Eigentlich verkaufen sie selbst Gebäck, gleich nebenan. Doch die „syrischen Mädchen aus Böfingen“, wie sie sich auf einem Schild an ihrem Stand nennen, sind zu Qusai Alomar gehuscht, um seine Falafel zu probieren. Alomar stammt aus Syrien, in seiner Heimat war er Koch. Hier besucht er die Realschule. „Vielleicht werde ich hier auch Koch“, sagt der Syrer. Aber deutsch kochen müsse er noch lernen. Fürs erste serviert der Mann mit weißer Schürze, Zopf und Vollbart hausgemachte beim Straßenfest zum „Tag des Flüchtlings“. Die Bällchen aus pürierten Kichererbsen sind so etwas wie das syrische Nationalgericht. Alomar und andere, die hierher gekommen sind, haben Speisen aus ihren Heimatländern vorbereitet, die sie am Freitagnachmittag auf dem Hans-und-Sophie-Scholl-Platz in der Ulmer Neuen Mitte verschenken. Wer will, kann etwas spenden. Fast jeder wirft ein paar Münzen in eine der Boxen.
Ulm