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Ulm: Wer wird GMD? Tag zwei der Probedirigate am Ulmer Theater

Ulm

Wer wird GMD? Tag zwei der Probedirigate am Ulmer Theater

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    Wer schwingt künftig den Taktstock am Theater Ulm? Leo Siberski ist der zweite Bewerber in der letzten Runde, im Rennen um den Posten des Generalmusik-Direktors.
    Wer schwingt künftig den Taktstock am Theater Ulm? Leo Siberski ist der zweite Bewerber in der letzten Runde, im Rennen um den Posten des Generalmusik-Direktors. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Und täglich grüßt das Murmeltier? Streicher, Bläser und Sänger, die Pulte auf der Bühne im Großen Haus, die Uhrzeit und die Stücke des Abends - alles scheint wie um 24 Stunden zurückgespult, exakt so, wie am Abend zuvor. Nur ist dieser Moment das Gegenteil von Routine, denn hier grüßt jetzt täglich - ein anderer Dirigent. Das Theater Ulm sucht einen neuen Generalmusikdirektor, und die letzten vier verbliebenen Bewerber um den Posten haben sich jeweils ein Vordirigat im Konzertmodus ergattert. Tag zwei, Kandidat zwei, am Taktstock diesmal: Leo Siberski.

    Leo Siberski ist ein Bewerber für den Ulmer GMD-Posten

    Seit 2017 ist Siberski der Chefdirigent des Theaters Plauen-Zwickau. 1969 in Hannover geboren, lernte er das Dirigieren an der Berliner Musikhochschule "Hanns Eisler". Er arbeitete schon gemeinsam mit Größen wie Daniel Barenboim und Kent Nagano, und als Gast dirigierte er auch das SWR-Sinfonieorchester und das Münchner Rundfunkorchester. Jetzt ist er ein Kandidat für das Theater Ulm.

    Beim ersten Probedirigat, am Abend zuvor, schwirrten Glücksgefühle durch den Saal. Ein kleines Konzert inmitten des Lockdowns, zumindest für die Musiker und das kleine Grüppchen der Zuschauer. Der zweite Abend ist dann natürlich auch ein Abend des Vergleichs. Wie klang die Rosenkavalier-Suite gestern, wie der Rigoletto heute? In Auszügen aus Verdis Oper sucht Siberski im Dirigat und mit Blicken den direkten Draht zu den Musikern - zu Chorsängern, die hinter seinem Rücken zwischen den Sitzplätzen stehen, aber auch zu Dae-Hee Shin und Maryna Zubko. Die Solisten strahlen eine Energie aus, als säße da Publikum, wo sie nur leere Reihen sehen. Wann die lang verschobene Premiere des "Rigoletto" vor Zuschauern in Ulm stattfinden wird, lässt sich kaum abschätzen.

    Leo Siberski wurde zuerst Profi-Trompeter, dann Profi-Dirigent

    Dass Siberski vor seinem Dirigentenleben auch als Trompeter lange ein Profi war, merkt man in Momenten, in manchen Gesten und Aufmerksamkeiten, die er auch an die hinteren Bläserpulte richtet. Weitere Fachgebiete Siberskis, mit und ohne Taktstock in der Hand: Kammermusik, Jazz und elektronische Musik. Doch an diesem Abend dirigiert er zwei Werke für mächtige Gefühle, für so eine durchaus mächtige Entscheidung um das Dirigentenpult. Wer den GMD Timo Handschuh beerben wird, entscheidet sich nach den nächsten Vordirigaten, am Donnerstag und Freitag dieser Woche. Bis dahin grüßen täglich Richard Strauss, Giuseppe Verdi, das Orchester und ein anderer Dirigent.

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