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Ulm: Skulptur von Keith Haring: Der rote Hund ist weg

Ulm

Skulptur von Keith Haring: Der rote Hund ist weg

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    Demontiert und bereit zum Abtransport: Keith Harings „Red Dog for Landois“ hat am Freitag seinen Platz in der Neuen Mitte verlassen. Die Skulptur wird repariert.
    Demontiert und bereit zum Abtransport: Keith Harings „Red Dog for Landois“ hat am Freitag seinen Platz in der Neuen Mitte verlassen. Die Skulptur wird repariert. Foto: Alexander Kaya

    Der rote Hund ist in Ulm bekannt wie ein bunter Hund: Seit 2009 wacht die Skulptur „Red Dog for Landois“ des US-Künstlers Keith Haring (1958-1990) auf dem Hans-und-Sophie-Scholl-Platz vor der Kunsthalle Weishaupt – und ist im Laufe der Jahre etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Deswegen wird der Hund nun wieder aufgepäppelt: Gestern wurde das Kunstwerk abgebaut, auch der Betonsockel kommt weg.

    Keith Haring schuf die Skulptur für die Skulptur Projekte Münster 1987

    Der „Red Dog“ aus lackiertem Corten-Stahl entstand ursprünglich für einen ganz anderen Standort: Haring schuf ihn für die zweite Ausgabe der Skulptur Projekte 1987 im westfälischen Münster, wo er auf dem Gelände des ehemaligen Zoos platziert wurde. Der Künstler widmete die Arbeit dem Münsteraner Zoologieprofessor Hermann Landois (1835-1905), der sich sehr für die Gründung dieses Tiergarten eingesetzt hatte – der allerdings bereits 1973 an einen anderen Standort verlegt worden war, um einem Bankgebäude Platz zu machen. Dieses bellte der Hund in Münster an: ein tierischer Protest.

    "Red Dog for Landois" war das Maskottchen der Neuen Mitte Ulm

    In Ulm führte die 4,60 Meter hohe Stahlskulptur ein ganz anderes Leben: Dort wurde sie zu einem Maskottchen der Neuen Mitte, ein beliebter, weil kaum zu übersehender Treffpunkt und ein freundlicher Willkommensgruß an die Besucher des Ausstellungshauses. Der rote Hund wurde an dieser Stelle zur Eröffnung einer Keith-Haring-Schau in der Kunsthalle Weishaupt im Mai 2009 aufgestellt. Zuvor stand er auf dem Vorplatz des ZKM Karlsruhe, wo zuvor ein Großteil der Sammlung von Siegfried und Jutta Weishaupt ausgestellt war. Der New Yorker Keith Haring war der wohl prominenteste Vertreter der Pop-Art in den 80er-Jahren, aber auch als Wegbereiter der Street-Art. Die Weishaupts besitzen mehrere Werke des Künstlers, der 1990 an Aids starb. Sie waren in der Vergangenheit in mehreren Ulmer Ausstellungen zu sehen.

    Die Sammler erwogen schon 2010, das Werk wieder zu entfernen

    Dass der sieben Tonne schwere „Red Dog for Landois“ nun „gewartet“ werden muss, liegt an mehreren rostigen Stellen. Diese sollen nun fachmännisch ausgebessert werden. Die Arbeiten werden nach Angaben der Kunsthalle Weishaupt einige Zeit in Anspruch nehmen. Ein genauer Zeitpunkt für die Rückkehr ist derzeit noch nicht bekannt. Es ist noch nicht einmal klar, ob der Hund nach der Reparatur wieder in der Neuen Mitte aufgestellt wird. In der Vergangenheit hatten unter anderem Skateboarder und illegale Kletterer den Sockel und die Skulptur demoliert. Schon seit 2010 stand „Betreten verboten“ am „Red Dog“, die Eigentümer erwogen schon damals, das Werk wieder zu entfernen, sollten die Beschädigungen nicht aufhören. Gut für die Innenstadt: Der Hund blieb stehen.

    In der Kunsthalle Weishaupt läuft derzeit die Ausstellung „Alexander Kluge: Die Macht der Musik“, die sich mit der Kunstform Oper und ihren Verbindungen zu Alltag, Wissenschaft und anderen Kunstgattungen beschäftigt.

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