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Ulm: Sensoren zeigen, wo die Ulmer Innenstadt wie gut besucht ist

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Sensoren zeigen, wo die Ulmer Innenstadt wie gut besucht ist

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    Bis vor Kurzem war in der Ulmer Innenstadt noch sehr wenig los, nun ist es wieder voller. Doch wo ist wie viel los? Eine Karte gibt in Echtzeit Auskunft.
    Bis vor Kurzem war in der Ulmer Innenstadt noch sehr wenig los, nun ist es wieder voller. Doch wo ist wie viel los? Eine Karte gibt in Echtzeit Auskunft. Foto: Alexander Kaya (Archivfoto)

    Wer in Ulm bummeln oder einkaufen will, aber volle Straßen und Plätze scheut, bekommt Hilfe: Auf einer Karte, die die Stadt auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat, wird in Echtzeit angezeigt, wie voll es an welchem Ort gerade ist. Grüne Wolken bedeuten ein geringes Besucheraufkommen, gelbe Wolken geben an, wo sich derzeit einige Besucher aufhalten. Ein solches Projekt war schon einmal im Gespräch gewesen. Und es ist nicht die einzige Methode, mit der die Zahl der Menschen erfasst wird, die sich in der Stadt aufhalten.

    Acht Schlüsselpunkte habe die Stadt ausgewählt, so nennt es eine Sprecherin: Gemessen wird an der Ecke Glöcklerstraße/Hirschstraße, in der Sedelhof-Passage vom Hauptbahnhof in die Innenstadt, an der Ecke Platzgasse/Herrenkellergasse, an der Einmündung der Hirschstraße in den Münsterplatz, an der Ecke Platzgasse/Kohlgasse, an der Ecke Hafenbad/Hafengasse, am Hans-und-Sophie-Scholl-Platz sowie am Busparkplatz in der Glöcklerstraße. "Wir stellen damit der Bürgerschaft Informationen in Echtzeit zur Verfügung, die helfen können, sich zu entscheiden, ob und wohin man in die Innenstadt geht", beschreibt Oberbürgermeister Gunter Czisch den Nutzen des Angebots. Wenn etwa in der Platzgasse gerade mehr los sei, gehe man vielleicht etwas später dorthin, wenn man als Bürger Kontakte vermeiden wolle.

    Sensoren messen, wie voll es an welchen Orten in Ulm ist

    Ulm bekommt als eine von drei deutschen Großstädten Fördergeld für ein Modellprojekt zur nachhaltigen und intelligenten Digitalisierung der Stadt. Dabei geht es um neue Möglichkeiten, von denen Bürger profitieren. Etwa durch die Information, wie voll es wo zu welcher Zeit ist - aber auch durch Hochwassersensoren, durch digitale Füllstandsanzeiger bei Glascontainern oder durch automatische Warnhinweise bei zugeparkten Feuerwehreinfahrten. "Die Besuchertrendmessung ist ein gutes Beispiel dafür, wie Digitalisierung alltagspraktisch wird", findet Czisch. Die Stadt hatte den Einsatz dieser Technik schon einmal geplant: bei der Idee eines dezentralen Weihnachtsmarkts. Auch dort sollten Besucher nachsehen können, an welchem Platz und an welchem Glühweinstand gerade mehr oder weniger Gedränge ist. Doch die Regeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ließen auch dieses Konzept nicht zu. Beim Wochenmarkt auf dem Münsterplatz ist das System dagegen bereits getestet worden.

    Die Sensoren erkennen übrigens nicht, wer sich in ihrem Messbereich aufhält. Lediglich, dass sich jemand dort aufhält, kann erfasst werden. Die Sensoren erkennen das WLAN bei aktiven mobilen Endgeräten, ohne den Besitzer des Geräts zu identifizieren. Nur Handys im Flugmodus können nicht erkannt werden. Die Stadt Ulm hat eigens ein Datenethik-Konzept ausgearbeitet, um gewissenhaft mit personenbezogenen Daten umzugehen. Das Besuchertrendprojekt sei von der Citysens GmbH umgesetzt worden, die teils den Stadtwerken, teils privatwirtschaftlichen Unternehmen gehört.

    Auch Laserschranken messen die Besucherfrequenz

    Die städtischen Sensoren sind übrigens nicht die einzige Methode, mit der Besucher in der Innenstadt erfasst werden. Vier Laserschranken, die von der Firma Hystreet betrieben werden, zählen Passanten: In der Bahnhofstraße, in der Hirschstraße, in der Platzgasse und am Münsterplatz. Zwei der Anlagen werden von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm und von der Ulmer City mitfinanziert. Die Zahlen sind öffentlich einsehbar, allerdings ist eine kostenlose Registrierung erforderlich. Unternehmer nutzen die Daten beispielsweise zur Personalplanung, weil sie sehen können, zu welcher Zeit im Durchschnitt besonders viel oder besonders wenig los ist. Auch für Mietverhandlungen sind die Zahlen nach Auskunft von IHK-Handelsexperte Josef Röll interessant. Schließlich zeige sich, wie attraktiv welche Lage für Händler ist.

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