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Ulm: Stadtwerke schreiben wieder schwarze Zahlen

Ulm

Stadtwerke schreiben wieder schwarze Zahlen

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    Stadtwerke schreiben wieder schwarze Zahlen
    Stadtwerke schreiben wieder schwarze Zahlen

    Ein bisschen Glück gehört wohl auch dazu. Die SWU haben in den vergangenen Jahren eifrig an einem Umstrukturierungsprogramm gearbeitet, viel verändert und 2017 nach vier Jahren mit insgesamt rund 82 Millionen Euro Miesen wieder ein positives Konzernergebnis eingefahren: Die Unternehmensgruppe erwirtschaftete ein Plus von 3,1 Millionen Euro.

    Zum Erfolg beigetragen haben nicht nur die internen Veränderungen, sondern auch das Wetter. Die kühlen Temperaturen 2017 bescherten dem Unternehmen außerordentlich gute Einnahmen. Mit Fernwärme (plus zehn Prozent), Strom (plus 15 Prozent) und Gas (plus 22 Prozent) erzielten die Stadtwerke Ulm/Neu-

    SWU setzt sich bei regionalen Ausschreibungen durch

    Für Geschäftsführer Klaus Eder, seit Juli 2017 verantwortlich, ist der Konzerngewinn auch auf die Produkte, die Preise und die Verlässlichkeit der SWU zurückzuführen. Der Konzern ist im Besitz der Städte Ulm (94 Prozent) und Neu-Ulm (6 Prozent). Bei einigen Ausschreibungen auch in der Region setzten sich die SWU zuletzt mit ihren Angeboten durch, zum Beispiel beim Fernwärmenetz in Weißenhorn. Dort kümmert sich der Konzern um technische Dienstleitungen und um die Abrechnung.

    Geschäftsführer Eder sprach am Mittwoch von einem „erfreulichen Jahresabschluss“. Am Abend davor hatte er dem Aufsichtsrat die Zahlen präsentiert und Wohlwollen geerntet, wie Eder berichtete. „Es freut uns sehr, vor allem nach den vergangenen Jahren, wieder über die Null-Linie zu rutschen“, sagte der Geschäftsführer, der das Plus als „Lohn für die harte Arbeit“ bezeichnete.

    SWU Verkehr macht Defizite

    Nur dem Wetter hat das Unternehmen seine guten Zahlen nicht zu verdanken. Manche Sparten waren sehr erfolgreich, andere weniger defizitär als erwartet. Die SWU Verkehr wird in dem Konzern traditionell querfinanziert. Wegen der Baustellen in Ulm hatten die Unternehmensplaner mit weniger Fahrgästen gerechnet, doch die Zahl blieb mit 36,7 Millionen stabil. Die Finanzspritze fiel zwar mit 13,8 Millionen Euro höher aus als im Vorjahr (12,1 Millionen Euro), doch der Konzern hatte erwartet, noch mehr zuschießen zu müssen. Den gestiegenen Bedarf begründet Geschäftsführer Eder mit der Neuanschaffung von Bussen und den Kosten für die Straßenbahnlinie 2.

    Einen Großteil der Millionenverluste verursachten in den vergangenen Jahren Abschreibungen und Wertberichtigungen bei Kraftwerken. Die Holzvergasungsanlage in Senden belastet die Bilanz mit 2,7 Millionen nun letztmals: Die SWU haben das Werk verkauft und sind nur noch für die Infrastruktur verantwortlich. Anders ist das beim Kohlekraftwerk im nordrhein-westfälischen Lünen. Dort läuft der Versorgervertrag noch bis 2032. Wenn die Strompreise nicht deutlich steigen, wird dieses Kraftwerk das Konzernergebnis auch in den kommenden Jahren drücken. Im vergangenen Jahr war es für 6,8 Millionen Euro Miese verantwortlich. Ein Ausstieg aus der Betreibergesellschaft für dieses Kraftwerk steht für die SWU aber nicht zur Debatte. Denn das würde noch höhere Kosten verursachen als die jährlichen Verluste, erläuterte Klaus Eder. Insgesamt ist die Tochter SWU Energie sehr erfolgreich, trotz der defizitären Anlagen erwirtschaftete sie einen Überschuss von 17,3 Millionen Euro – fast dreimal so viel wie 2016.

    Beschäftigungsgarantie für Auszubildende

    Beim Umstrukturierungsprogramm, das den Namen „SWU 2025“ trägt, hat der Konzern in den vergangenen Jahren auch knapp 100 Stellen abgebaut. 2017 ist die Zahl der Arbeitsplätze bei der Unternehmensgruppe wieder leicht gestiegen. Sechs Mitarbeiter mehr arbeiten nun dort, das liegt vor allem an einer gestiegenen Zahl von Auszubildenden. Allen Lehrlingen, die 2017 begonnen haben, haben die SWU eine Garantie zur Weiterbeschäftigung nach der Ausbildung gegeben. Derzeit hat der Konzern 955 Angestellte. Das könnte sich weiter verändern. „Wir brauchen wegen der Digitalisierung Mitarbeiter mit neuen Profilen“, sagt Geschäftsführer Eder.

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