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Ulm: Straße am Hauptbahnhof Ulm bleibt bis 2022 einspurig

Ulm

Straße am Hauptbahnhof Ulm bleibt bis 2022 einspurig

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    Jetzt ist es entschieden: Die Friedrich-Ebert-Straße bleibt einspurig gesperrt, bis alle Arbeiten rund um den Hauptbahnhof abgeschlossen sind. Das ist bis voraussichtlich Herbst 2022 der Fall.
    Jetzt ist es entschieden: Die Friedrich-Ebert-Straße bleibt einspurig gesperrt, bis alle Arbeiten rund um den Hauptbahnhof abgeschlossen sind. Das ist bis voraussichtlich Herbst 2022 der Fall.

    Viel Potenzial gibt es nicht: Die Bauarbeiten rund um den Ulmer Hauptbahnhof lassen sich kaum beschleunigen, das hat eine Untersuchung der Stadtverwaltung ergeben. Alles, was die Maßnahmen vorantreiben würde, ist entweder unverhältnismäßig teuer oder aus Lärmschutzgründen nicht möglich. Autofahrer müssen sich darauf einstellen, dass die Friedrich-Ebert-Straße bis zum Herbst 2022 nur einspurig befahrbar ist. Am Dienstagabend hat der Bauausschuss einstimmig entschieden, dass es bei dieser Verkehrsregelung bleibt, die schon seit einem knappen Jahr gilt.

    Vor einem Monat hatte es noch viel Wirbel um diese Frage gegeben. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) schlug Alarm, weil sie eine große Bedrohung für die Geschäfte in der Innenstadt sah. Und die CDU/UfA-Fraktion kritisierte scharf, dass man eine verlängerte Einspurigkeit nicht einfach so hinnehmen dürfe, sondern alle Alternativen ganz genau prüfen müsse.

    Friedrich-Ebert-Straße in Ulm bleibt bis 2022 einspurig

    Den Fragenkatalog der Räte hat die Stadtverwaltung nun abgearbeitet – und die Politiker überzeugt, dass an einer längeren Einspurigkeit kein geeigneter Weg vorbeiführt. Andernfalls hätte sich die Bauzeit verlängert. Zudem fürchteten die Entscheider chaotische Zustände im Straßenverkehr, wenn die Straßenführung immer wieder verändert wird. Eine Veränderung prüft die Stadtverwaltung trotzdem: Ob es sinnvoll ist, die Autos künftig aus Richtung Olgastraße in Richtung Neue Straße fahren zu lassen statt wie bisher umgekehrt. Das könne aber bis ins zweite Quartal 2020 dauern, kündigte Harald Walter von der städtischen Koordinierungsstelle Großprojekte an. FWG-Mann Gerhard Bühler bezeichnete das als Geldverschwendung – und lästerte über den Vorstoß der IHK. Eine Umkehrung der Fahrtrichtung werde nichts verbessern: „Da muss man nicht mal besonders gut Pläne lesen können.“ CDU-Fraktionsvize Winfried Walter verteidigte die Kammer: „Die IHK ist der Anwalt des Handels“, betonte er. Die von den Christdemokraten befürchteten Probleme durch die halbseitige Sperrung seien an den ersten beiden Adventssamstagen ausgeblieben, räumte Winfried Walter ein: „Es läuft überraschend gut, auch jetzt vor Weihnachten.“ Die SPD beurteilte die Situation noch deutlich positiver. „Das Geschrei, dass Ulm nicht erreichbar ist, muss aufhören“, forderte Martin Rivoir.

    Die IHK schlägt nicht nur vor, eine andere Verkehrsführung zu prüfen. Hauptgeschäftsführer Oto Sälzle warnt in einem Schreiben an die Stadt auch, dass sich die Situation rund um die Friedrich-Ebert-Straße weiter verschlechtern könnte, wenn die Sedelhöfe-Tiefgarage mit 700 Plätzen im Mai 2020 und die Tiefgarage am Bahnhof mit mehr als 500 Parkplätzen im September 2021 eröffnen. Diese Gefahr sieht auch die Stadtverwaltung, die deshalb schon jetzt die Ampelschaltungen an der Kreuzung von Olgastraße und Neutorstraße verändert hat.

    Ulm: Bauarbeiten rund um den Hauptbahnhof könnten sich noch weiter verzögern

    Die Untersuchung der Stadtverwaltung hat zwei konkrete Risiken zu Tage gefördert. Eine Verzögerung von vier bis sechs Monaten durch komplizierte Arbeiten an einem Teil der Telekomtrasse ist bereits einberechnet. In einem anderen Abschnitt ist noch unklar, ob ein Teil dieser Leitungen verlegt werden muss. Die Arbeitszeit könnte sich dadurch weiter verlängern. An einer anderen Stelle ist ein unterirdisches Gewölbe gefunden worden. Fachleute prüfen nun die historische Relevanz – auch hier droht eine weitere Verzögerung.

    Selbst wenn die Bauarbeiten noch länger dauern als derzeit geplant und erhofft, werde das keine Probleme bei den Verpflichtungen gegenüber dem Sedelhöfe-Investor DC geben. Die Stadt hat mit dem Unternehmen vertraglich vereinbart, welche Teile der Arbeiten wann abgeschlossen sein müssen. Auch, um diese Vereinbarungen einhalten zu können, hatten sich die Ulmer Stadträte auf Empfehlung der Stadt entschlossen, die Friedrich-Ebert-Straße zur Hälfte zu sperren. In diesem Zug waren auch die Gratis-Samstage mit Bus und Straßenbahn eingeführt worden. Dass auch sie verlängert werden, soll kommende Woche beim Erlass der Haushaltssatzung beschlossen werden.

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