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Ulm: Turnschuhe und Döner: Das sind neue Mieter der Sedelhöfe in Ulm

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Turnschuhe und Döner: Das sind neue Mieter der Sedelhöfe in Ulm

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    Blick auf den Albert-Einstein-Platz. Hinter die Schaufenster links zieht der britische Sportartikelhändler JD Sports. In der hinteren Bildmitte, noch eingerüstet, entsteht ein Hotel.
    Blick auf den Albert-Einstein-Platz. Hinter die Schaufenster links zieht der britische Sportartikelhändler JD Sports. In der hinteren Bildmitte, noch eingerüstet, entsteht ein Hotel. Foto: Oliver Helmstädter

    Mit dem britischen Sportartikelhändler JD Sports zieht einer der großen Filialisten seiner Branche in die Ulmer Sedelhöfe. Nachdem der Name schon lange hinter den Kulissen gehandelt wurde, bestätigte eine Sprecherin des Investors DC Developments den Vertragsabschluss. Sowie weitere Namen.

    Der Konzern hinter JD Sports gehört zu den Riesen: Die „JD Group“ dahinter betreibt weltweit über 2400 Geschäfte unter verschiedenen Namen und zählt über 50.000 Beschäftigte. In den Ulmer Sedelhöfen bezieht der Filialist etwa 500 Quadratmeter in Haus drei, also jenem Gebäude mit den Wohnungen in den Obergeschossen gegenüber der Burgerkette „Five Guys“. Die Schlüsselübergabe erfolgt nach Angaben des Investors im Januar. Ein Eröffnungstermin stehe noch nicht fest.

    Konkurrenz für Sport Sohn? JD Sports hat im vergangenen Jahr 29 Filialen eröffnet

    Der britische Einzelhändler befindet sich auf Expansionskurs: Im vergangenen Jahr wurden weltweit 29 Filialen eröffnet. In Deutschland betreibt die Kette über 50 Läden. Die Turnschuh-Interessenten haben künftig rund um die Sedelhöfe die Qual der Wahl: In der Nachbarschaft befindet sich mit Snipes ein deutscher Wettbewerber, der ein ähnliches Segment bedient. Und auch der nahe Ulmer Platzhirsch Sport Sohn setzt – zumindest im Erdgeschoss – auf eine ähnliche Zielgruppe wie Snipes und JD Sports.

    Auch kulinarisch tut sich etwas in den Sedelhöfen. Während der McDonald’s-Container aus der Fußgängerzone verschwunden ist, bereitet der Fast-Food-Riese derzeit seinen Umzug – inklusive „Mc Café“ – in ein zweistöckiges Ladengeschäft schräg gegenüber von „Five Guys“ vor.

    Der erklärte Lieblingsimbiss von Ex-US-Präsident Barack Obama hat sich offenbar zu jenem Magneten entwickelt, der JD Sports ab Januar werden will: Denn die vergleichsweise hochpreisigen Fleischküchle inmitten eines Semmels verkaufen sich offenbar bestens. „Die ersten Monate in Ulm waren ein erfolgreicher Start für uns“, sagt auf Anfrage Jörg Gilcher, der Deutschland-Chef der Kette. „So konnten wir in den ersten beiden Wochen bereits 16.000 Burger verkaufen und haben sechs Tonnen Kartoffeln von Hand zu unseren Fries verarbeitet.“ Derzeit geht es wegen der Pandemie allerdings etwas ruhiger zu in der Ulmer Filiale, doch Burger, Pommes und Milk-Shakes werden trotzdem verkauft: allerdings nur zum Mitnehmen.

    Döner-Kette „Bärlin“ zieht in die Ulmer Sedelhöfe ein

    Eine weitere Kette zieht gegenüber von Zalando in die Sedelhofgasse ein. Das Gebäude, dessen Vorderseite Werdich-Schuhe beheimatet, gehört zwar nicht zu den Sedelhöfen, ist aber faktisch Teil des Quartiers: Hier wird die Döner-Kette „Bärlin“ einziehen, die von sich behauptet, das Berliner Original der türkischen Spezialität anzubieten.

    Hinter der Marke „Made in Bärlin“ steckt die türkisch-berliner Familie Düzgün, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, das Fleisch am Drehspieß fern jeder orientalischen Tradition als Trendfood aus der Bundeshauptstadt zu vermarkten. Graffiti an den Wänden und Brandenburger Tor im Logo inklusive. Ein Eröffnungstermin ist noch nicht bekannt.

    Cigköftem mit veganen Speisen wie in Neu-Ulm - jetzt auch in den Sedelhöfen

    Deutsch-türkisch geht es auch im Untergeschoss der Sedelhöfe zu: Vegane Speisen werden bei Cigköftem nach Angaben von DC Developments noch vor Weihnachten zu probieren sein, Neu-Ulmern ist der Filialist von der Insel bekannt, der mit seinen weltweit 400 Geschäften als eines der größten türkischen und international vertretenen Franchise-Unternehmen gilt. Ein weiterer neuer Mieter ist das türkische Restaurant Mutfak, das ebenso noch vor Weihnachten in der Sedelhofpassage in Betrieb gehen soll.

    In dieser herrscht derzeit weniger Frequenz, als es dem großen Edeka – mit 2000 Quadratmetern Verkaufsfläche und einem Sortiment von etwa 22.500 Artikeln einer der großen Mieter – lieb sein kann. Denn außer der Apotheke und dem dm-Drogeriemarkt herrscht hier unten der große Leerstand. Und selbst das im August eröffnete Nagelstudio „Mizu Spa“ musste pandemiebedingt inzwischen wieder den Betrieb einstellen.

    50 Prozent der Büroflächen in den Sedelhöfen wohl vermietet

    Von den 8000 Quadratmetern Büroflächen hat DC Developments nach eigenen Angaben inzwischen 50 Prozent vermietet. Mit acht Interessenten gebe es Verhandlungen. In Sachen Einzelhandel sind nun sehr knappe 70 Prozent der 18.000 Quadratmeter vermietet. Verhandlungen mit der US-Kette TK-Maxx liegen derzeit – coronabedingt –, wie berichtet, auf Eis.

    Den Schlusspunkt des Eröffnungsreigens soll dann an Ostern 2021 das „Me and All“-Hotel am Bahnhofplatz 7 bilden, das 40 Millionen Euro der Gesamtinvestitionssumme von 270 Millionen ausmacht.

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