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Ulm: Was sich Radler für Ulm wünschen

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Was sich Radler für Ulm wünschen

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    Die marode Beringerbrücke wird abgerissen, inzwischen ist sie sogar für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Aus Sicht des ADFC ist dieser Überweg aber unverzichtbar und muss ersetzt werden.
    Die marode Beringerbrücke wird abgerissen, inzwischen ist sie sogar für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Aus Sicht des ADFC ist dieser Überweg aber unverzichtbar und muss ersetzt werden.

    Die Stadt Ulm hat Gitter auf der Beringerbrücke festgeschweißt: Kein Fußgänger und kein Radfahrer soll die Bahngleise dort überqueren, das Bauwerk ist baufällig und wird abgerissen. Ob es einen Ersatzneubau geben wird, will der Ulmer Gemeinderat in der zweiten Jahreshälfte diskutieren. Geht es nach dem ADFC , ist keine Diskussion nötig: „Die Verbindung vom Eselsberg in die Innenstadt ist wichtig, sonst müssen Radfahrer große Umwege machen“, sagt Katrin Voss-Lubert , die Ulmer Kreisvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs. Hätten die Verantwortlichen des Vereins die Wahl, welche Radwegprojekte unbedingt umgesetzt werden müssen, eine neue Beringerbrücke stünde an erster Stelle der Wunschliste.

    Stadt Ulm investiert in neue und bessere Radwege

    850000 Euro will die Stadt Ulm im Jahr 2020 für neue und bessere Radwege ausgeben, das haben die Stadträte in der letzten Sitzung des vergangenen Jahres beschlossen. Es stünde sogar mehr Geld für solche Ausgaben bereit: insgesamt eine Million Euro. Die CDU-Fraktion, die den Vorschlag gemacht hatte, erhofft sich, dass unter anderem neue Wohngebiete mit Radschnellwegen erschlossen werden.

    Auf der Wunschliste des ADFC steht dagegen nicht nur eine Nachfolgerin für die Beringerbrücke : Auch in der Verlängerung der Zeitblomstraße erhoffen sich die Verantwortlichen des Vereins eine neue Bahn-Querung. Die Zeitblomstraße ist als Fahrradstraße eine wichtige Ost-West-Achse für Radler. Doch sie endet hinter dem Theater vor den Bahngleisen.

    Eine Fahrradbrücke in den Ulmer Westen ist ein Wunsch für die Zukunft

    Auf der anderen Seite liegt der Blaubeurer Ring. Dort beginnt der Blautalradweg, der unter anderem zu den zahlreichen Geschäften und Betrieben an der Blaubeurer Straße führt. Wer aus der Stadtmitte oder der Oststadt über die Zeitblomstraße dorthin fahren möchte, muss einen Umweg über die Ludwig-Erhard-Brücke nehmen. Der ADFC wünscht sich stattdessen eine eigene Fahrradbrücke . Der Bereich rund ums Blaubeurer Tor werde für die Landesgartenschau 2030 ja ohnehin umgestaltet, sagt Vorsitzende Katrin Voss-Lubert . Der Zeitpunkt sei also gut.

    Die Wunschliste der drei wichtigsten Projekte hat der Arbeitskreis Radverkehr des ADFC-Kreisverbands Ulm ausgearbeitet. Auf die dritte Stelle ihrer Wunschliste setzen die Ehrenamtlichen neue Stellplätze für Räder am Hauptbahnhof und in der Nähe der Geschäfte in der Innenstadt. Für den Bahnhof stehen die Chancen für die Zukunft ganz ordentlich: Dort sollen im Zug des Umbaus 1500 Fahrradstellplätze entstehen. Wie das aussehen wird, hängt von der Größe des neuen Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) ab. Entscheidet sich die Stadt für die kleine Lösung, ist Platz für ein Fahrradparkhaus. Andernfalls muss ein anderer Ansatz her.

    Akkus von E-Bikes werden immer wieder gestohlen

    Die neuen Stellplätze sollten überdacht sein, damit Radler auch ihre teureren Gefährte dort abstellen. Und es sollte auch absperrbare Fächer oder Ähnliches für die Akkus von E-Bikes geben. Die nämlich werden immer wieder gestohlen, weil sie wertvoll sind und leicht abmontiert werden können. Sichere Stellplätze, glaubt Voss-Lubert , ermutigen die Bürger, für Alltagserledigungen mit dem Pedelec ins Stadtzentrum zu fahren.

    Für welche Pläne zum Radverkehr das Geld ausgegeben wird, entscheidet der Ulmer Gemeinderat. Doch der ADFC wird bei einigen Projekten um eine Einschätzung gebeten. So auch bei einem Vorhaben am Weinbergweg. Es hätte das erste Radwegprojekt sein sollen, für das die Stadt in diesem Jahr Geld investiert. Doch die Ulmer Stadträte konnten sich in der Sitzung Anfang Februar nicht einigen, ob der Fahrradstreifen bergauf oder bergab führen soll. Auf beiden Seiten wäre er nicht denkbar gewesen – dann wären zu viele Parkplätze und Bäume weggefallen. Die Entscheidung wurde fürs Erste zurückgestellt – die Radwegsförderung beginnt erst etwas später.

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