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Ulm: Seeberger - Genuss aus der Tüte seit 175 Jahren

Ulm

Seeberger - Genuss aus der Tüte seit 175 Jahren

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    Beim Betriebsrundgang: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und Geschäftsführer Clemens Keller.
    Beim Betriebsrundgang: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und Geschäftsführer Clemens Keller.

    Zu Seeberger hat jeder eine Meinung. Manche finden die Produkte „verdammt teuer“, wie der Präsident der Industrie- und Handelskammer Ulm, Stefan Roell, bei einer aufwendigen Feier zum 175. Geburtstag des Unternehmens am Freitag sagte. Ein Satz, so Roell, werde nach der Bewertung der Preispolitik, dann immer hinterhergeschoben: „Aber die Qualität ist es wert.“

    Auf die Qualität der Seeberger-Produkte hob auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Festrede ab: Seeberger habe ein Verständnis des Wirtschaftens, auf das das ganze Land stolz sein könne. Die Firma habe in vielerlei Hinsicht Vorbildwirkung. Seeberger sei gut für eine Zeit aufgestellt, in der Umweltverträglichkeit von einem weichen zu einem harten Wirtschaftsfaktor werde.

    Bei einem Rundgang durch die Produktionshallen, in der autonom fahrende Gabelstapler den Weg der Besuchergruppe kreuzten, zeigte sich Kretschmann besonders interessiert an einem Versuch mit nachhaltiger Folienverpackung. Sonnenblumenkerne in einer umweltfreundlichen Verpackung lagern hier über das Haltbarkeitsdatum hinaus, um zu sehen ob die Tüte den Seeberger-Ansprüchen genügt.

    Seeberger Genusswelt kommt im kommenden Jahr

    Seinen Latte Macchiato genoss Kretschmann unter einem Fest-Pavillon. Denn das „High-Tech-Schlaraffenland, so der Ministerpräsident, ist ja noch nicht fertig. Im kommenden Jahr soll direkt neben der Fabrikation wie berichtet die „Seeberger Genusswelt“ eröffnen. 20 Millionen Euro steckt das Ulmer Familienunternehmen in Präsentationsräumlichkeiten, Gastronomie und ein Geschäft. Es sei vorbildlich wie das 1844 gegründete Unternehmen die Gewinne reinvestiere, lobte Wirtschaftskapitän Röll.

    Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch, der auf seinem Schreibtisch immer „Studentenfutter“ stehen habe, hob in seinen Grußworten die tief in der Firma verwurzelten Werte hervor. Seit 35 Jahren sind Seeberger Mitarbeiter etwa direkt am Unternehmenserfolg und Kapital beteiligt. Seniorchef Julius Rohm hatte dies einst als seine beste Idee bezeichnet. Geschäftsführer Clemens Keller interpretiere seine Rolle als „Hüter der Werte“, die er noch von seinem Großvater

    Kaffee, Nüsse, Trockenfrüchte und Snacks aus Automaten

    Mit dem Tod von Friedrich Seeberger war es nicht mehr möglich, das Unternehmen in der Gründerfamilie fortzuführen. Nach unruhigen Zeiten wird Julius Rohm 1949 persönlich haftender Gesellschafter. Von da an ging es steil bergauf. Im Zuge der stetigen Suche nach Expansionsmöglichkeiten war Seeberger von 1963 bis 1983 sogar in Neu-Ulm in der Baumgartenstraße beheimatet. Knapp 140 Mitarbeiter zogen aus

    Was den Vertrieb der zahlreichen Nüsse, Trockenfrüchte und Snacks angeht, setze Seeberger in Zukunft zunehmen auf Automaten. Das bietet sich an, denn durch einen Kaffeeautomaten-Service ist das Unternehmen ohnehin in vielen Betrieben Teil der Verpflegung.

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