Der allererste Eindruck muss überzeugen, da gibt es keine zweite Chance – nicht im wahren Leben, nicht auf der Bühne oder im Roman. Und in der Manier eines James Bond stellt sich der Held in Axel Hackes neuem Buch vor: „Wemut – ohne H und ohne R.“ Walter Wemut heißt dieser unerschrockene Mann. Seine Arbeit beginnt, so sagt er, „wenn die Sache gelaufen ist.“ Er schreibt nämlich hauptberuflich – Nachrufe. Er verfasst für die Zeitung Trauertexte für Verstorbene, ob er sie nun kannte oder nicht. Doch jetzt, als seine eigene Geschichte im Roman beginnt, wird er plötzlich gebeten, eine Geburtstagsrede zu verfassen. Bitte möglichst mit viel Sinn und Lebensweisheit. Für eine 80-Jährige. „Bin ich Aristoteles?“, fragt der ratlose Wemut. Nein. Aber ein enstpannter und zugleich wacher Couch-Philosoph ist er allemal. Das erfährt man im Ulmer Roxy, wenn man Axel Hackes Lesung lauscht.
Ulm