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Ulm: SSV Ulm 1846 plant „Jahrhundertprojekt“

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SSV Ulm 1846 plant „Jahrhundertprojekt“

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    Der SSV Ulm 1846 will neben dem Donaustadion den „Jahnsportpark“ bauen. Zwölf Millionen Euro soll das Projekt kosten.
    Der SSV Ulm 1846 will neben dem Donaustadion den „Jahnsportpark“ bauen. Zwölf Millionen Euro soll das Projekt kosten. Foto: Alexander Kaya

    Wenn alles glattgeht, will der SSV Ulm 1846 in den nächsten Jahren zwölf Millionen Euro investieren. Vereinspräsident Willy Götz und Sportmanager Fabian Göggel schwärmen von dem Projekt und sprechen von einem großen Meilenstein in der Vereinsgeschichte, ja gar von einem Jahrhundertprojekt.

    Das ist geplant: Anstelle der altehrwürdigen, aber äußerst maroden Jahnhalle soll der Jahnsportpark gebaut werden. Auf dem exponierten Grundstück an der Ecke Basteistraße/Stadionstraße ist ein etwa 15 Meter hohes Eckgebäude geplant, in dem eine Dreifachhalle, zwei Gymnastikräume, ein Mehrzweckraum sowie eine zur Stadionstraße ausgerichtete Gaststätte im Erdgeschoss untergebracht werden sollen. In einem Architektur-Wettbewerb wurde jüngst ein Siegerentwurf gekürt: eine moderne Holzbauarchitektur der Blausteiner Architekten Braunger und Wörz.

    Jahnsportpark: Das neue Vereinsheim soll dreifach teilbar sein

    „Diesen Entwurf werden wir jetzt weiter verfolgen“, sagt Götz. Das Blausteiner Architektenbüro arbeite bereits daran, die Immobilie etwas zu verkleinern. Nicht zuletzt, um den Kostenrahmen von maximal 6,6 Millionen Euro einzuhalten. Der Zuschuss der Stadt Ulm wird analog bei den beiden Großsportbauprojekten Orange Campus und Sportopia berechnet. Der Entwurf einer Sporthalle mit integrierter Vereinsgaststätte verfolge an prominenter Stelle den Gedanken eines einladenden Eingangsbereichs für den Großverein.

    Das neue Vereinsheim werde „gut sichtbar“ vom Stadionvorplatz an der nordöstlichen Gebäudeecke angeordnet. Somit also auch künftig der Treffpunkt von Sportlern der Friedrichsau sein wie die existierende Gaststätte. An die Gaststätte im Erdgeschoss schließt sich eine Dreifachhalle mit den Maßen 45 auf 27 Meter mit 190 Zuschauerplätzen an, die bis zum Kunstrasenfeld reicht.

    Die mit einer feinen Holzstrukturfassade versehene Halle ist laut Entwurfsplanung dreifach teilbar und etwa eine Etage tief in den Boden versenkt, was Zuschauern erlaubt, ebenerdig zu den nach unten führenden Rängen zu gelangen. Eine Zufahrt zu einer Tiefgarage mit 30 Plätzen ist von der Basteistraße aus geplant, die unter dem Hochbau liegen soll. Sollte der erstplatzierte Entwurf sich nicht im Kostenrahmen realisieren lassen, kommt die zweit- oder drittplatzierte Planung zum Zug: das Architekturbüro Ackermann + Raff Stuttgart oder das Büro Zoll, auch aus der Landeshauptstadt.

    Einen problematischen Aspekt gibt es bei dem Projekt

    Passend wäre es aus Sicht des Vereinspräsidenten, wenn im kommenden Jahr – zum 175. Geburtstag des Vereins – der Spatenstich gefeiert werden könnte. Um den „recht sportlich“ gesteckten Termin der Eröffnung im Herbst/Winter 2022 einzuhalten, gelte es nun, mit den Architekten die nötigen Anpassungen zu diskutieren. Beispielsweise habe sich eine Schräge im Bau in Rücksprache mit den künftigen Nutzern als nicht praktikabel erwiesen, sodass nun ein klarer rechteckiger Grundriss angestrebt werde. Im Herbst könnte das Vorhaben in den Gemeinderat kommen. Der hat, wie berichtet, ganz grundsätzlich schon das Okay gegeben.

    In direktem Zusammenhang mit der Realisierung des Jahnsportparks stehen Neuerungen auf der Tennisanlage. Der gordische Knoten: eine Zusammenlegung der SSV-Tennisabteilung mit dem benachbarten Verein TK Ulm. Seit Jahren wird über eine Fusion der zwei Abteilungen diskutiert, bei deren Anlagen Nichteingeweihte gar nicht erkennen können, welcher Tennisplatz zu welchem Verein gehört.

    Insbesondere unter älteren Mitgliedern des traditionsreichen „Tennisklubs“ gibt es allerdings Widerstände: „Einen eigenständigen Verein aufzugeben, tut immer weh“, sagt Götz. Viele jüngere Mitglieder beider Vereine haben allerdings kaum Verständnis, warum die sieben Plätze des TK und die 14 des SSV getrennt geführt werden. Sollte sich bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Mitte es Jahres eine Mehrheit für eine Fusion finden, ist auch der Weg frei für eine neue Tennisanlage inklusive eines neuen Tennisvereinsheims. Im Hintergrund würden bereits Gespräche geführt, etwa, was die Angleichung der Mitgliedsbeiträge angeht.

    Nach dem "Jahnsportpark" steht schon das nächste Großprojekt an

    Das zu lösende Problem: Beim TK müsse bisher weniger gezahlt werden. Während es im Erwachsenenbereich kaum Unterschiede gibt, sind die Unterschiede bei den Jugendlichen deutlicher. Eine Mitgliedschaft beim SSV ist in vielen Konstellationen teurer, da jedes Mitglied nicht nur die Gebühr der Tennisabteilung, sondern auch des Gesamtvereins zahlen muss.

    Außerdem fielen bei einer Neuanordnung der Tennisplätze der beiden fusionierten Vereine um einen zentralen Boulevard, der vom neuen Tennisheim an der SSV-Tennishalle zu allen Tennisplätzen führen würde, mehrere Freiplätze weg. Ungeachtet des Widerstands einer kleinen Gruppe aus dem TK hat die Fusion eigentlich längst begonnen: Es gibt längst mehrere Spielgemeinschaften der beiden Vereine.

    Falls alles so klappt, wie erhofft, geht dem SSV die Arbeit nicht aus: Der Neubau einer Tennishalle auf dem Rollhockey-Feld direkt im Anschluss an die alte Halle wäre das nächste Großprojekt.

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