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Ulm: Parkplatznot in Ulm: Wo bleibt das Pendlerparkhaus?

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Parkplatznot in Ulm: Wo bleibt das Pendlerparkhaus?

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    Ein Parkhaus hier an der Schillerstraße mit direktem Zugang zum Bahnhofssteg sollte längst fertig sein. „Wird die Bahn, bzw. die DB Bahn Park Ihre Zusage einhalten und ein Parkhaus in der Schillerstraße bauen?“, schreibt die Ulmer CDU in einem Brief an den Bahn-Vorstand.
    Ein Parkhaus hier an der Schillerstraße mit direktem Zugang zum Bahnhofssteg sollte längst fertig sein. „Wird die Bahn, bzw. die DB Bahn Park Ihre Zusage einhalten und ein Parkhaus in der Schillerstraße bauen?“, schreibt die Ulmer CDU in einem Brief an den Bahn-Vorstand. Foto: Alexander Kaya

    Ein wichtiger Baustein zur Linderung der akuten Ulmer Parkplatznot verzögert sich: Das von der Bahn an der Schillerstraße geplante Parkhaus kommt wohl erst mal nicht. Wie der Ulmer CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Kienle am Rande eines Termins mit Staatssekretär Steffen Bilger sagte, rechne er nicht vor 2022 mit einem Baubeginn. Wenn es denn überhaupt so weit kommt.

    Für Pendler geplant, 2012 versprochen

    Insbesondere für Pendler, die auf den Zug wollen, ist dieses Parkhaus in der Schillerstraße geplant, das Ex-OB Ivo Gönner (SPD) schon vor Jahren als notwendig bezeichnete. Bereits im Jahr 2012 sei den Ulmer Stadträten das erste Quartal 2015 als Baubeginn genannt worden, später dann ein Start im Jahr 2017. Im weiteren Verlauf der Gespräche eines Arbeitskreises aus Stadträten und der Bahn habe das Unternehmen laut Kienle das Bauvorhaben an die Entscheidung des Gemeinderats zu einer städtischen Parkgarage geknüpft. Und diese abwarten wollen. Doch auch die liegt nun einige Zeit zurück. Zudem ist die Tiefgarage unter dem Bahnhofsvorplatz im Bau und voraussichtlich 2020 fertiggestellt.

    Nun fragt sich die Fraktion: Wird die Bahn, ihre Zusage überhaupt einhalten und ein Parkhaus in der Schillerstraße bauen? Und verfasste einen Brief an Sven Hantel, den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn sowie die Vorstandsmitglieder Ronald Pofalla und Richard Lutz. Das übergeordnete Ziel sehen die Stadträte ohne ein Pendlerparkhaus in Gefahr: Der Bahnhof solle „näher an die Stadt wachsen“ und zu einem modernen City-Bahnhof mit Anbindung an Fußgängerzone und Schillerstraße umgebaut werden. Nach Informationen von Kienle stehe einem Parkhaus an der Schillerstraße eine technische Anlage im Wege, die die Bahn angeblich dringend brauche. „Ein alter Schuppen“, so Kienle. Es handele es sich um eine Anlage um im Winter Waggons aufzuwärmen.

    Aus Sicht von Kienle sei das aber kein Grund, die Pendler in Ulm weitere Jahre im Regen stehen zu lassen. Zumal es für derartige Heizanlagen auch mobile Lösungen gebe. Etwa in Form einer Elektro-Lok.

    Eine rechtliche Handhabe wie unterschriebene Verträge habe die Stadt nicht um auf ihr Wunsch-Parkhaus zu pochen. „Wir sind nur Bittsteller“, sagte Kienle. Die Bahn sei Bauherr und Herr des Verfahrens. Aber nicht nur aus Sicht des CDU-Politikers ebenso Profiteur der nach früheren Aussagen 400 geplanten Stellplätze: Denn die Deutsche Bahn setzt darauf, dass nach der Eröffnung der Neubaustrecke Ulm und Stuttgart näher zusammenrücken. „Daher möchten wir Sie gerne an Ihre Zusage erinnern, ein solches zu bauen für die Berufspendler und Reisenden, die mit dem Auto oder Fahrrad zum Bahnhof kommen und dort in die Bahn umsteigen“, heißt es im von Kienle und Siegfried Keppler unterschriebenen Brief. Sie fragen: „Wann ist mit einem Baubeginn zu rechnen?“ Das Parkhaus soll am Fußgängersteg entstehen, der direkt mit Treppen und Aufzügen mit den Bahnsteigen verbunden sein wird. Der zeitraubende Umweg über den Bahnhofplatz fällt so weg, ein neuer Bahnhofszugang an der Schillerstraße entsteht.

    Viele Parkplätze entstehen. Doch reicht das?

    Das Parkhaus wird zu mehr Verkehr in diesem Gebiet führen. Die Stadtverwaltung plant grundsätzlich, mehr Autos aus Richtung B 10 und Blaubeurer Straße kommend, über die Schillerstraße zum Hauptbahnhof zu lenken und so die Friedrich-Ebert-Straße zu entlasten. Parkplätze entstehen hier zwar gerade zuhauf: Bis 2021 wird am Bahnhofsplatz eine Tiefgarage mit 540 Stellplätzen auf vier Parkdecks gebaut und beim benachbarten Einkaufsquartier Sedelhöfe stehen zur geplanten Eröffnung im kommenden Jahr 700 neue Stellplätze bereit. Doch erst die Schaffung von Parkraum in der Schillerstraße schaffe aus Sicht der Ulmer CDU die dringend benötigte Entlastung des Bahnhofplatzes. Schließlich gilt es ja auch den Wegfall des abgerissenen Sedelhof-Parkhauses (500 Stellplätze) zu kompensieren.

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