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Ulm: So war die Premiere des ersten Ulmer "Choreo Lab" im Roxy

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So war die Premiere des ersten Ulmer "Choreo Lab" im Roxy

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    Wohl den stärkstem Applaus gab es für die Choreografie von Kyra Jean Greens, bei dem die Schauspieler in weißen Laboranzügen auf der Bühne standen.
    Wohl den stärkstem Applaus gab es für die Choreografie von Kyra Jean Greens, bei dem die Schauspieler in weißen Laboranzügen auf der Bühne standen. Foto: Dagmar Hub

    Das Roxy-Labor 1/12 entwickelt sich zunehmend zu einer Plattform für Experimentelles, die sehr gut angenommen wird: „Ausverkauft“, freute sich Initiator Pablo Sansalvador über den Erfolg des ersten Ulmer „Choreo Labs“ zu Einsteins Gleichung der Energie-Masse-Äquivalenz, für das sich Choreografen aus der ganzen Welt bewerben konnten.

    Die Idee – drei Choreografen, die drei Stücke in drei Wochen erarbeiten mit drei Tänzern und damit drei ganz unterschiedliche Wahrnehmungen eines Themas mit lokalem Bezug ausdrücken – kam beim tanzinteressierten Ulmer Publikum gut an.

    Erstes Ulmer "Choreo Lab" im Roxy: Drei Choreografen, drei Stücke, drei Tänzer

    Welches mag das eindrucksvollste getanzte Bild von „Choreo Lab“ sein? Jener Moment, als die drei Tänzer ihre Hände im Stück des japanisch-amerikanischen Choreografen Max Levy herzförmig ineinander legen und das Organ zum Pulsieren bringen, bis es sich erweitert und die Hände zu Schmetterlingsflügeln werden? Oder die Frage, ob Gott im Universum ist, oder ob das Universum in Gott, gestellt mit einem Lächeln im Augenwinkel von der französisch-amerikanischen Choreografin Kyra Jean Green?

    Wie tanzt man eine nobelpreisträchtige Entdeckung? Abstrakt, auf das Thema „Zeit“ abgestellt, mit Armen, die zu den Pendeln einer Uhr werden? Oder mit dem erfrischenden, charmanten Witz Kyra Jean Greens, deren Choreografie wohl den stärksten Applaus bekam, getanzt in weißen Ganzkörper-Laboranzügen mit Taucherbrillen und in weißen Laborkitteln, mit ganz viel erstaunter Mimik und großen Gesten? Oder so tänzerisch und mit Lichteffekten, wie Pablo Sansalvador selbst Aika Tsuchida, Francesca Ciaffoni und Yuri Fortini agieren lässt, wenn er sich mit der Lichtgeschwindigkeit auseinandersetzt?

    Das Experiment "Choreo Lab" ruft nach einer Fortsetzung im nächsten Jahr

    Eine eindeutige Antwort gibt es nicht. In der Vielfalt des Abends lag seine Stärke, und darin, dass es drei Choreografen gelang, sich bei aller Unterschiedlichkeit ihrer Vorstellungen auf drei internationale Tänzer als Akteure auf der Bühne zu einigen, die ihre Ideen umsetzen konnten – allen voran die großartige Aika Tsuchida aus Japan, die derzeit in Deutschland lebt, weil sie ein Auslandsstipendium bekam.

    Das Experiment „Choreo Lab“ ruft nach einer Fortsetzung im kommenden Jahr. Gut wäre es allerdings, die Erklärungen zum Abend auch in deutscher Sprache zu schildern, da nicht jeder im Publikum der englischen Sprache genügend mächtig sein dürfte, um die englischsprachigen Informationen zu verstehen. (köd)

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