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Foto: Anna Webber
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Foto: Anna Webber

Am 24. Mai im Ulmer Zelt: Tower of Power

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Eröffnet die Zelt-Saison am 22. Mai: Anna Calvi.

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Will am 2. Juni "Mensch bleiben": Christoph Sieber.

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Sollen am 8. Juni das Zelt füllen: Von Wegen Lisbeth.

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Machen am 10. Juni Halt in der Au: die Queenz of Piano.

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Kommt am 26. Juni nach Ulm: Mogli.

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Mit seiner Gruppe BAP am 28. Juni im Zelt: Wolfgang Niedecken.

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Am 5. Juli in der Friedrichsau: Parcels.

Ulm
24.04.2019

Ulmer Zelt: Alles klar für den Sommer

Von Marcus Golling

Das Programm für das Festival ist komplett: Es bietet ab 22. Mai ein breites Spektrum von Rock über Jazz bis zu Kabarett. Die Organisatoren freuen sich auf die 33. Saison – doch sie ärgern sich über die örtliche Konkurrenz.

Die meisten Menschen beginnen ihren Zelt-Besuch vermutlich mit einem kühlen Bier. Aber es geht auch anders: An vier Sonntagen und am Pfingstmontag kann man den Tag um 10 Uhr mit einer Stunde Yoga auf der benachbarten Wiese begrüßen. Ein Wallfahrtsort für Gesundheitsapostel wird das Ulmer Zelt deswegen wahrscheinlich nicht, aber die Organisatoren gehen mit der Zeit. Was wohl ein Grund dafür ist, dass das Festival 2019 bereits seine 33. Saison erlebt. „Das finde ich persönlich sensationell“, sagt Günther Heiser aus dem ehrenamtlichen Vorstand des Veranstaltervereins, einer der alten Haudegen im Team, bei der Vorstellung des Programms für die Spielzeit – die auch abseits von Yoga-Verrenkungen viel Gelegenheit zur Bewegung bietet.

Insgesamt 37 Abendveranstaltungen, dazu ein Kinderprogramm, ein Flohmarkt, kostenlose Konzerte in der Zeltlounge, der Biergarten, die Essensstände: Das Angebot in der Friedrichsau wird vom 22. Mai bis 6. Juli voraussichtlich wieder Tausende Menschen anlocken. Und längst nicht nur aus der Region: Durch den Online-Vorverkauf wissen die Macher nun ungefähr, von woher die Ticketkäufer kommen: Laut Heiser fahren manche 200 Kilometer, um einen Abend im Zelt erleben zu dürfen. Im Vergleich seien die Ulmer sogar „ein bisschen lahm“ beim Vorverkauf.

Die Organisatoren konnten sich einige Herzenswünsche erfüllen

Mit dem Programm, das sie für die Saison 2019 gebucht haben, sind die Organisatoren um Jan Ilg sehr zufrieden. „Wir haben das Glück, dass sehr viel unterwegs ist“, sagt der künstlerische Leiter. Sprich: Anders als in anderen Jahren, vor allem in denen mit einem Fußball-Großereignis, konnten die Zelt-Macher aus dem Vollen schöpfen – und sich ein paar Herzenswünsche erfüllen. So standen beispielsweise Heavy-Metal-Altstar Axel Rudi Pell (5. Juni), die Indie-Rocker Kettcar (14. Juni) und der Hip-Hop-Musiker Käptn Peng (18. Juni) schon lange auf der Liste.

Die Aufzählung zeigt bereits: Das Spektrum ist groß. Veteranen wie JCM um Clem Clempson (13. Juni) oder Niedeckens BAP (28. Juni) gastieren ebenso im Zelt wie derzeit angesagte junge Pop-Acts wie Von Wegen Lisbeth (8. Juni), Tom Walker (19. Juni) oder Parcels (5. Juli). Dazu gibt es wieder jeden Sonntag Kabarett, unter anderem mit Philip Simon (26. Mai), die Varietéshow „High Voltage!“ (29./30. Juni) und Extravagantes wie die zentralasiatischen Kehlkopfsänger von Huun Huur Tu (6. Juni). Nach längerer Pause ist mit „Donaukreuzfahrt“ (21. Juni) auch wieder eine (musikalisch begleitete) Lesung im Programm. Eröffnet wird die Saison von einer experimentierfreudigen Rockmusikerin, die international große Erfolge feiert: der Britin Anna Calvi (22. Mai).

Klosterhof-Open-Air in Wiblingen überschneidet sich mit der Zelt-Saison

Bereits am Wochenende wird das Zelt in der Friedrichsau von den Ehrenamtlichen aufgebaut, wenn auch bei voraussichtlich mittelmäßigem Wetter. „Es wird schön sein, und wenn nicht, dann machen wir es uns schön“, sagt Kulturmanager Ilg. Die Stimmung im Zelt-Team ist knapp einen Monat vor Festivalbeginn gut. Nur eine Sache stört die Organisatoren: dass das Open Air im Wiblinger Klosterhof dieses Jahr ausgerechnet in der letzten Woche des Ulmer Zelts über die Bühne geht. Günther Heiser aus dem Vereinsvorstand empfindet das – bei aller Sportlichkeit – als eine „Frechheit“. Dadurch ziehe man sich gegenseitig Besucher ab. Er macht keinen Hehl daraus, dass das Zelt wegen der Wiblinger Konkurrenz das eigene Programm geändert und zum Finale auf teure und deswegen riskante Bookings verzichtet habe. Heiser wundert sich über die Terminwahl des kommerziell orientierten Wettbewerbers: Schließlich finde das Zelt immer zur selben Zeit statt.

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Der Vorverkauf für die 33. Spielzeit startet am Freitag, 3. Mai, um 9 Uhr – sowohl an der Kartenhütte am nördlichen Münsterplatz als auch online auf ulmerzelt.de. Für einzelneTermine gibt es schon jetzt Tickets auf love-your-artist.de/ulmer-zelt.

Lesen Sie dazu den Kommentar: Zu viel Konkurrenz schadet dem Ulmer Zelt

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