Wer am vergangenen Samstag durch die Ulmer Friedrichsau geschlendert ist, dem ist es womöglich aufgefallen: Die Polizei war mit verstärkten Kräften präsent. Im Ulmer Donaustadion reihten sich mehrere Polizeikastenwagen. Auch Reiterstaffeln waren unterwegs. Eine Folge der Corona-Party mit gut 200 Jugendlichen in der Friedrichsau und des Feiertags Mariä Himmelfahrt in Bayern? Nicht wirklich.
Wie die Polizei auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilt, lagen den Behörden offenbar Hinweise vor, dass rivalisierende Gruppierungen aus der Fußball-Fanszene in Ulm aufeinandertreffen könnten. "Um dieses Zusammentreffen zu verhindern, war die Polizei im Einsatz", sagt Claudia Kappeler, Sprecherin des Polizeipräsidiums Ulm. "Wir haben befürchtet, dass da etwas kommen könnte." Mit wie vielen Kräften die Polizei in Ulm vertreten war, wollte sie aus auf taktischen Gründen nicht sagen.
Befürchtetes Aufeinandertreffen von verfeindeten Fußballfans in Ulm kommt nicht zustande
Bei den Gruppierungen soll es sich es um Fans von verschiedenen Fußballvereinen aus dem Raum Bayern, Baden-Württemberg und Österreich handeln, die mit den Ulmer Anhängern eine Fan-Feindschaft pflegen. Konkreter wollte Kappeler auch hier auf Nachfrage nicht werden. Zum befürchteten Zusammentreffen sei es aber nicht gekommen. Hooligans sollen aber tatsächlich in Ulm in der Stadt gewesen sein, sagt Kappeler. Wie viele das waren, lässt sie offen.
Dass es in der Ulmer Fußball-Fanszene Problemfälle gibt, ist seit Jahren bekannt. Der Prozess um die Fackelwerfer von Dellmensingen brachte zum Teil Licht ins oftmals zwielichtige und in der Öffentlichkeit wenige präsente Milieu. Die rechtsextreme Gesinnung der Täter, die der Ulmer Fußball-Fanszene zuzuordnen sind, wurde dabei mehr als deutlich.
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