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Ulm: Ulm bekommt doch eine Forschungsfabrik

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Ulm bekommt doch eine Forschungsfabrik

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    Hier in Ulm wird längst an der Brennstoffzelle geforscht.
    Hier in Ulm wird längst an der Brennstoffzelle geforscht. Foto: A. Kaya

    Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) baut eine Forschungsfabrik für die Brennstoffzelle auf. „Das gesamte Volumen dieser Förderung von Bund und Land wird ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag sein, wovon das Land 18,5 Millionen zur Verfügung stellt“, teilt die Bundestags abgeordnete Ronja Kemmer (CDU) mit. Kemmer spricht von einer „für Ulm wichtigen Standortentscheidung“.

    Forschungsfabrik in Ulm: Audi, BMW oder Daimler sind mit an Bord

    In einer unserer Zeitung vorliegenden Absichtserklärung heißt es, dass der Brennstoffzellenantrieb seine Vorteile insbesondere dort ausspielen könne, wo heute der Dieselmotor zum Einsatz kommt: Bei großen Fahrzeugen, im Langstreckenverkehr sowie bei Bussen, Nutzfahrzeugen und immer mehr auch bei Zügen.

    Die Projektpartner des Projekts „HyFab – Forschungsfabrik für Brennstoffzellen und Wasserstoff“ unter Federführung des ZSW und des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme – beabsichtigen demnach eine offene, flexible Plattform zu schaffen, in der schnelle, automatisierte Fertigungsverfahren von Brennstoffzellenstapeln entwickelt und erprobt werden können. Ulm wird in dem „Letter of Intent“ nicht ausdrücklich erwähnt, doch die Münsterstadt ist das Brennstoffzellenantriebs-Zentrum des ZSW. Die Initiative „HyFab“ wird von namhaften Firmen aus der Automobil- und Zuliefererindustrie, wie etwa Audi, BMW oder Daimler, getragen.

    Nach Aus für Forschungsfabrik in Ulm musste sich Ministerin rechtfertigen

    Erst vor wenigen Tagen hatt Ulm, wie berichtet, einen herben Rückschlag in Sachen Batterieforschung hinnehmen müssen. Denn eine geplante Forschungsfabrik für Batteriezellen kommt überraschend nach Münster. Und nicht nach Ulm. Zuvor hatte eine Expertenkommission Ulm als geeignetste Stadt für die 500-Millionen-Euro-Spritze bewertet, mit der die Bundesregierung in der Batterietechnologie im internationalen Wettbewerb aufholen will. Das Geld kommt aus dem Haus von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU). Die Fabrik soll im Jahr 2022 in Betrieb gehen.

    In den vergangenen Monaten hatten sich mehrere Städte um den Forschungsstandort beworben, unter anderem auch Ulm. Fachleute empfahlen Ulm. Karliczek, sah sich gezwungen, ihre Entscheidung zu rechtfertigen. „Damit in der Batterieforschung und -herstellung die deutsche Wirtschaft den Aufholprozess erfolgreich gestalten kann, werden wir auch die anderen Kompetenzzentren fördern, die sich am Wettbewerb beteiligt haben.“

    Das sei von Anfang an Teil des Dachkonzepts. „Dies ist vielleicht nicht überall angekommen“, so die CDU-Ministerin. CDU-Kollegin Kemmer verkündete nun das HyFab“, was dem Ulmer OBs grundsätzlich gefallen dürfte. Doch nach dem Aus für die 500-Millionen-Euro-Spritze „wünschte“ sich der CDU-Mann allerdings mehr vom Land als jene 18,5 Millionen Euro. Von den 185 Millionen Euro Landesmitteln, die die Landesregierung für die Ansiedlung der Forschungsfertigung in Ulm bereitstellen wollte, sollten nach Meinung von Czisch mindestens 100 Millionen Euro in Ulm investiert werden. (heo)

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