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Ulm: Ulmer City warnt: Die Lage in der Innenstadt ist brenzlig

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Ulmer City warnt: Die Lage in der Innenstadt ist brenzlig

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    Ein Tag im Mai des Corona-Jahres 2020 auf der Ulmer Fußgängerzone. Derzeit ist dort noch weniger los.
    Ein Tag im Mai des Corona-Jahres 2020 auf der Ulmer Fußgängerzone. Derzeit ist dort noch weniger los. Foto: Alexander Kaya

    Nachdem der Ulmer Schuhhändler Michael Ratter in einer E-Mail kritisiert hatte, dass der Zusammenschluss von Ulmer Händlern - die Ulmer City-Marketing - in der Corona-Krise nicht gerade von übertriebenem Engagement für die vom Lockdown schwer betroffenen Mitglieder geprägt sei, wurde nun gehandelt.

    Der Gesamtvorstand des Vereins hat sich nach einer Online-Konferenz am Mittwochabend laut Pressemitteilung auf eine gemeinsame Richtung verständigt, die den Fokus darauf lege, mit "sympathischen Aktionen" auf die Lage im Innenstadthandel hinzuweisen und sich gleichzeitig aktiv auf die Zeit vorzubereiten, wenn die Geschäfte wieder öffnen dürfen.

    Innenstadt: Lobby aus Ulm will Dampf machen

    Intern hatte zuvor der Vorsitzende des Ulmer City Marketing, Mike Klamser, auf die beschränkten Möglichkeiten der Händler hingewiesen: Diese "Schlacht" führe nicht der Verein. "Dafür ist er nicht da, das wird auch nicht von ihm erwartet und diese Schlacht kann er auch nicht gewinnen." Zuvor hatte Ratter gewarnt, dass wenn die Lobby des regionalen Einzelhandels dauerhaft stumm und widerspruchslos bleibe, dann sehe die „große“ Politik in Stuttgart oder in Berlin auch keinen Anlass, ihre Corona-Politik zu ändern.

    Nun betont Klamser, dass es dem Verein Ulmer City Marketing wichtig sei, auf die brenzlige Situation aufmerksam zu machen. "Die finanziellen Hilfen müssen schnell und unkompliziert fließen, sonst gibt es ein trauriges Ende für unsere Innenstädte.“ Der Verein lege hierbei absoluten Wert darauf, Covid-19 nicht zu verharmlosen und zeige keinerlei Akzeptanz für Verstöße gegen die Corona-Verordnung.

    Die Citymanagerin in Ulm sieht blank liegende Nerven

    „Die Lage in der Ulmer Innenstadt ist angespannt“, sagt Sandra Walter, Citymanagerin von Ulm. Bei vielen Händlern, Gastronomen und Dienstleistern würden buchstäblich die Nerven blank liegen. Ein Ende des Lockdowns sei derzeit nicht in Sicht und die versprochenen Hilfen kämen nicht zum Tragen, was die Existenz vieler Betriebe bedrohe.

    Was folgt, ist ein Appell an die Kunden: Jeder Einzelne könne seinen Beitrag zum Überleben der Innenstädte leisten. Zahlreiche Geschäfte bieten einen Abhol- oder Lieferservice an. Eine Liste der Geschäfte, die aktuell über Click&Collect verfügen, gibt es unter www.ulmercity.de. So bleibt der Umsatz in der Region und ist eine Investition in die (Neu-)Ulmer Geschäfte und Gastrobetriebe.

    Ein positives Zeichen setzt darüber hinaus eine kürzlich veröffentlichte Studie der FTI-Andersch Consulting zum Einfluss der Pandemie auf deutsche Innenstädte. Die Macher der Studie erwähnen ausdrücklich Ulm, weil die Stadt - neben Bonn, Darmstadt, Ingolstadt - trotz des erneuten Lockdowns gute Chancen auf eine raschere Erholung nach einem Ende der Pandemie habe. Warum? Weil Ulm wie die anderen genannten Städte eine hohe Kaufkraft, niedrige Arbeitslosenquote und hohe Lebensqualität habe. Noch während der Corona-Zeit, insbesondere nach einem möglichen Ende des Lockdowns im Frühjahr, sollte es nach Meinung der Macher der Studie vereinfacht werden, Verkaufsflächen nach draußen zu verlegen.

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