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Ulm: Ulmer Fußgängerzone immer leerer: Kundschaft verzweifelt gesucht

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Ulmer Fußgängerzone immer leerer: Kundschaft verzweifelt gesucht

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    Das Ulmer Einkaufsherz, die Hirschstraße. Durch den gleichzeitigen Bau des neuen Einkaufsquartiers Sedelhöfe, der neuen Straßenbahnlinie und der neuen Tiefgarage ergeben sich erhebliche Probleme in der Erreichbarkeit.
    Das Ulmer Einkaufsherz, die Hirschstraße. Durch den gleichzeitigen Bau des neuen Einkaufsquartiers Sedelhöfe, der neuen Straßenbahnlinie und der neuen Tiefgarage ergeben sich erhebliche Probleme in der Erreichbarkeit.

    Baustellen ohne Ende, Staus, notorische Parkplatznot und eine immer stärker werdende Konkurrenz durch den Internethandel: Der Einzelhandelsstandort Ulm steckt in einer Krise. Eine

    So erfreulich es etwa sei, dass durch die neue Straßenbahnlinie 2 Beschäftigte und Studenten der Wissenschaftsstadt die Ulmer City als Ziel für die Mittagspause entdeckt hätten: Die Geschäfte seien auf Gedeih und Verderb auf das Umland angewiesen. Dies untermalte Hermann Hutter, der Präsident des Einzelhandelsverbandes Baden-Württemberg und Ex-Abt-Chef beim „Stadtgespräch zur Zukunft des Ulmer Innenstadthandels“ mit Zahlen: Eine Untersuchung hätte ergeben, dass nur 30 Prozent der Besucher in der Fußgängerzone durchschnittlich aus Ulm kommen, 20 Prozent aus Neu-Ulm und 50 Prozent aus dem Umland. Und Ulm liege mit nur 3,2 Parkplätzen pro 100 Quadratmeter Verkaufsfläche statistisch auf dem vorletzten Platz im Ländle. Nur vor der „Fahrradstadt“ Freiburg. Reutlingen etwa, habe sieben Parkplätze pro 100 Quadratmeter Verkaufsfläche. „Erreichbarkeit ist der wichtigste Gradmesser für Aufenthaltsqualität“, sagte Krone bei der von der SPD organisierten Veranstaltung. „Wir brauchen keinen Freizeitpark, die Zufahrt muss stimmen.“ Menschen aus umliegenden Städten wie Weißenhorn und Illertissen würden schon jetzt zusehends Ulm meiden. „Wir haben echt ein Frequenzproblem.“

    Krone ist überzeugt, dass das Blatt sich nach der Fertigstellung der Parkhäuser an den Sedelhöfen und am Bahnhof zum Guten wendet. Doch es gebe dennoch Handlungsbedarf. Hutter regte an, dass die Ulmer Händler und die Stadt gemeinsam als eine Art Centermanager des „Einkaufszentrums Ulm“ agieren müssten. Dazu gehörten etwa mehr Sitzgelegenheiten oder etwa auch Spielgeräte in der Fußgängerzone. Ein etwaiger Missbrauch ließe sich nach Auffassung von Krone durch ein Alkoholverbot auf bestimmten öffentlichen Flächen leicht lösen. Und auch eine mangelhafte Beleuchtung wurde im Stadtgespräch im Ratskeller vielfach kritisiert. „Schöne Fassaden liegen im Dunkeln“, kritisierte Hutter. Das Rathaus etwa, die Kornhausgasse oder auch die Stadtmauer.

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    Alles Faktoren, die Menschen davon abhielten, Ulm zu besuchen. „Ein großer Trend heißt Convenience“, sagte Josef Röll, der Einzelhandelsexperte der Ulmer Industrie- und Handelskammer. „Der Kunde wird durch das Internet immer bequemer.“ Gerade der stationäre Einzelhandel müsse darauf reagieren und den Aufenthalt in Ulm so angenehm wie möglich gestalten. Zwei weitere Mega-Trends benannte Röll: Die Digitalisierung und Verbindung von Einkauf mit Erlebnis. Die jüngsten Entwicklungen in der Gastronomie (Ketten wie Starbucks, Vapiano oder Hans im Glück investieren in Ulm) nannte Röll eine Bereicherung für Ulm. In Sachen

    Wolfgang Dieterich, Geschäftsführer der Ulm/Neu-Ulm Tourismuszentrale (UNT), regte an, dass die Städte Ulm und Neu-Ulm ein „Convention Büro“ gründen, das sich aktiv um die Vermarktung der Doppelstadt als Messestandort kümmere. Andere Städte hätten dies, und würden so versuchen, aktiv Messen und Kongresse an Land zu ziehen. Dies würde auch den Geschäften nutzen, an denen die

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