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Ulm: Sperre kommt: Am Hauptbahnhof wird's jetzt eng

Ulm

Sperre kommt: Am Hauptbahnhof wird's jetzt eng

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    Auf der Decke der neuen Tiefgarage fährt ab kommenden Montag die Straßenbahn. Die Schienen und neuen Haltestelle befinden sich dann provisorisch zwischen den roten Bauzäunen.
    Auf der Decke der neuen Tiefgarage fährt ab kommenden Montag die Straßenbahn. Die Schienen und neuen Haltestelle befinden sich dann provisorisch zwischen den roten Bauzäunen. Foto: Alexander Kaya

    Autofahrer werden in Ulm seit Jahren auf schwierige Geduldsproben gestellt. Jetzt kommen durch eine ab Donnerstag einspurige Friedrich-Ebert-Straße neue hinzu. Der Grund: Rund um den Hauptbahnhof, den täglich 40 000 Menschen passieren, kommen sich drei Projekte in die Quere: Die neue Tiefgarage am Bahnhof, der Neubau der Straßenbahnhaltestellen und der Bau der Unterführung zu den Sedelhöfen. Diese muss bis März kommenden Jahres, wenn die Sedelhöfe fertig sein sollen, ebenso finalisiert sein, sonst droht der Stadt wie berichtet eine millionenschwere Vertragsstrafe. Seit Oktober vergangenen Jahres werden auf der Decke der Tiefgarage neue Straßenbahngleise verlegt.

    Nun werden die neuen Gleise vor der Post und auf Höhe des Busbahnhofs an die bestehende Gleistrasse angeschlossen. An den kommenden zwei Wochenenden, jeweils Freitagabend bis Sonntag, ersetzen deswegen Busse die Straßenbahn. Dadurch wird die Friedrich-Ebert-Straße bis Dezember vor dem Hauptbahnhof einspurig, also nur noch in Richtung Olgastraße befahrbar. Eine Ausnahme bildet der komplette März: In diesem Monat bleibt die Friedrich-Ebert-Straße wie gewohnt zweispurig.

    "Ulm bleibt erreichbar"

    „Ulm bleibt erreichbar“, betonte Ulms Baubürgermeister Tim von Winning bei einer Pressekonferenz. Es sei sinnvoll, die Bauarbeiten zusammenzulegen. Denn so verkürze sich die Gesamtdauer der Baustellen rund um den Bahnhof um fünf bis sechs Monate. Dennoch: Hauptbahnhof und Post sind ab Donnerstag ziemlich abgeschnitten: Die Zufahrt ist nur noch über die Olgastraße möglich, eine Kehrtwende auf der Höhe Post von der Friedrich-Ebert-Straße ist bis Ende des Jahres nicht möglich. Der Baubürgermeister empfiehlt Menschen, die jemanden zum Bahnhof bringen oder abholen möchten, die Bahnhofsrückseite: Auch über den Fußgängersteg in der Schillerstraße sei der Bahnhof erreichbar. Doch voraussichtlich erst im Mai werde die Bahn die neuen Treppen und Aufzüge vom Steg zu den Gleisen fertig haben.

    Rückgang in der City um 30 Prozent

    „Die zehnmonatige einseitige Sperrung der Friedrich-Ebert-Straße ist der Ulmer Händlerschaft nicht zumutbar“, teilte die Ulmer Industrie- und Handelskammer bereits vor Monaten mit. Die Vertreter der Händler befürchten einen Imageschaden für den Handelsstandort Ulm, der nur schwer wieder gut zu machen wäre. Die Rede war – wie berichtet – von einem baustellebedingten Frequenzrückgang in der Hauptschlagader der City von 30 Prozent. Und das war vor der nun kommenden Sperre.

    Auch deswegen wird von Winning dem Ulmer Gemeinderat vorschlagen, bis Ende des Jahres den Nahverkehr in Ulm an Samstagen bis Ende des Jahres kostenlos anzubieten. Eine erste Entlastung für den geplagten Ulmer Einzelhandel sieht von Winning im Juni diesen Jahres kommen, was dem Weihnachtsgeschäft zuträglich sei: Dann wird die Ausfahrt aus dem Parkhaus Deutschhaus auf die Friedrich-Ebert-Straße wieder nach links und rechts möglich sein. Hier kam es in der Vergangenheit an Samstagen zu nervenaufreibenden Wartezeiten bei der Ausfahrt. Wie Ralf Gummersbach, Projektleiter Linie 2, bei den SWU betonte, gebe es durch das kommende Tram-Provisorium Verbesserungen: Die teilweise nur anderthalb Meter breiten Haltestellen würden auf drei Meter Breite vergrößert. Der Busbahnhof („ZOB-Ost“) wird ab kommenden Montag für vier Wochen verkleinert, weil eine Regenwasserkläranlage gebaut wird. Doch gravierende Änderungen gibt es nur für wenige Fahrten der Linie 6 in Richtung Eselsberg. Die fährt vor der Post los.

    Straßenbahn musste Notbremsung machen

    Erneut gab es einen Vorfall auf der Straßenbahnlinie. Eine Notbremsung gegen 12 Uhr vor dem Theater führte nach Angaben der Polizei dazu, dass drei Fahrgäste stürzten. Die 69-, 75- und 78-Jährigen trugen leichte Verletzungen davon. Kurz nach 13 Uhr fuhren die Straßenbahnen wieder.

    Zum Straßenbahnunfall am 2. Februar melden die SWU, dass ein Fachmann des Herstellers Siemens Fahrzeug Nummer 50 „Resi Weglein“ einer ersten Prüfung unterzogen hat. Nach dieser vorläufigen Beurteilung lässt sich die Unfalltram sehr wahrscheinlich instandsetzen. Um jedoch einen genauen Befund erstellen zu können, auch was die Schadenshöhe betrifft, muss die Tram zerlegt werden. Dazu wird das Fahrzeug ins Siemens-Werk nach Wildenrath in Nordrhein-Westfalen gebracht werden.

    Einen Kommentar dazu lesen Sie hier: Augen zu und durch am Bahnhof

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