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Ulm: Staatssekretär Peter Tauber ist auf einen Handschlag in der Kaserne

Ulm

Staatssekretär Peter Tauber ist auf einen Handschlag in der Kaserne

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    Ein Rumäne in blauem Flecktarn, ein Brite in sandfarbenem: Staatssekretär Peter Tauber im Gespräch mit internationalen Soldaten.
    Ein Rumäne in blauem Flecktarn, ein Brite in sandfarbenem: Staatssekretär Peter Tauber im Gespräch mit internationalen Soldaten. Foto: Alexander Kaya

    Während sich die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten in London besprechen, schüttelt Peter Tauber in Ulm die Hände von Soldaten. Der Parlamentarische Staatssekretär, Stellvertreter von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, ist gekommen, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Seit September ist das neu geschaffene Kommando, intern JSEC genannt, offiziell eine Nato-Dienststelle. Tauber nennt sie eine der wichtigsten in Europa – und den Beweis dafür, wie wichtig das Verteidigungsbündnis für die Bundesrepublik ist.

    Erst vor wenigen Tagen hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dem Nordatlantikbündnis den Hirntod bescheinigt. Auf diese harte Kritik will der Staatssekretär in der Wilhelmsburg-Kaserne nicht eingehen. Man solle nicht bloß kommentieren, was andere gesagt hätten, sagt Tauber: „Wir sollten uns eher fragen, was wir tun können.“ Der CDU-Politiker zählt auf, was das ist: der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, die Unterstützung für die Streitkräfte der baltischen Staaten – und eben Ulm.

    Staatssekretär Peter Tauber zu Besuch in Ulm

    Zusätzlich zum etablierten Multinationalen Kommando beherbergt die Donaustadt nun eben auch das Nato-Kommando für Folgekräfte. Es soll Truppen ausbilden, ausrüsten und schützen sowie deren Transport organisieren und koordinieren. Deutschland, betont Tauber, habe viel von der Nato profitiert – und sei in der Anfangszeit nur am Rand des Bündnisses gestanden. Anders als jetzt: „Wir stehen als Bundesrepublik im Herzen der Nato in Europa.“

    Bei seinem Kurzbesuch in Ulm begrüßt der Staatssekretär Offiziere aus Polen, Norwegen, Rumänien, Spanien, Großbritannien, Kroatien, Tschechien, Ungarn, aus der Türkei und aus den Vereinigten Staaten. Deutschland wolle ein guter Gastgeber sein, betont Tauber. „Ich liebe Deutschland“, bekennt ein amerikanische Soldat im Gespräch mit dem Politiker – auf deutsch. Er wolle unbedingt hier bleiben, auch sein Kind sei hier geboren. Später sagt der Staatssekretär, der die Kaserne gemeinsam mit der Ulmer CDU-Bundestagsabgeordneten Ronja Kemmer besucht, die Stimmung unter den internationalen Soldaten mache auf ihn einen guten Eindruck. Viele hätten gesagt, auch ihre Familien fühlten sich wohl. „Da kann ich der Stadt Ulm nur ein großes Kompliment machen.“

    Nato-Kommando in Ulm spielt wichtige Rolle für das Bündnis in Europa

    Emmanuel Macrons Bemerkung, die Nato leide an einem Hirntod, hat bei den Soldaten in Ulm keinen großen Eindruck gemacht – behauptet Generalleutnant Knappe, Befehlshaber des alten Ulmer Multinationalen Kommandos und des neuen Ulmer Nato Kommandos: „Das war kein Diskussionsthema“, sagt er. Man sei auf dem besten Weg, die volle Einsatzbereitschaft zu erreichen – das sei das Thema, mit dem sich die Soldaten in Ulm beschäftigen. Nächster entscheidender Schritt ist eine große Übung. Es ist ein Praxistest für das Nato-Kommando für Folgekräfte. Läuft alles nach Plan, erreicht das neue Kommando im Herbst 2021 seine volle Einsatzbereitschaft.

    Knapp 220 Dienstposten fasst das Ulmer Nato-Kommando nach Angaben von Generalleutnant Jürgen Knappe derzeit – seit dem Auftakt vor rund zweieinhalb Monaten ist es also weiter gewachsen. Damals, Mitte September, waren 80 deutsche und 80 multinationale Soldaten an Bord.

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