „Wir setzen jetzt fest darauf, dass die Einweihung am 24. Juni und damit an Berblingers 250. Geburtstag möglich sein wird“, hofft Milica Jeremic.

    Historische Funde bei den Arbeiten für den Berblingerturm in Ulm

    Unter dem Adler an der Ecke der Adlerbastei, wo Albrecht Ludwig Berblinger am 31. Mai 1811 seinen Flugversuch startete und aufgrund der Fallwinde über dem kalten Flusswasser scheiterte, finden derzeit Arbeiten an der Stadtmauer statt. Sie haben damit zu tun, erklärt Milica Jeremic, dass im Zuge des Gießens des Fundaments für den Turm festgestellt wurde, dass die 25 Zentimeter dicke historische Ziegelschale der Stadtmauer von der tragenden Kalksteinmauer der Stadtbefestigung abgelöst ist. „Die Ziegelmauer hat keine tragende Funktion“, erklärt Jeremic. „Sie ist nur eine Verblendung.“ Eine Verblendung jedoch, deren Ablösung nicht unproblematisch ist, zumal es links und rechts der Kanzel an der Adlerbastei die identischen Probleme gibt. „Da sind noch radiologische Untersuchungen nötig.“

    Bezüglich der Zugänglichkeit des Turmes erläutert Baubürgermeister Tim von Winning, „dass wir durch eine entsprechende technische Zugangskontrolle – ein Drehkreuz, integriert in die Treppenanlage ein paar Treppenstufen oberhalb des Antritts – eine Beschränkung der Anzahl der Personen vornehmen können, ohne die allgemeine und durchgängige Zugänglichkeit des Kunstwerks zeitlich einzuschränken“. Die Anzahl der Personen könne damit gesteuert werden, sodass in der ersten Zeit nach der Eröffnung infolge der derzeitigen epidemiebedingten Vorschriften die Zahl der Besucher auf dem Turm auf eine sehr viel kleinere Anzahl beschränkt werden kann als zu einem späteren Zeitpunkt. „Wir halten zukünftig eine Anzahl von rund dreißig Personen für die absolute Obergrenze, um eine normale und geordnete Begehung ermöglichen zu können“, sagt von Winning.

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