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Ulm: Sänger Josh. im Roxy: Mehr als nur „Cordula Grün“

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Sänger Josh. im Roxy: Mehr als nur „Cordula Grün“

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    Nach großer Festivaltour spielt Josh. nun in kleineren Klubs. Der Sänger zeigte im Ulmer Roxy, dass er noch viel mehr draufhat als seinen großen Hit „Cordula Grün“.
    Nach großer Festivaltour spielt Josh. nun in kleineren Klubs. Der Sänger zeigte im Ulmer Roxy, dass er noch viel mehr draufhat als seinen großen Hit „Cordula Grün“. Foto: Andreas Brücken

    Wer Josh. sagt, denkt unweigerlich an Cordula Grün – den Sommerhit in Österreich und Wiesn-Ohrwurm des vergangenen Jahres. Mit dem Song, der von der österreichischen Schlagerband Die Draufgänger gecovert wurde, gelang dem 33-Jährigen über Nacht der große Durchbruch. Nun kam der Sänger, der mit bürgerlichen Namen Johannes Sumpich heißt, nach Ulm, um sein erstes Album „Von Mädchen und Farben“ vorzustellen.

    Rund 150 Zuhörer erlebten dabei einen Sänger, der es fast bei keiner Ansage seiner neuen Songs verpasste, irgendwie seine Blitzkarriere zu erwähnen. „Ein wunderbarer Wahnsinn“ sei vor einem Jahr über ihn hereingebrochen, erklärt der Sänger im charmanten Wiener Dialekt. Nein, arrogant, überheblich oder angeberisch wirkt der geistige Vater von „Cordula Grün“ dabei nicht. Eher klingt stets eine tiefe Dankbarkeit gegenüber seinen Fans mit. Dass es vor nicht langer Zeit weniger gut für ihn lief, hat der Sänger trotz der jüngsten Erfolge offensichtlich nicht vergessen: „In Wien habe ich meistens in kleinen Klubs gespielt, wo die meisten Besucher mit mir verwandt waren“, erzählt der Sänger und weiter: „Meine Mama hat dann immer gesagt, dass es großartig sei, was ich mache.“

    Während einer künstlerischen Sinnkrise sei auch die Idee zu dem Song „Ich spiel‘“ entstanden, erklärt Josh. und singt: „Ich bin nun langsam in ’nem Alter, um mich frei zu entscheiden, ob ich wirklich glücklich sein will. Oder geht’s mir nur ums Leiden?“ Am Ende habe ihm sein Herz befohlen, immer wieder eine neue Saite auf seine Gitarre aufzuspannen, um weiterzuspielen, verrät der Sänger und fügt hinzu: „Ich bin froh, dass ich es getan habe – sonst wäre ich heute Abend nicht bei euch.“

    Dass an diesem Abend die berühmte „Cordula Grün“ nicht fehlen darf, steht außer Zweifel. Doch eine ausgiebige Ansage für den Song spart sich der Sänger. Er erklärt lediglich, dass das Lied zu den Dingen gehöre, die sein Leben komplett verändert hätten.

    Sänger Josh. war im Roxy: "Cordula Grün" spielte er natürlich auch

    Vom plötzlichen Erfolg eingeholt, spielte der Sänger in der vergangenen Saison auf den großen Festivals in seiner österreichischen Heimat. Wie eine „Komfortzone“ seien die Konzerte gewesen, wenn die Fans die Songs auswendig mitsingen konnten. „Im Gegensatz dazu habe ich hier das Gefühl, dass uns der Raum gehört“, erklärt Josh. Und so steigen die Musiker von der Bühne herunter und begeben sich mit ihren Instrumenten in die Reihen der Zuschauer: Ganz ohne Mikrofon und Verstärker bieten dort Josh. und seine Gitarristen eine spontane Beatles-Akustik-Nummer, die nicht einmal auf der offiziellen Setlist des Abends zu finden ist.

    Ob sich Josh. mit seiner „Cordula Grün“ nur einen Platz unter den unzähligen One-Hit-Wonder gesichert hat oder das schnelllebige Musikgeschäft dem Sänger eine weitere Chance bietet, wird die Zeit zeigen. An der Qualität des leidenschaftlichen Liedermachers soll es bestimmt nicht liegen: Sinnvolle Texte in guter Musik verpackt und mit viel Spielfreude geliefert sollten doch eine Zukunft haben.

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