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Ulm: Studie der Uniklinik Ulm: Coronavirus kann Bauchspeicheldrüse befallen

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Studie der Uniklinik Ulm: Coronavirus kann Bauchspeicheldrüse befallen

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    Ulmer Forscher haben Gewebe aus der Bauchspeicheldrüse mit Sars-Cov-2-Viren in Kontakt gebracht.
    Ulmer Forscher haben Gewebe aus der Bauchspeicheldrüse mit Sars-Cov-2-Viren in Kontakt gebracht. Foto: Britta Pedersen, dpa

    Forscher der Uniklinik Ulm haben in einer Studie nachgewiesen, dass bei einer Covid-19-Erkrankung auch die Bauchspeicheldrüse angegriffen werden kann. Die Studienautoren fanden heraus, dass bei "gravierenden Krankheitsverläufen" die insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse infiziert werden, wie eine Sprecherin der Universität Ulm am Mittwoch mitteilte.

    Die Untersuchung wurde im Fachblatt "Nature Metabolism" veröffentlicht. Der Befund der Studie könnte den Autoren zufolge möglicherweise auch eine Erklärung für das Auftreten von Diabetes-ähnlichen Symptomen bei Covid-19-Patienten sein und für die Verschlechterung des Zuckerstoffwechsels bei an Covid-19 erkrankten Diabetikern. 

    Ebenfalls im Fachjournal "Nature Metabolism" hatten Forscher der Kieler Universität zuvor über den Einzelfall eines 19-Jährigen berichtet, der nach einer Corona-Infektion an Diabetes erkrankt war.

    Coronavirus hat auch Auswirkungen auf die Regulation des Blutzuckerspiegels

    Bei Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung, gebe es immer wieder Verläufe, bei denen auch die Regulation des Blutzuckerspiegels gestört sei, teilte Studienautor Martin Wagner, Oberarzt am Uniklinikum Ulm, mit.

    Um zu untersuchen, wie es dazu kommt, haben die Ulmer Forscher Gewebe aus der Bauchspeicheldrüse mit Sars-Cov-2-Viren in Kontakt gebracht und so herausgefunden, dass sich diese mit dem Coronavirus infizieren lassen. Zudem wurden verstorbene Covid-Patienten untersucht. Dabei zeigte sich demnach, dass selbst als in der Lunge keine Virusproteine mehr zu finden waren, diese in der Bauchspeicheldrüse noch nachgewiesen werden konnten. Dies sei bei unterschiedlich langen Krankheitsverläufen der Fall gewesen, hieß es. Dies deute darauf hin, dass Infektionen mit dem Coronavirus häufiger und andauernder seien als bisher angenommen. (dpa)

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