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Ulm: Und wieder verzögern sich die Bauarbeiten vor dem Ulmer Hauptbahnhof

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Und wieder verzögern sich die Bauarbeiten vor dem Ulmer Hauptbahnhof

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    Die Baustelle in der Ulmer Friedrich-Ebert-Straße: Der Deckel der neuen Tiefgarage ist bereits geschlossen.
    Die Baustelle in der Ulmer Friedrich-Ebert-Straße: Der Deckel der neuen Tiefgarage ist bereits geschlossen. Foto: Thomas Heckmann

    Der Winter kam unerwartet, zumindest in seiner Heftigkeit. Um vier bis fünf Wochen hätten die kalten Tage im Januar und Februar die großen Ulmer Bauvorhaben rund um den Hauptbahnhof zurückgeworfen, berichtet Harald Walter von der städtischen Koordinierungsstelle Großprojekte (Kost). Er spricht von "verlorener Zeit" in einem "ganz entscheidenden Jahr". Denn eigentlich sollte im Sommer die neue Straßenbahnhaltestelle fertig gestellt und in Betrieb genommen werden. Das klappt nun nur teilweise und das Zeitfenster ist eng bemessen. Viel hängt davon ab, dass der neue Plan aufgeht.

    Viel ist rund um den Ulmer Hauptbahnhof schon passiert, viel steht noch aus: Gebaut wird noch das neue Parkhaus am Bahnhof, der neue Bahnhofplatz samt Vordach, die Anbindung zum Fußgängersteg über die Bahngleise und die neue Straßenbahnhaltestelle. Bis alles fertig ist, bleibt die Friedrich-Ebert-Straße zumindest teilweise gesperrt. Die neue Tramstation ist im Ablaufplan der Stadt eine entscheidende Wegmarke. Wird sie nicht gemeistert, droht ein Domino-Effekt und auch andere Arbeiten verzögern sich. "Wenn wir diesen Meilenstein nicht schaffen, dann fallen die anderen auch", beschreibt es Baubürgermeister Tim von Winning.

    Baustellen in Ulm: Die neue Straßenbahnhaltestelle als Knackpunkt

    Durch die langen und kalten Winterwochen hat sich der Zeitplan schon verzögert. Die Puffer-Wochen, die die Koordinatoren um Harald Walter eingeplant hatten, sind verbraucht. Deswegen kann die Straßenbahnhaltestelle nicht wie zuletzt geplant komplett im Sommer fertig gebaut werden. Doch diese Arbeiten sind nur in den Schulferien möglich. Denn während die Schienen vom jetzigen Provisorium auf die endgültige Position umgehoben werden, müssen Ersatzbusse fahren. Und die gibt es nur in der Urlaubszeit, weil zu diesem Zweck Schulbusse eingesetzt werden. Neuer Plan: Die Ostseite der Straßenbahnstationen (in Richtung Theater) wird in den Sommerferien in Betrieb genommen, der zweite Teil in den Herbstferien Anfang November. Schon einmal war geplant gewesen, dass die Haltestelle in Abschnitten gebaut wird. Doch da hatte man noch Pfingsten und Sommer im Blick gehabt statt Sommer und Herbst.

    Im Detail sehen die geplanten Schritte nun so aus: Das derzeit gesperrte Parkhaus Deutschhaus öffnet bis Ende März, die Ausfahrt nach Süden bleibt aber vorerst zu. Die Sperrung der Bahnhofstraße wird bis Anfang April verlängert. Mitte April wird die Straßenführung der Friedrich-Ebert-Straße verlegt. Der Bahnhofssteg, bei dem noch die Glasscheiben am Treppenaufgang fehlen, wird am zweiten Aprilwochenende eröffnet. In den Sommerferien wird die Ostseite der Straßenbahnhaltestelle fertiggestellt und eröffnet. Zudem ändert sich in den großen Ferien die erlaubte Fahrtrichtung auf der Friedrich-Ebert-Straße. Autos dürfen wieder nach Süden fahren, dafür nicht mehr nach Norden. Denn es bleibt vorübergehend nur eine Spur - und die wird oft von haltenden Bussen blockiert.

    Auf der Friedrich-Ebert-Straße wechselt im August die Fahrtrichtung

    An den wegen der Arbeiten zunächst oft wechselnden Fahrtrichtungen auf der Friedrich-Ebert-Straße hatte es vor Jahren viel Kritik gegeben. Nun rechnen Walter und von Winning mit einer Woche Eingewöhnungszeit und vertrauen auf die Umfahrungsschilder. Und anders als zuletzt steuern Falschfahrer nicht auf das Ende einer Straße zu - sondern auf eine Spur, die nur für Busse und Anlieger freigegeben ist. Im Notfall, sagt Tim von Winning, komme man also auch durch.

    Zurück zum Baustellen-Fahrplan: Der sieht in den Sommerferien auch die Öffnung der Südausfahrt beim Parkhaus Deutschhaus vor. In den Herbstferien soll dann Teil zwei der Straßenbahnhaltestelle folgen und Mitte November soll das neue Parkhaus am Bahnhof eröffnen - wie schon zuvor geplant sind Ein- und Ausfahrt zunächst nur in jeweils eine Richtung möglich. Bis Mitte 2022 sollen beide Ausfahrten dieses Parkhauses offen sein. Und der Rest der nötigen Maßnahmen soll im dritten Quartal 2022 abgeschlossen sein.

    "Ambitioniertes Vorhaben" vor dem Hauptbahnhof in Ulm

    Ein Teil der Arbeiten, die sonst später angefallen wären, wird nun schon vorgezogen. "Es ist schon ein ambitioniertes Vorhaben", gesteht Harald Walter. Aber die Stadt will den Lockdown nutzen. Solange der Einzelhandel zu hat, sollen so viele Maßnahmen geschafft werden, wie möglich. Damit dann, wenn die Geschäfte offen sind, die Belastungen möglichst gering bleiben.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Der Lockdown als Glücksfall für die Baustellen in Ulm

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