Alles war angerichtet für die Unterzeichnung eines Manifests für ein friedvolles Miteinander. Von November vergangenen Jahres bis Februar beteiligten sich 30 Vertreter der türkischstämmigen Gemeinschaft an einer „Ulmer Erklärung für ein Zusammenleben in Frieden und Respekt der türkeistämmigen Ulmerinnen und Ulmer“. Am vergangenen Dienstagabend sollte das Papier dann verabschiedet werden. Doch ausgerechnet der nach eigenen Angaben mitgliedsstärkste Migrantenverein der Stadt verweigerte bislang die Unterschrift: Ditib, die Ulmer Sparte von Deutschlands größtem Moscheeverband, erschien nicht zur feierlichen Unterschrift im Rathausfoyer. Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch machte gute Miene zu bösen Spiel und setzte die Zeremonie unbeeindruckt fort. Dass die Spannungen in der Türkei bis ins Ulmer Rathaus reichen, wurde den Berichterstattern vor Augen geführt: Die Liste der 21 Unterschriften durfte nicht fotografiert werden, geschweige denn die (nicht-städtischen) Unterzeichner.
Ulm