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Ulm: Sparkasse Ulm erwartet schlechtere Zeiten

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Sparkasse Ulm erwartet schlechtere Zeiten

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    Die Sparkasse Ulm legt gute Zahlen vor, erwartet aber schlechtere Zeiten.
    Die Sparkasse Ulm legt gute Zahlen vor, erwartet aber schlechtere Zeiten. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    War da was? Die Corona-Pandemie hat viel verändert. Manches aber ist in Ulm und Umgebung wie eh und je, zum Beispiel die steigenden Immobilienpreise: „Wir sehen in

    Auch in anderen Bereichen läuft bei der Bank vieles wie bisher: Darlehen werden bedient, neue Kredite aufgenommen. Ja, auch KfW-Kredite für Firmen, die durch die Krise Schwierigkeiten bekommen haben. Aber viele regionale Unternehmen haben nach der Erfahrung der Sparkasse ihre Investitionspläne weiterverfolgt. Einzige Ausnahme: Größere Projekte seien teils zurückgestellt worden, berichtet Bills Stellvertreter Wolfgang Hach. Panik aber habe die Sparkasse bei ihren Geschäftskunden nicht erlebt. Und auch keine Verzweiflung, weil Finanzhilfen nicht rechtzeitig ankamen. Die starke regionale Wirtschaft habe aus der Finanzkrise vor rund zehn Jahren die Lehre gezogen, dass Liquidität äußerst wichtig sei, folgert Bill. Die Finanzpolster hätten geholfen. Manche hätten zwar Corona-Kredite beantragt, das Geld dann aber nicht abgerufen.

    Sparkasse Ulm: Zahlreiche Kredite und Stundungen in der Corona-Krise

    Andere hätten Corona-Kredite gebrauchen können, bekamen sie aber nicht: Wer schon 2019 unter Schwierigkeiten litt, hatte keinen Anspruch. Firmen, denen die Sparkasse Ulm laut Bill trotzdem half: „Auch da gab es siebenstellige Beträge, weil wir gesagt haben: Wir glauben an diese Unternehmen.“

    Rund 320 gewerbliche Kunden hat die Sparkasse zu Beginn der Krise kontaktiert und nach den Bedürfnissen gefragt. Manche brauchten Hilfe, andere kauften sogar Unternehmen auf. Prognosen will Stefan Bill trotz der positiven Erkenntnisse nicht abgeben. In der Vergangenheit habe auch gelegentlich der Aufschwung nach einer Krise eine Firma ruiniert: wenn ein Unternehmen das nachfolgende Wachstum nicht mehr finanzieren konnte.

    Geschäftsentwicklung: 2019 war ein gutes Jahr für die Sparkasse Ulm

    Bei rund 2000 Darlehen hat die Sparkasse Ulm Tilgungsaussetzungen oder Stundungen bewilligt, mehr als 45 Millionen Euro Corona-Geld bereitgestellt. Die Zahlen präsentierten Bill, Hach und Ulrich Heisele als dritter Mann im Vorstand am Freitag. Eigentlich hätten da die Vorjahreszahlen im Fokus stehen sollen. Aber Corona verschiebt die Perspektiven.

    2019 war ein gutes Jahr für die Sparkasse: Die Bilanzsumme beträgt 6,4 Milliarden Euro (plus 3,6 Prozent), die Kundeneinlagen sind auf rund fünf Milliarden Euro gewachsen. Doch Vorstandsboss Bill erwartet schlechtere Zeiten – allein wegen der Niedringzinslage. Sie werde das Ergebnis schmälern, man müsse über Sparpotenziale nachdenken. Zum Beispiel könnten Gebühren steigen. Bei gewerblichen Kunden sind Verwahrentgelte und Gebühren für die Bargeldversorgung schon üblich. Kommt das auch bei Privatkunden? Geplant sei es momentan nicht, sagt Bill. Ausschließen könne er nichts.

    Strafzinsen und Gebühren: Was bei der Sparkasse Ulm kommen könnte

    Andere Banken haben zuletzt Verwahrentgelte für Privatkunden eingeführt, im Volksmund Strafzinsen genannt. Manche Kunden verschoben deshalb höhere Geldbeträge auf Konten bei der Sparkasse Ulm, die dafür nun Negativzinsen bezahlen muss. Wenn die Kunden andere Finanzgeschäfte aber nicht dort abwickeln, zahle die Sparkasse drauf, sagt Bill. In manchen Fällen seien das um die 5000 Euro im Jahr – das gehe insgesamt in die Hunderttausende. „Es gibt kein Unternehmen, das dauerhaft draufzahlt.“

    Neuerungen sollen den Kunden derweil zusätzlichen Service bieten: Das kontaktlose Bezahlen ohne Pin ist bald auch für Beträge bis 50 Euro möglich und Bezahlen via Apple Pay auch mit der Girokarte der Sparkasse. Und einen Tresor soll es künftig nicht nur für Geld geben: In der Cloud S-Trust können Daten gespeichert werden, die ausschließlich der Kunde einsehen kann.

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