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Ulm: Tierrechtler zeigen den Ulmer Schlachthof an

Ulm

Tierrechtler zeigen den Ulmer Schlachthof an

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    Im Schlachthof Ulm werden 360 Schweine  pro Stunde geschlachtet. Die Organisation Peta wirft dem Unternehmen Tierquälerei vor.
    Im Schlachthof Ulm werden 360 Schweine  pro Stunde geschlachtet. Die Organisation Peta wirft dem Unternehmen Tierquälerei vor. Foto: Carsten Rehder, dpa (Symbolfoto)

    Die Tierrechtsorganisation Peta hat Strafanzeige gegen 25 Schlachthöfe der Republik gestellt. Darunter ist auch das Süddeutsche Schweinefleischzentrum in Ulm, das zur Müller-Gruppe gehört. Der Grund: Verdachts eines Verstoßes gegen Tierschutzgesetze. Die Betäubung der Schlachtschweine im Süddeutschen

    Wie Edmund Haferbeck, der Leiter der Wissenschafts- und Rechtsabteilung bei Peta betont, habe Deutschland größter Schlachtkonzern, mit eigenen Untersuchungen im konzerneigenen Institut bereits vor vier Jahren die Grundlage zur kritischen Betrachtung der CO2-Betäubung gelegt. Hinzu komm der aktuelle Tierschutzbericht der Bundesregierung.

    Fakt ist: Die CO2-Betäubung steht in der Kritik, weil die Betäubung nicht sofort eintritt und die Tiere bei der Einleitung Atemnot Symptome und Abwehrverhalten zeigen, wie es auch im Tierschutzbericht der Bundesregierung steht. Derzeit seien allerdings noch keine praxistauglichen Alternativen verfügbar. Eine Gasbetäubung mit Argon ist laut Tierschutzbericht aus Tierschutzsicht zufriedenstellend, weil es geruchlos ist und nicht zu Atemnotsymptomen oder Abwehrreaktionen bei den Tieren führt. Jedoch bewirkt eine Betäubung mit Argon Blutpunkte im Schlachtkörper und damit eine schlechtere Fleischqualität. Eine Gasbetäubung mit Helium führt zwar sowohl zu einer Verbesserung des Tierschutzes als auch zu einer guten Schlachtkörper- und Fleischqualität, scheitere da seitens der Gasindustrie die erforderlichen Mengen an Helium nicht bereit gestellt werden können.

    Stephan Lange, der Geschäftsführer Süddeutschen Schweinefleischzentrums, bestätigt auf Nachfrage, dass sein Unternehmen die CO2-Betäubung als gesetzlich zugelassenes Verfahren einsetze. Bei 360 Schweinen pro Stunde, was dann 1,7 Millionen pro Jahr ausmache. Dass die Tiere ausreichend mit CO2 betäubt sind, werde bei jedem Tier durch eine Augenreflexkontrolle nach der eigentlichen Betäubung überprüft. Gegebenenfalls werde nach betäubt. Der eigentliche Entblutungsvorgang werde durch eine zweifache Gewichtskontrolle bei jedem Tier elektronisch überwacht und per Video dokumentiert.

    Hierdurch gewährleiste das Schweinefleischzentrum, dass in dem Betrieb kein Schwein mit Lebendreaktionen in den Brühbereich gelangt. „Aktuell sind wir davon überzeugt, dass die CO2 Methode – richtig angewendet – die beste Methode für den Tierschutz und die Produktqualität ist“, schreibt Lange in einer Stellungnahme. Aber die Forschung nach Alternativen würde aufmerksam verfolgt. Mögliche Verbesserungen würden „ernsthaft geprüft“.

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